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Julia Sommerliebe Band 24

Julia Sommerliebe Band 24

Titel: Julia Sommerliebe Band 24 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan , Chantelle Shaw , Fiona McArthur
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Verkehr nichts aus?“
    Er grinste wie ein Schuljunge. „Es ist wie mit dem Feilschen. Mit einem Lächeln kommt man immer ans Ziel. Man darf sich bloß nicht aus der Ruhe bringen lassen.“
    Anscheinend war das seine Lebenseinstellung. „Bleibst du deshalb auf Bali? Weil du dich hier nicht mit der echten Welt auseinandersetzen musst?“
    „Schon möglich.“ Er schaute auf die Straße und wechselte das Thema, was ihm Bonnie nicht verdenken konnte. „Gleich sind wir in Celuk. Das Dorf ist berühmt für seine Silberschmiedekunst. Ich möchte dort kurz anhalten und etwas abholen.“
    Schon passierten sie eine lange Reihe von Schmuckgeschäften. Bonnie musterte neugierig die glitzernden Auslagen in den Schaufenstern. Als Harry das Auto neben einem der Läden parkte, hielt es sie nicht auf ihrem Sitz. Welche Frau würde bei diesem Anblick nicht schwach!
    Sie folgte Harry in den winzigen Verkaufsraum. Es war, als habe sie Aladdins Schatzkammer betreten. Ringsum stapelten sich die Schmuckvitrinen bis unter die Decke, gefüllt mit allen erdenklichen Kostbarkeiten.
    Harry stellte ihr Putu vor, den Besitzer des Ladens, der gleich ein Kästchen mit silbernen Anhängern unter der Theke hervorholte und darin zu kramen begann. Dann reichte er Harry einen davon.
    Bonnie konnte aus der Entfernung nicht erkennen, worum es sich handelte. Vielleicht eine Tierfigur? Harry hielt das Schmuckstück gegen das Licht und schlug Putu zufrieden auf die Schulter. Einige Geldscheine wechselten den Besitzer. Schnell sah Bonnie zur Seite, um nicht zu neugierig zu erscheinen.
    Doch Harry war schon wieder bei ihr. „Tut mir leid, dass ich dich warten lassen musste. Putu hat mir das schönste Stück herausgesucht.“ Dann öffnete er seine rechte Hand. „Ich möchte es dir gerne schenken, als Glücksbringer und Andenken an den heutigen Tag.“
    Auf seinem Handteller lag eine kleine silberne Figur an einer dünnen Halskette. Es war ein schlafendes Baby, die Züge des winzigen Gesichts fein herausgearbeitet. Bonnie verschlug es den Atem.
    „Das ist wunderschön“, flüsterte sie.
    „Zur Erinnerung an deinen Einsatz heute Morgen.“ Harry schenkte ihr ein strahlendes Lächeln, und sie merkte, wie ihre Knie weich wurden. Vorsichtig strich sie über die winzigen Arme und Beine der Figur. Sogar die Grübchen im Gesicht des Babys waren zu sehen. Was für ein wunderbares Andenken. Als ob sie Harry jemals vergessen könnte, auch ohne dieses Geschenk.
    „Vielen Dank, Harry.“ Dann sah sie den Silberschmied an, der breit grinsend hinter seiner Theke stand. „Sie sind wirklich ein Meister Ihres Handwerks.“
    Harry trat noch einen Schritt näher. „Lass sie mich dir umlegen.“
    Noch bevor seine Finger ihren Nacken berührten, hatte sich jedes einzelne Härchen an Bonnies Körper aufgerichtet. Sobald er die Kette geschlossen hatte, trat sie einen Schritt zurück. Sie brauchte dringend ein wenig Abstand.
    Putu brachte einen Spiegel, und sie sah darin ihres und Harrys Bild. Ein Bild, das bald nur noch eine Erinnerung sein würde.
    Einem Impuls folgend, reckte sie sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Danke für dieses wundervolle Geschenk.“ Statt einer Antwort drückte er kurz ihre Schulter.
    Wenn das bloß kein Fehler gewesen war. Harry war unbehaglich zumute. Er hatte ihr den Anhänger geschenkt, um sein schlechtes Gewissen zu erleichtern, weil er ihr seinen Beruf verschwiegen hatte, obwohl sie die Unterstützung eines Arztes heute gut hätte gebrauchen können.
    Aber der Schuss war nach hinten losgegangen. Jetzt fühlte er sich noch schuldbewusster, als ob er versucht hätte, sich freizukaufen. Dabei hatte er ihr über nichts Rechenschaft abzulegen. Es war lächerlich. Warum kam er sich also wie ein Verräter vor?
    Weil es seine Pflicht gewesen wäre, ihr bei der Geburt zur Seite zu stehen. Stattdessen hatte er sich aus der Verantwortung gestohlen. Weil er zu feige gewesen war, sich seinen Ängsten zu stellen.
    Nachdem sie den Laden verlassen hatten und wieder im Auto saßen, fragte er sich, was er hier eigentlich machte. Warum hatte er sich nicht gleich nach der Fahrradtour von ihr verabschiedet und sich diese moralischen Grübeleien erspart?
    Stumm lenkte er den Wagen wieder auf die Straße. Bonnie warf einen prüfenden Blick auf sein Gesicht und schaute dann aus dem Fenster. Sie wurde einfach nicht schlau aus diesem Mann, dessen Laune sich von einer Minute auf die andere zu ändern schien, ohne dass ein Anlass

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