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JULIA VALENTINSBAND Band 21

JULIA VALENTINSBAND Band 21

Titel: JULIA VALENTINSBAND Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MERLINE LOVELACE ROBYN GRADY RAYE MORGAN
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im Art-déco-Stil mit gebogenen schmiedeeisernen Balkonen.
    „Das ist La Pedrera. Ein Apartmenthaus, das Gaudí Anfang des 19. Jahrhunderts für die Familie Mila entworfen hat. Er beschrieb die Dachskulpturen als Wächter des Himmels.“ „Sehr skurril“, murmelte Rory, der unweigerlich selbst fasziniert davon war. „Ha! Wenn du das hier skurril findest, dann musst du dir erst mal sein Casa Batlló ansehen. Die Balkone sehen aus wie Totenköpfe.“
    „Und dir gefällt so eine Architektur?“
    „Ich liebe es!“
    „Über Geschmack kann man nicht streiten“, bemerkte er mit seinem typischen süffisanten Grinsen.
    Caroline wusste, dass sie jetzt echte Probleme bekam. Richtige Probleme. Dieser Mann brauchte nur sein mörderisches Lächeln aufzulegen, und schon wurde ihr ganz schwummrig zumute.
    So wie schon beim ersten Mal vor so vielen Jahren, warnte sie jetzt eine innere Stimme. Als er hochsah, fing er ihren Blick auf. Er brauchte nur zu diesem schiefen sardonischen Grinsen anzusetzen, und es war um sie geschehen.
    Damals hatte sie sich mit ihrer Schulmädchenleidenschaft nach ihm gesehnt. Dieses Verlangen, bei dem sich jetzt Carolines Brustspitzen unter dem Seidentop erhärteten und sich eine feuchte Hitze zwischen ihren Schenkeln ausbreitete, war alles andere als schulmädchenhaft.
    Dieser ungebärdete Hunger musste sich irgendwie auf ihrem Gesicht gezeigt haben. Rorys Lächeln verlor plötzlich alles Provozierende. Etwas angespannt lehnte er sich zu ihr vor, sah ihr fest in die Augen und strich ihr sanft mit dem Finger über eine Wange.
    „Lass uns schnell das Geschäftliche erledigen. Ich habe plötzlich das unheimliche Verlangen, mehr von der verrückten Architektur dieses Gaudí zu sehen.“
    Architektur war wirklich das Letzte, was Rory durch den Kopf ging, als er später am Abend mit Caroline die Stufen zu Juan Casteels palastartigem Stadthaus hochstieg.
    Er hatte gute vier Stunden im Büro des Schiffsmagnaten verbracht, ihn ausgefragt über Einzelheiten seines Geschäfts, seines Lebensstils, der gegenwärtig vorgenommenen Sicherheitsmaßnahmen und der Drohungen, die ihn dazu veranlasst hatten, sich darüber hinaus beraten zu lassen.
    Jetzt, während die Abendbrise mit den seidigen Strähnen aus Carolines hochgestecktem Haar spielte, die sich aus dem Knoten gelöst hatten, und ihr Duft verführerisch in seine Nase stieg, bereute er zutiefst, sich darauf eingelassen zu haben, noch weitere Stunden das Geschäft mit dem Vergnügen zu vermischen.
    Dann schob er sein Bedauern beiseite und registrierte zufrieden die beiden Kameras, mit denen Besucher aus verschiedenen Winkeln erfasst wurden. Nachdem Caroline und er der höflichen Aufforderung, ihre Ausweise hochzuhalten, Folge geleistet hatten, öffnete ein uniformiertes Hausmädchen die Tür. Sie führte die beiden in eine dreistöckige Empfangshalle, die von einem wuchtigen bunten Glaskronleuchter dominiert wurde.
    „Ah, Sie sind pünktlich.“
    Juan Casteel kam mit seiner Frau die gewundene Treppe herunter, um sie zu begrüßen. Er war ein hochgewachsener Mann Ende sechzig, mit lauter Stimme und knorrigen Händen, die noch Spuren der Arbeit auf den Docks in den frühen Jahren seiner Laufbahn zeigten. Seine Frau dagegen war sehr schlank und elegant und trug ihr Alter mit großer Würde.
    „Das hier ist seit vierzig Jahren meine Braut“, dröhnte Casteel, vor Stolz strahlend. „Bis heute weiß ich nicht, warum sie mich Dummkopf geheiratet hat.“
    „Das frage ich mich manchmal selbst“, scherzte sie in tadellosem Englisch und streckte ihre Hand aus. „Sie müssen Ms. Walters sein. Ich freue mich wirklich sehr, dass Sie und Mr. Burke zu uns kommen konnten.“
    „Bitte nennen Sie mich doch Caroline.“
    „Sehr gern. Ich heiße Elena.“
    Während Señora Casteel Caroline bei einem Cocktail unterhielt, führte ihr Ehemann Rory durch das prächtige Haus. Das um 1890 errichtete Gebäude war üppig dekoriert und sehr gut erhalten. Das Dinner anschließend wurde eine langwierige Angelegenheit in bester spanischer Manier mit einem halben Dutzend Gängen und exzellenten Weinen.
    Als der Abend sich dem Ende zuneigte, überlegte Rory fieberhaft hin und her, wie er die nächste Phase seines Plans einleiten könnte. Als sie im Fünfsternehotel Grand Royale eincheckten, hatte er sich mehrere Möglichkeiten zurechtgelegt. Caroline hatte zwei separate Zimmer bestellt – für ihn eine geräumige Suite, etwas Bescheideneres für sie.
    Nicht dass sie das brauchen

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