JULIA VALENTINSBAND Band 21
so eine dicke Haut habe. Sonst hätte ich das als Beleidigung aufgefasst.“
Jetzt musste sie sich schnell etwas einfallen lassen. Allein die Vorstellung, sechs Wochen lang diesen Mann immer in ihrer Nähe zu haben, war schon mehr, als sie ertragen konnte. Wichtig war nur eines: dass sie ihr Ziel erreichte. Dabei brauchte sie keinen Aufpasser. Vielleicht sollte sie ihre Taktik ändern und ihn bei seinem männlichen Stolz packen.
Sie stieß einen Seufzer aus. „Eigentlich hatte ich Sie als jemanden eingeschätzt, der Herausforderungen liebt. Als Mann, der keine Risiken scheut. Offenbar habe ich mich in Ihnen getäuscht.“
Damit wollte sie sich von ihm abwenden, aber er packte sie am Handgelenk. Ihr wurde am ganzen Körper heiß.Wie stellte er das an? Was war es, das ihn so sexy machte?
Sie konnte nur hoffen, dass die Wirkung, die er auf sie hatte, sich nicht in ihrem Gesicht spiegelte. Stumm zählte sie bis zehn, dann sah sie zu ihm auf.
Seine Augen blitzten, und er lockerte seinen Griff. „Das ist die Abmachung. Entweder Sie sind einverstanden, oder Sie lassen es. Aber da gibt es noch etwas …“ Er sah auf ihren Mund. „Sechs Wochen sind eine lange Zeit, und ich bin mir nicht sicher, ob wir so lange so eng zusammenarbeiten können ohne – Folgen.“
Seine Nähe, die Wärme, die sein Körper ausstrahlte, berührten Celeste auf eine ganz unerklärliche Weise. Auf einmal entdeckte sie Reaktionen in ihrem Körper, von denen sie bis zu diesem Augenblick nicht einmal etwas geahnt hatte. Davon durfte er nie etwas erfahren.
Ihre Stimme klang ruhig. „Es ist doch bemerkenswert, wie schnell Sie Ihre Absicht, unser Kennenlernen zu verschieben, geändert haben.“
„Verstehen Sie mich nicht falsch, Miss Prince.“ Er tat so, als hätte er sie nicht gehört. „Ich habe nicht das Geringste gegen solche Folgen, solange Sie sich darüber im Klaren sind, dass ich nicht auf der Suche nach einer Mrs. Scott bin. Das hat nichts damit zu tun, mit wessen Tochter ich mich gerade treffe oder was diese Tochter sich möglicherweise wünscht.“
Celeste verschlug es für einen Moment die Sprache. Er beschuldigte sie mehr oder weniger unverblümt, dass sie ihn in ihre Fänge locken wollte, damit PLM in der Familie blieb! Diese Unverschämtheit schlug ja wohl dem Fass den Boden aus!
„Ich enttäusche Sie nur ungern, aber danke, nein, ich bin nicht interessiert.“
„Nein?“
Sie lachte verächtlich. „Nein!“
Benton legte den Kopf ein wenig schief. „Das nehme ich Ihnen nicht ab. Als alter Zyniker würde ich mich aber gern selbst davon überzeugen.“
Und bevor sie auch nur über eine Antwort nachdenken konnte, war es schon geschehen. Er zog sie mit einem Ruck an sich und küsste sie.
Die ersten Sekunden erlebte Celeste wie in Trance, als wären alle ihre Lebensfunktionen zum Stillstand gekommen. Dann erwachten von einem Moment auf den anderen alle ihre erogenen Zonen zum Leben, und ihr wurde am ganzen Körper heiß. Und als er seinen Druck verstärkte, wurde die Hitze so stark, dass sie fürchtete zu verbrennen.
Das war kein Kuss. Das war eine Hinrichtung.
Endlich löste er sich von ihr, aber nur so weit, dass ihre Nasenspitzen sich noch berührten. Seine Augen waren halb geschlossen, und Celeste war in seinem Blick gefangen. Ihre Brust hob und senkte sich in schnellem Wechsel, und sie war unfähig, sich zu bewegen. Von ihrer Umgebung nahm sie kaum etwas wahr. Alles, was zählte, war dieses wilde, drängende körperliche Begehren.
Als er den Kopf neigte, als wollte er sie noch einmal küssen, hielt sie den Atem an. Aber dann verzog er nur den Mund ein wenig und gab sie frei. Es grenzte an ein Wunder, dass ihre Knie nicht unter ihr nachgaben und sie ins Taumeln geriet.
„Ich bleibe die ganze nächste Woche hier“, teilte er ihr mit. „Wenn Sie immer noch interessiert sind – oder war es nicht interessiert? –, können wir uns ja morgen bei einem Drink weiter unterhalten.“
Irgendwie schaffte Celeste es, ihren Atem unter Kontrolle zu bekommen und zu lächeln. „Klingt gut. Ich möchte meinen Drink übrigens mit viel Eis.“ Sie nahm sein Glas und kippte es über die Brüstung. „Genau wie Sie, Mr. Scott.“
2. KAPITEL
Am nächsten Morgen wachte Benton früh auf. Er lag auf dem Bauch und registrierte, dass er eindeutig erregt war. Neben ihm war das Bett leer. Merkwürdig. Dann, als er sich auf den Rücken drehte, fiel ihm wieder seine Begegnung mit der störrischen Miss Prince ein. Sonnenstrahlen fielen
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