JULIA VALENTINSBAND Band 21
Geldautomaten betrachtet.“
„Interessant“, hatte Max gebrummt. Langsam formte sich ein Plan in seinem Kopf. „Bist du dir sicher, dass die Triple M Ranch immer noch ihr gehört?“
„Oh ja. Sie wird die Ranch niemals aufgeben. Wer würde das schon tun?“ Sie zuckte zusammen. Einmal mehr wusste Max genau, was ihr durch den Kopf ging: dass ihre Familie die Ranch verkauft hatte. Und dass sie sich diesen Verkauf niemals hatte verzeihen können. „Aber sie braucht eine Geldquelle, um sie noch länger bewirtschaften zu können.“
„Ein Darlehen?“
Paula lachte. „Wohl kaum. Sie wird niemals in der Lage sein, es zurückzuzahlen. Darf ich mal raten?“ Sie lächelte ihren Sohn an. „In ihrem Brief stellt sie mir jede Menge Fragen über dich. Ich glaube, sie wird versuchen, dich zu heiraten.“
„Da ist sie nicht die Erste“, bemerkte er trocken.
„Aber noch keine Frau ist dir wirklich nahe gekommen“, stimmte seine Mutter seufzend zu.
Max hatte nachgedacht und unverbindlich genickt. „Ruf sie an“, hatte er dann vorgeschlagen, „vertröste sie mit ihrem Besuch bei dir. Aber sag ihr, dass ich in der Stadt sein werde und sie gern treffen möchte. Am besten, du vereinbarst gleich ein Rendezvous.“
Seine Mutter hatte zögernd genickt. „Was geht dir durch den Kopf?“, fragte sie.
Max lächelte. „Mama, du weißt doch, dass der Immobilienhandel zu meinen größten Stärken gehört. Ich habe vor, sie zu überreden, uns die Triple M zu verkaufen. Die Ranch, die du so sehr liebst.“
Ihre Augen glitzerten einen Moment lang. Aber dann schüttelte sie den Kopf. „Das wird sie niemals tun.“
Er zuckte die Schultern. „Wir werden sehen.“
„Oh, Max, bitte sei vorsichtig. Du darfst dich nicht um den kleinen Finger wickeln lassen. Wenn sie ihrer Mutter auch nur ein bisschen ähnlich ist …“
Max drückte ihr einen Kuss auf die Stirn und eilte zur Tür. „Ich werde texanisches Süßholz raspeln. Wie du es mir beigebracht hast, schon damals, als ich noch in den Windeln lag. In null Komma nichts wird sie mich anflehen, dir die Ranch wieder übertragen zu dürfen.“
An der Tür hatte er zurückgeschaut und einen traurigen Ausdruck in ihrem Blick bemerkt, der wie abwesend in die Ferne schweifte. Max wusste, dass sie wieder an Gino dachte, an seinen älteren Bruder, der vor ein paar Monaten gestorben war. Er würde alles tun, um sie wieder glücklich zu sehen. Alles.
Und das war die Mission, die ihn nach Dallas geführt hatte.
2. KAPITEL
„Dann verraten Sie mir doch, C. J.“, fuhr Max fort und warf Cari einen Seitenblick zu, als sie die Schnellstraße verließen und in ein gespenstisches Gewerbegebiet einbogen, „wie lebt es sich denn so auf einer Ranch in diesen Zeiten?“ Am Horizont zuckte ein grelles Licht auf. Es schien, als würde die Luft vor Möglichkeiten vibrieren.
Cari schüttelte verwundert den Kopf. Seine Worte wurden ihr immer unbegreiflicher. Natürlich konnte man behaupten, dass ihr kleines Häuschen im Ranchstil gebaut worden war. Aber es war ganz sicher nicht so, dass sie im Garten Rinder züchtete.
„Welche Ranch?“
Die Ranch, die deine Familie meiner Familie gestohlen hat, schoss es ihm durch den Kopf. Oder willst du etwa so tun, als wäre es niemals geschehen?
„Ich meine natürlich die Ranch, auf der Sie leben“, entgegnete er laut.
Cari schüttelte den Kopf. Was, um alles in der Welt, hatte Mara diesem Mann erzählt, damit er einen Abend mit ihr verbrachte? Ihr war klar, dass ihre Freundin manchmal ihrer lebhaften Einbildungskraft zum Opfer fiel. Aber das war wirklich lächerlich.
„Ich lebe nicht auf einer Ranch“, erklärte Cari mit fester Stimme.
„Ah. Ich nehme an, Sie sind nur ein ganz normales texanisches Mädchen“, erwiderte er so sarkastisch, dass es seine Worte Lügen strafte.
Sie nickte heftig, obwohl ihre Verzweiflung unablässig wuchs. „Ja, das bin ich auch.“
Max lachte. „Was ist nur los mit euch Leuten in Texas? Es heißt immer, dass ihr große Redenschwinger seid. Aber die Texaner, mit denen ich bisher gesprochen habe, versuchen immer, so zu tun, als seien sie ganz normale, einfache Leute, egal wie reich sie sind oder wie viel Land sie besitzen.“
Cari fühlte sich hoffnungslos verloren. Bestimmt hatte Mara behauptet, ihre Freundin stamme aus einer wohlhabenden Familie. Aus einer reichen Rancherfamilie. Obwohl Mara es besser wusste.
„Aber wir Texaner sind doch auch ganz normale Leute“, verteidigte sie sich schwach,
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