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JULIA VALENTINSBAND Band 21

JULIA VALENTINSBAND Band 21

Titel: JULIA VALENTINSBAND Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MERLINE LOVELACE ROBYN GRADY RAYE MORGAN
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schmutzig und stank nach altem Essen. Rasch fanden sie die Wohnung. Max klopfte an die Tür, die sofort geöffnet wurde. Ein kleiner, kräftig gebauter Mann begrüßte sie und nickte abwesend, als ihm Cari vorgestellt wurde. Offensichtlich war er mit seinen Gedanken gerade ganz woanders.
    „Dann wollen wir mal sehen“, meinte Max, und Tito trat zurück, damit sie hineingehen konnten.
    Cari folgte ihm. Sie betrat die Wohnung, ohne im Geringsten auf das vorbereitet zu sein, was sie dort erwartete. Die beiden Männer eilten schnell zum anderen Ende des Zimmers. Zuerst konnte sie gar nicht erkennen, wohin sie gingen. Doch als sie die Babykrippe entdeckte, stockte ihr der Atem.
    Nein!, schrie es in ihr, kein Baby. Oh, bitte kein Baby. Ihr Herz flatterte panisch. Die Erinnerung an ihre vier Monate alte Tochter Michelle durchflutete ihren gesamten Körper und traf sie vollkommen unvorbereitet. Alles in ihr krampfte sich zusammen, und beinahe hätte sie laut geschluchzt.
    Es war fast zwei Jahre her, dass ihr Ehemann Brian und ihre geliebte Tochter Michelle bei einem Autounfall ums Leben gekommen waren. Zwei Jahre, in denen sie jeder Begegnung mit Babys nach Kräften aus dem Weg gegangen war.
    Blindlings drehte sie sich um, wollte dem Impuls folgen, auf den Flur zu rennen und dann immer weiter, so weit wie nur irgend möglich. Sie wollte dem Schmerz davonlaufen, den der Anblick des Babys in ihr ausgelöst hatte.
    Genau in dem Moment, als sie auf der Türschwelle angekommen war, begann das Baby zu weinen. Cari hielt inne, unfähig, einen weiteren Schritt zu tun. Die leisen, gurgelnden Schluchzer steigerten sich zu lautem Schreien.
    Cari drehte sich um. Ein Baby weinte. Ein Baby rief nach Trost. Sämtliche Instinkte in ihrem Innern zogen sie zurück in den Raum.
    Babys, das waren zarte, hilflose Wesen mit rudernden Ärmchen und strampelnden Beinen. Sie brauchten Hilfe. Und Cari war eine Frau, von Natur aus mit den Fähigkeiten und Gefühlen ausgestattet, in so einer Situation einzugreifen. Und doch …
    Sie blieb wie angewurzelt stehen, unfähig, die Schritte zu gehen, die sie zum Bett des Babys führen würden. Und genauso unfähig, die Schritte zu gehen, die sie aus dem Zimmer führen würden. Mit geschlossenen Augen versuchte Cari, gleichmäßig zu atmen und ihr wild pochendes Herz zu beruhigen.
    Das Aussehen, das Gefühl und der Duft des Babys, das sie verloren hatte, fluteten durch ihr Herz. Und der Schmerz wurde beinahe unerträglich.
    Max konzentrierte sich ausschließlich auf das Baby. Ein bittersüßer Schmerz erfüllte ihn, als er das dunkelhaarige Kind anschaute. Gab es in seinem kleinen Gesichtchen irgendeinen Hinweis darauf, dass es von Gino abstammte? Sahen die Hände so aus wie die seines Bruders? War dieses Kind alles, was vom Leben seines Bruders übrig geblieben war? Höchstwahrscheinlich. Max nahm sich vor, Himmel und Hölle in Bewegung zu setzen, um es herauszufinden. Und wenn er recht haben sollte, dann würde er dieses Baby nie wieder hergeben.
    „Mädchen oder Junge?“, fragte Max den kräftigen Assistenten neben sich.
    „Junge.“
    Max vermutete, dass er es hätte wissen müssen. Der Strampler, die Decke, alles war hellblau. Anders als im heruntergekommenen Zimmer sah es im Bettchen sauber und ordentlich aus.
    „Name?“
    „Der Babysitter meinte, sein Name sei Jamie.“
    „Babysitter?“ Zum ersten Mal, seit er die Wohnung betreten hatte, löste Max den Blick von dem Kind. „Es gibt einen Babysitter?“
    Tito nickte. „Eine Frau. Ich habe ihr gesagt, dass sie im Schlafzimmer warten soll.“
    Max nickte ebenfalls. „Wo steckt Sheila?“, fragte er.
    Er hatte sie nur ein einziges Mal getroffen. Sie war ganz hübsch und auf ihre Art auch recht nett. Aber leider neigte sie dazu, unablässig dummes Zeug zu plappern, und sie hatte einen unbestreitbaren Hang, sich mit Luxusdingen zu umgeben. Ihre Beziehung mit Gino war schon zu Ende gewesen, als er bei dem Unfall mit dem kleinen Flugzeug ums Leben gekommen war.
    Niemand schien zu wissen, was aus ihr geworden war. Ein paar Monate vergingen, bis sie plötzlich mit ihren Anrufen anfing und behauptete, ein Kind von Gino zu haben, für das sie Geld brauchte.
    Tito zuckte mit den Schultern. „Der Babysitter weiß es auch nicht. Die Frau behauptet, dass sie vor drei Tagen engagiert worden ist und dass Sheila binnen vierundzwanzig Stunden wieder zurück sein wollte. Doch sie hat sich nicht gemeldet und leider auch keine Telefonnummer

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