JULIA VALENTINSBAND Band 21
anders, als sie erwartet hatte. Zweitens waren da die italienischen Elemente – ganz zu schweigen von dem leichten Akzent. Dann die Mutter am Telefon. Ein vernachlässigtes Baby in einem verwahrlosten Apartment. Der Assistent namens Tito. Cari hatte das Gefühl, in einem drittklassigen Film gelandet zu sein. Mara hatte sie vor nichts von dem, was passiert war, gewarnt.
„Hören Sie, Randy“, begann Cari mit blitzenden Augen ihre Predigt.
Max schaute sie verwirrt an. „Wer zum Teufel ist Randy?“
Geschockt holte Cari Luft. Dieser Mann hieß nicht Randy? War er etwa nicht der Mann, auf den sie gewartet hatte? Der Mann, mit dem ihre Freundin ein Date für sie vereinbart hatte?
Nein, natürlich war er es nicht. Hatte sie das nicht schon die ganze Zeit vermutet? Es fiel ihr wie Schuppen von den Augen. Vor ihr stand nicht der Cousin von Maras Ehemann! Und das erklärte beinahe alles.
„Sie sind nicht Randy Jeffington?“, fragte Cari, obwohl sie die Antwort längst kannte.
Max schüttelte den Kopf. „Nie von ihm gehört“, brummte er.
„Oh-oh“, wiederholte sie seine vorherigen Worte. Sie fühlte sich ein bisschen unsicher auf den Beinen.
Plötzlich erinnerte sie sich deutlich an den großen, blonden Mann mit Brille und einer roten Rose in der Hand. Cari hatte ihn genau in dem Moment gesehen, als sie mit Max den Club verlassen hatte, und nun wusste sie, wer er war: Randy. Der arme Kerl.
Aber hatte sie es nicht die ganze Zeit über geahnt? Ein Blind Date mit diesem unglaublich attraktiven Mann … es war zu schön, um wahr zu sein.
Der arme Randy Jeffington. Ob er wohl immer noch in die Longhorn Lounge durchstreifte und nach ihr suchte?
„Du lieber Himmel. Wir müssen sofort zurück.“
Max nickte grimmig. „Da könnten Sie recht haben. Wir sind das falsche Date.“
„Im Club muss es eine Frau geben, die … wie hieß sie doch gleich … sie muss dort auf Sie warten.“
„Mit einer roten Rose in der Hand.“
„Oh nein.“ Cari verzog theatralisch das Gesicht. „Zu dumm, dass wir uns alle für die gleiche Farbe entschieden haben, nicht wahr?“
Max starrte sie immer noch an. „Zu dumm, dass wir uns nicht gleich zu Anfang mit Namen vorgestellt haben“, entgegnete er knapp.
Cari setzte sich das Baby auf die andere Hüfte und versuchte, sich zu erinnern, wie es hatte passieren können. „Sie haben mich Miss Cari genannt. Ich heiße Cari. Mit einem C. Ich dachte …“
„Ich hatte Sie Miss Kerry genannt. Mit K.“
„Oh. Das konnte ich da aber nicht wissen.“
„Ich hatte mich klar und deutlich ausgedrückt. Sie hätte es ahnen können.“
„Ich hätte es ahnen können? Und Sie? Sie haben sich benommen, als wüssten Sie genau, wer ich bin. Ich … ich bin Ihnen doch nur gefolgt. Wie ein Marionette.“
Cari erinnerte sich stirnrunzelnd daran, dass sie wie in Trance gewesen war. Sie hatte kaum glauben können, dass ein Mann wie er der Randy war, auf den sie wartete. Und ich habe recht behalten, seufzte sie lautlos. „Na ja. Was passiert ist, ist passiert. Wir können jetzt nur versuchen, es rückgängig zu machen.“
„Genau.“ Max schaute auf das schlafende Baby in ihrem Arm und ließ den Blick dann durch das schlichte Zimmer schweifen. „Lassen Sie uns gehen.“
Cari betrachtete das Baby. „Nehmen wir ihn mit?“
„Wir können ihn wohl kaum hier lassen.“
„Stimmt.“ Cari nahm die Decke aus dem Bettchen und wickelte das Baby ein, während Max sich die Tasche mit den Windeln schnappte. Wieder seufzte sie lautlos, als sie ihren Blick über den attraktiven Mann gleiten ließ, der sie hierher gebracht hatte. Er war wie eine Gestalt aus einer griechischen Sage, groß und schlank, und hatte dazu die klassischen Gesichtszüge eines Kinohelden. Wenn etwas zu gut wirkte, um wahr zu sein, dann war es meistens auch so. Aber es war trotzdem ein sehr interessanter Abend gewesen.
„Und wie heißen Sie nun wirklich?“, fragte Cari, während sie sich im Apartment umschauten, ob sie auch nichts vergessen hatten.
„Max“, erwiderte er grimmig, „Max Angeli.“
„Ich bin Cari Christensen.“
Er musterte sie aufmerksam und musste beinahe lächeln. Diese Frau machte auf ihn den Eindruck, als würde sie auch unter den schwierigsten Umständen den Humor nicht verlieren. Im Gegensatz zu mir, dachte er mürrisch. „Das hatten Sie bereits erwähnt.“
„Ich dachte, dass Sie es in der Hitze des Augenblicks vielleicht überhört hätten.“
Max nickte. Seine Mundwinkel zuckten. „Ich
Weitere Kostenlose Bücher