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Julia-Weihnachten Band 23

Julia-Weihnachten Band 23

Titel: Julia-Weihnachten Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JUDY DUARTE SHARON KENDRICK CATHERINE GEORGE
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Schließlich war sie erst ein paar Tage alt und hatte noch kein Immunsystem aufbauen können.
    Er wunderte sich über seinen Beschützerinstinkt und blickte zu Connie, um sich zu vergewissern, ob sie ebenso besorgt war wie er. Es schien nicht der Fall zu sein. Sie lächelte einfach, als wenn es sie freute, dass die anderen sich so eingehend mit ihrem Kind beschäftigten.
    Und obwohl das Baby genau so niedlich war, wie alle behaupteten, richtete sich Gregs Aufmerksamkeit nun auf die hübsche Mama.
    Wieder einmal fiel ihm ihre schlichte Schönheit auf, die nicht viele Frauen besaßen. Die Groupies oder die Sängerinnen, die seinen Weg kreuzten, benutzten zumeist starkes Make-up und auffällige Kleidung, um sich gebührend in Szene zu setzen. Er war an Frauen mit kunstvollen Frisuren, grellem Lippenstift und hautenger Kleidung mit tiefen Ausschnitten gewöhnt.
    Doch Connie war anders. Sie spielte ihr Aussehen eher herunter. Dennoch hatte sie etwas an sich, das in seinen Augen besonders war und das er extrem reizvoll fand.
    Seltsam .
    Häuslichkeit interessierte ihn eigentlich gar nicht. In seinen Augen waren Ruhm und Familie unvereinbar – vor allem, wenn diese Familie von der täglichen Anwesenheit eines Ehemannes und Vaters abhängig war.
    In seinem früheren Leben hatte er ständig eine Leere verspürt, die erst durch das Scheinwerferlicht, den dröhnenden Beat und die jubelnde Menge gefüllt wurde.
    Und im Gegensatz zu Sam wollte er niemals auf das verzichten, was ihm die Bühne bot. Also schlug er sich Connie am besten aus dem Kopf, bevor sie noch auf die Idee kam, dass er auch nur im Mindesten an ihr interessiert sein könnte. Sie war in der Vergangenheit schon genügend verletzt worden, und er wollte ihr nicht noch mehr Kummer bereiten.
    Spät am Abend, obwohl das Haus vor lauter Besuch aus allen Nähten platzte, kehrte schließlich Ruhe ein. Und Greg ließ den Feiertag im Kreis der Familie Revue passieren.
    Das Essen hatte anders geschmeckt als sonst. Carolines Art der Zubereitung war zwar nicht schlecht, reichte aber bei Weitem nicht an das hohe Niveau heran, das er von Grannys Küche gewohnt war. Trotzdem war es ein großartiges Gefühl, zu Hause auf der Rocking C zu sein.
    Greg schickte sich gerade an, ins Bett zu gehen, als sein Handy klingelte. Er blickte zur Uhr. Es war bereits nach elf. Daher vermutete er, dass er falsch verbunden war. Um sich zu vergewissern, dass es wirklich nichts Wichtiges war, nahm er das Gespräch jedoch an. „Hallo?“, sagte er leise, um niemanden im Haus zu wecken.
    „Ich bin’s. Hank.“
    Er war der Keyboarder der Band und einer der Besten in der Branche. Er war außerdem ein ruhiger Mensch, der nicht zu überflüssigen Worten neigte.
    „Was liegt an?“
    „Ach, Mann, ich hab schlechte Nachrichten. Echt schlechte Nachrichten.“ Hanks Stimme klang verzweifelt.
    „Was ist denn passiert?“
    „Ein Unfall. Sam …“ Er verstummte erstickt.
    Greg wappnete sich für eine Hiobsbotschaft. Sein Magen verkrampfte sich. Die Band hatte sich über die Feiertage getrennt. Jeder wollte die Adventszeit zu Hause bei seiner Familie verbringen. Da wegen des Sturms zahlreiche Flüge gestrichen waren, hatten sich einige Mitglieder zusammengetan, um in einem Auto bis Oklahoma City zu fahren. „Was ist mit ihm?“
    „Er … er hatte mal wieder keinen Sicherheitsgurt angelegt. Du weißt ja, wie oft wir deswegen mit ihm gestritten haben, aber … Er wurde … Er ist tot.“
    Nein! Das kann nicht sein! Greg stockte der Atem. Sein Herz setzte einen Schlag lang aus, hämmerte dann schmerzhaft weiter. Sam Marshall war nicht nur sein Manager, er war ein guter Freund.
    Mit brüchiger Stimme fügte Hank hinzu: „Patty ist auch verletzt.“
    Patty war Gregs führende Backup-Stimme. Ihm schwirrte der Kopf vor Schock und Kummer. „Wie geht es ihr? Ist sie schwer verletzt?“
    „Ja. Schädelbruch, ausgerenkter Kiefer, Rippenbrüche und Milzriss. Sie wird gerade operiert.“
    „Wo bist du?“
    „In Norman, kurz vor Oklahoma City. Kommst du her?“
    „Natürlich. Aber ich kriege vor morgen früh keinen Flug.“ Greg strich sich mit einer Hand durch die langen Haare. Er gewöhnte sich erst allmählich an die Frisur, zu der Sam ihm geraten hatte. „Weiß Sylvia es schon?“
    Sam hatte sich auf die Feiertage zu Hause im Kreis seiner Familie gefreut – und auf sein erstes Enkelkind, das im Februar zur Welt kommen sollte.
    „Ja. Ich habe sie gerade angerufen und …“ Hank räusperte sich. Seine

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