Julia-Weihnachten Band 23
strahlte vor Glück.
Sorgfältig trug sie Make-up auf, tuschte ihre Wimpern und entschied sich für einen braunroten Lippenstift, der ihren vollen Mund wunderbar zur Geltung brachte. Als Gideon an der Tür klopfte, war sie fertig und wusste, dass sie in ihrem Kaschmirkleid fantastisch aussah.
Gideon betrachtete sie bewundernd. „Ich habe von Schönheitsschlaf gehört, aber noch nie selber dessen Wirkung erlebt. Du siehst so hinreißend aus, dass ich dich mit Haut und Haar verschlingen könnte, Felicia.“
Sie lächelte vor Freude. „Danke, mein Herr.“
„Gib mir ein paar Minuten, um zu duschen und mich zu rasieren. Ich werde mir Mühe geben, mich in einen Begleiter zu verwandeln, der deiner würdig ist, Julia.“
„Eine Verwandlung ist dafür nicht nötig“, antwortete sie und wurde plötzlich ernst. „Du bist der bestaussehende Mann, der mir jemals im Leben begegnet ist, Gideon.“
Er sah sie einen Moment verblüfft an. „Meinst du das ernst?“
„Jedes Wort.“
Er lächelte verlegen. „Du hast mir schier den Atem geraubt.“ Behutsam legte er die Arme um ihre Taille. „Keine Sorge. Ich werde dieses Kunstwerk nicht beschädigen. Aber ich muss dich unbedingt einen Moment halten.“
„So lange du möchtest“, versicherte sie ihm und schmiegte sich so selbstverständlich und voller Vertrauen an ihn, dass er sein Verlangen kaum unterdrücken konnte. Er spürte ihren biegsamen Körper unter seinen Händen und schluckte.
„Gib mich frei, Verführerin“, sagte er nicht ganz im Scherz. Dann ließ er sie seufzend los und ging ins Bad.
Felicia öffnete die Balkontür, trat hinaus und blickte hinauf zu den Sternen. Es fiel ihr immer noch schwer zu glauben, dass dies kein Traum war. Mit sechzehn hatte sie sich Hals über Kopf in Gideon Ford verliebt. Ein einziger Blick hatte genügt, als er vergangene Woche auf ihrer Schwelle stand, und alles war wieder wie früher gewesen. Oder hatten ihre Gefühle für ihn nur darauf gewartet, erneut zum Leben erweckt zu werden?
Sie war so in ihre Träumerei versunken, dass sie Gideon erst bemerkte, als er die Arme um ihre Taille legte und ihren Nacken küsste.
„Es ist kalt auf dem Balkon, Julia. Komm wieder herein.“
Felicia gehorchte lächelnd und betrachtete anerkennend seinen perfekt geschnittenen Anzug. „Alle weiblichen Gäste im Restaurant werden mich beneiden.“
„Ich werde es nicht einmal bemerken, weil ich nur Augen für dich habe“, antwortete er in einem Ton, der ihre Haut vibrieren ließ.
„Danke, gleichfalls, Mr. Ford. So, noch ein letzter Handgriff, dann können wir los.“ Sie ließ den Verschluss der langen Kette unter ihrem Haar einrasten, deren großer Anhänger dem Farbton ihres Kleides glich. „Bin ich elegant genug für einen Silvesterabend in Verona, wenn ich meine Lederjacke anziehe, dazu den Paschminaschal umlege und die wunderschöne Ledertasche von dir lässig über die Schulter werfe?“
„Du siehst hinreißend aus“, erklärte er und zog sie erneut in die Arme. „Tut mir leid, ich kann meine Hände nicht von dir lassen.“
„Sehr gut.“ Sie strahlte ihn an. Doch ihr Magen knurrte, und er gab sie sofort frei.
„Dinnerzeit.“
Die Trattoria lag nur wenige Schritte entfernt, sodass Felicia mühelos ihre Highheels hätte tragen können. Andererseits war der Abend so kühl, dass sie froh war, die Lederstiefel angezogen zu haben. Das Restaurant war klein, aber geschmackvoll eingerichtet, und fast alle Tische waren bereits besetzt.
Wie Felicia vorhergesagt hatte, richtete sich mehr als ein weibliches Augenpaar anerkennend auf Gideon, während sie an ihren Tisch geführt wurden. Zu ihrer Belustigung wurde er verlegen, als sie ihn deswegen aufzog.
„Ich nehme an, du hast die männlichen Köpfe nicht bemerkt, die sich bei unserem Eintritt nach dir umdrehten?“
Sie lächelte bescheiden. „Kein bisschen. Was wollen wir essen? Nicht wieder Bigoli, nehme ich an.“
„Nein. Schließlich möchte ich dir noch ein paar andere kulinarische Köstlichkeiten aus der italienischen Küche vorstellen.“ Gideon rückte näher und zeigte ihr die Weinkarte, die zu Felicias Freude auf Pergament geschrieben war. „Sag mir, was du essen möchtest. Anschließend suchen wir den passenden Wein dazu aus.“
Sie baten den Ober um eine Empfehlung und entschieden sich schließlich für ein Steak mit Trüffeln und Rucolasalat. Dazu ließen sie eine Flasche Bardolino Superiore öffnen. Als Erinnerung an ihren gemeinsamen Weihnachtsabend
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