Julia-Weihnachten Band 23
erklärte er. „Das sind dicke Spaghetti, die man mit Tomaten und Auberginen zubereitet. Ich habe sie schon gegessen. Sie schmecken fantastisch.“
Felicia war inzwischen so erschöpft, dass sie allem zugestimmt hätte, was Gideon vorschlug. Die Bigoli waren tatsächlich wunderbar. Doch anschließend war sie so müde, dass sie am liebsten den Kopf auf den Tisch gelegt und geschlafen hätte. „Es muss an der Luft liegen“, erklärte sie schuldbewusst. „Offensichtlich brauche ich hier mehr Schlaf als zu Hause.“
Gideon rückte näher und legte den Arm um sie, während sie zum Abschluss einen Kaffee tranken. „Noch eine einzige Sehenswürdigkeit, dann kehren wir ins Hotel zurück, und du kannst eine Runde schlafen.“
„Wunderbar“, seufzte sie und lehnte den Kopf an seine Schulter. „Möchtest du auch schlafen?“
„Nein. Während du deinen Schönheitsschlaf hältst, werde ich einige weitere Einkäufe machen. Ich möchte Peter etwas mitbringen. Natürlich hat er seinen üblichen Bonus zu Weihnachten bekommen. Aber ich finde, er verdient noch etwas Persönliches, das meine Anerkennung für seine ausgezeichnete Arbeit als Assistent beweist.“ Gideon stand auf und streckte ihr die Hand hin. „Also los. Die letzte Sehenswürdigkeit liegt auf dem Rückweg zu unserem Hotel.“
„Ich weiß, worum es sich handelt“, sagte Felicia lächelnd. „Ich bin ziemlich sicher, dass wir Verona nicht verlassen werden, ohne einen Blick auf Julias Balkon geworfen zu haben.“
Gideon lachte schelmisch. „O je, du hast es erraten!“
Es war nur ein kurzer Weg durch die belebten Straßen zur Via Cappello, wo die Touristen dicht vor einem Gebäude mit der Statue eines jungen Mädchens standen. Felicia drängelte sich ein bisschen vor, um einen besseren Blick auf die schlichte malerische Fassade und den berühmten Balkon zu erhaschen. Strahlend wandte sie sich zu Gideon um.
„Welch ein Glück, dass du nicht auf diesen Balkon klettern musstest, Romeo!“
„Es war auch so beängstigend genug. Das Spalier, das sie in der Schulwerkstatt gezimmert hatten, war ziemlich wackelig.“ Er lächelte ihr zu. „Ich enttäusche dich ungern, Darling. Aber bei diesem Gebäude handelt es sich um ein restauriertes Gasthaus aus dem dreizehnten Jahrhundert. Und der Balkon besteht zwar aus Marmor, wurde aber erst im zwanzigsten Jahrhundert hinzugefügt.“
„O je. Und was ist mit dem langen Balkon weiter oben?“
„Er passt eindeutig besser in jene Zeit. Aber mir täte der arme Romeo jetzt noch leid, wenn er tatsächlich dort hätte hinaufklettern müssen“, sagte Gideon. „Er wäre mit Sicherheit völlig erledigt gewesen, und die arme Julia hätte nicht viel von ihm gehabt.“
„Du bist kein bisschen romantisch“, warf Felicia ihm lachend vor.
„O doch, das bin ich“, sagte er leise und legte den Arm um sie. „Ein einziger Blick auf dich genügt, Felicia Maynard, und ich werde so romantisch, dass ich sehr streng mit mir sein muss. Und jetzt vorwärts“, fügte er hinzu und wechselte den Ton. „Du schläfst eine Runde, und ich erledige meine Einkäufe. Anschließend bleibt gerade noch Zeit für eine Dusche, bevor wir zum Dinner müssen. Peter hat uns einen Tisch für sieben Uhr reserviert. Ziemlich früh für italienische Verhältnisse. Aber einen anderen Tisch konnte er für heute Abend nicht mehr bekommen.“
„Und wo?“
„In einer Trattoria nicht weit von unserem Hotel entfernt. Nichts Großartiges, aber das Essen ist dort sehr gut, hat ihm die Hotelleitung versichert.“ Voller Vorfreude strahlte er Felicia an und glich plötzlich so sehr dem jungen Mann, der er einst gewesen war, dass sie ihn am liebsten umarmt hätte. „Dieses Silvester möchte ich voll und ganz genießen.“
„Ich ebenfalls“, sagte sie aus tiefstem Herzen.
Gideon begleitete Felicia bis zu ihrem Hotelzimmer und riet ihr, sich sofort schlafen zu legen. „Du hast ungefähr zwei Stunden Ruhe vor mir. Also nutze sie“, lachte er. „Und schließ gut ab. Ich klopfe an, wenn ich zurück bin.“
Wohlig streckte Felicia sich auf dem großen Bett aus und schlief sofort ein. Doch schon nach einer Stunde wachte sie auf und fühlte sich herrlich erfrischt. So nutzte sie Gideons Abwesenheit, um sich für den Abend zurechtzumachen.
In der Dusche ließ sie lange das heiße Wasser einfach über ihren Körper rinnen, ehe sie begann, sich einzuseifen und ihr Haar zu waschen. Als sie sich später im Spiegel betrachtete, bemerkte sie, dass ihr Gesicht
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