Julia-Weihnachten Band 23
Es gefällt mir sehr, wenn du mich berührst und mich küsst. Aber wenn es aufs Ganze geht, fürchte ich, dass ich dich enttäuschen werde. Ich … ich kann der Sache nicht viel abgewinnen.“
„Du wirst mich nicht enttäuschen, das verspreche ich dir“, erklärte er sanft.
Sie sah zu ihm auf und lächelte spöttisch. „Bist du so gut?“
„Das habe ich nicht gemeint.“ Gideon stand auf, zog sein Jackett aus und hängte es über eine Stuhllehne. Anschließend streifte er seine Schuhe ab und kniete sich vor Felicia, um ihr aus den Stiefeln zu helfen. „Gib mir deine Jacke, damit wir es uns bequem machen und darüber reden können.“
„Ich glaube nicht, dass Reden etwas nützen wird“, sagte Felicia zerknirscht und reichte ihm ihre Lederjacke. „Dabei werde ich nur noch nervöser.“
„Warst du auch bei all den anderen so angespannt?“, fragte Gideon wie beiläufig und setzte sich neben sie.
„He, ich habe es nicht mit einer ganzen Mannschaft getrieben“, fuhr sie ihn an, und ihre Augen blitzten vor Zorn.
„So gefällst du mir besser. Mir ist es lieber, wenn du wütend bist, anstatt verkrampft und ängstlich zu sein.“
„Ich bin nicht ängstlich – nur nervös.“
Gideon schüttelte die Kissen auf und lehnte Felicia behutsam dagegen. „All die Jahre musste ich ständig an dich denken. Es machte mich halb wahnsinnig, dass ich nicht wusste, was aus dir geworden war.“
„Mir ist es genauso ergangen“, gestand Felicia und entspannte sich ein wenig. „Von Poppy erfuhr ich nur, dass du keine andere Freundin hattest, solange du noch auf der Schule warst. Obwohl viele Mädchen nichts lieber getan hätten, als meinen Platz bei dir einzunehmen.“
Gideon zog sie näher und strich mit den Lippen über ihr Haar. „Ich habe viel zu viel gearbeitet, um es zu bemerken, weil ich unbedingt gute Examensnoten erreichen wollte. Außerdem: Wenn ich dich nicht haben konnte, wollte ich auch niemand anders.“
Felicia drehte sich zu ihm und sah ihn reumütig an. „Und ich dachte, du wolltest nichts mehr von mir wissen. Was waren wir für ein unglückliches Paar.“
Gideon küsste sie auf die Nase. „Und ohne technische Hilfsmittel, die uns aus der Klemme geholfen hätten. Mit einer einfachen SMS ließe sich heutzutage alles sekundenschnell aufklären. Aber ein zweites Mal auf dem Telefon deiner Eltern anzurufen, habe ich mich damals nicht getraut.“
Felicia lehnte sich an ihn und blickte gedankenvoll auf das silbrige Mondlicht, das auf den glänzenden Holzboden fiel. „Vielleicht hielt das Schicksal es damals für besser, uns zu trennen.“
„Damit ich mich auf mein Ziel konzentrieren konnte?“
„Und um jene bewussten Fähigkeiten weiter auszubilden.“
„Wie hart ich auch arbeitete und wie viele Frauen mir inzwischen begegnet waren: Ich konnte dich nicht vergessen, Felicia. Als ‚Ridge House‘ zum Verkauf stand, war mein erster Gedanke, dass ich dir vielleicht hier wieder über den Weg laufen könnte. Leider fielen deine Besuche im Elternhaus nie mit meinen Aufenthalten zusammen. Deshalb war ich dankbar für jede winzige Nachricht über dich, die ich von deinen Eltern erhielt – nicht zuletzt jene, dass du nicht verheiratet bist.“
„Sie haben dir doch bestimmt von Charles erzählt.“
„Solange er nicht dein Ehemann war, stellte er für mich kein Hindernis dar. Ich habe mich so oft gefragt, wie es sein würde, wenn wir uns nach so langer Zeit wiedersähen. Schließlich hättest du dich ziemlich verändern und nichts mehr mit dem jungen Mädchen zu tun haben können, das ich einst gekannt hatte.“
Er seufzte zufrieden und drehte Felicia so, dass sie bequemer in seinen Armen lag. „Doch sobald du mir die Tür geöffnet hattest, erkannte ich, dass du noch genau die Frau warst, die ich immer begehrt hatte. Es war gut, dass die Hunde bei dir waren.“
„Was wäre passiert, wenn ich sie nicht zu mir geholt hätte?“
„So etwas wie dies hier“, flüsterte er und küsste sie.
Felicia überließ sich seinen erfahrenen Lippen, die ihren Mund zärtlich und behutsam in Besitz nahmen und eine verborgene Saite tief in ihr zum Klingen brachten. Bereitwillig öffnete sie sich seinem Kuss, und empfand die süße Liebkosung seiner Lippen. Im selben Moment verschwanden all ihre Bedenken, dass sie sich Gideon nicht ganz und gar hingeben könnte.
Als er mit der Hand über ihre Brüste strich, durchzuckte es sie glühend heiß. Ohne darüber nachzudenken, rückte sie näher und konnte es gar
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