Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Weihnachtsband Band 26

Julia Weihnachtsband Band 26

Titel: Julia Weihnachtsband Band 26 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Anderson , Stacy Connelly , Susan Meier
Vom Netzwerk:
nichts. Du und ich, wir haben uns. Ich bin jetzt deine Mom.“
    Mit tief gesenktem Kopf sagte Harry: „Aber wir zwei sind allein.“ Tränen tropften auf seine Jeans. In der Stille hörte Wendy, wie der dicke Creamsicle die Treppe herunterkam und ins Zimmer stolzierte.
    Über Harrys gesenkten Kopf hinweg suchte Wendy Cullens Blick. Sie hatte keine Ahnung, wie sie reagieren sollte. Sie wusste genau, was Harry meinte. Er hatte seine Eltern verloren. Wie konnte sie, seine einzige Beschützerin, ihm versprechen, dass er nicht eines Tages wieder allein dastehen würde?
    Cullens Blick empfahl ihr, ehrlich zu sein. Zu sagen, was sie fühlte.
    „Ganz gleich, was auch geschieht, ich bin für dich da, Harry. Ich hab dich doch lieb.“
    Creamsicle wählte just diesen Moment, um aufs Sofa zu springen und sich auf Harrys Schoß zu kuscheln. Er rieb seine Nase an Harrys Kinn. Dabei klingelte endlich einmal das rote Glöckchen an seinem Halsband.
    Harry hob ruckartig den Kopf. Er blickte von Cullen zu Wendy und dann wieder auf Creamsicle. Dann schmiegte er das Gesicht in das dicke Nackenfell des Katers. „Danke, Creamsicle.“
    Wendy brach fast das Herz. Sie hatte nie erlebt, dass ihr grantiger Kater jemandem außer ihr seine Zuneigung zeigte, doch in diesem Moment war sie überglücklich, dass er Harry zu mögen schien.
    „Schön.“ Cullen erhob sich vom Sofa. „Nach diesem bösen Tag lade ich euch beide zum Essen ein.“
    Harry seufzte. „Ich will nirgends hin.“
    „Dann“, sagte Wendy gespielt munter, weil sie Cullen den Versuch, Harry aufzuheitern, zwar nicht wirklich übel nahm, wohl aber merkte, dass er sie nie fragte, sondern einfach anordnete, „lasst uns doch zusammen etwas Schönes zum Abendessen kochen. Spaghetti vielleicht?“
    Harrys mürrische Miene hellte sich nicht auf.
    „Oder Hot Dogs?“, schlug Cullen vor. „Wir könnten die Würstchen hier im Kamin grillen. So haben mein Dad und ich es immer gemacht.“
    Das ließ Harry aufhorchen. „Wirklich?“
    „Klar.“
    „Und dann rösten wir Marshmallows“, fügte Wendy hinzu und ging den beiden voraus in die Küche.
    Sie hielten Harry den ganzen Abend bei Laune, bis er so müde war, dass er nach dem Baden sofort einschlief.
    Als sie seine Schlafzimmertür hinter sich schlossen, hatte Wendy ein schlechtes Gewissen, weil sie Cullen so scharf verurteilt hatte. Sein Verhalten an diesem Abend war der Beweis dafür, dass er Harry wirklich mochte und nur das Beste für ihren kleinen Pflegesohn wollte. Sie hätte ihm dankbar dafür sein sollen, dass er Randy beschwichtigt und sie und Harry zum Essen eingeladen hatte. Schließlich setzte er sich ja nicht in einer Beziehung über Wendys Wünsche hinweg. Er war lediglich freundlich zu ihrem kleinen Jungen.
    Auf dem Weg die Treppe hinunter sagte Wendy: „Danke für deine Hilfe.“
    „Du hättest es auch allein geschafft.“
    Das baute sie ein bisschen auf. „Ja, aber deine Fachkenntnisse in Sachen Würstchen im Kamin braten haben sich doch als sehr nützlich erwiesen.“
    Im Glauben, er wolle sich verabschieden, ging Wendy zur Haustür, doch Cullen schlug den Weg ins Wohnzimmer ein. Er sammelte die Pappteller und den sonstigen Papiermüll ein. Als er sich wieder aufrichtete, wandte er sich zum Kaminsims um und hielt inne.
    Er setzte die Pappteller ab, ging zum Kaminsims und griff nach dem Foto, auf dem Greg mit einer Angelrute in der Hand abgebildet war.
    „Ist das dein Mann?“
    „Ja.“
    „Er war Angler?“, fragte er aufgeräumt, als freute er sich, etwas mit Greg gemein zu haben.
    Wendy lachte prustend über seinen Irrtum. „Ganz und gar nicht.“
    „Dann steckt eine Geschichte hinter diesem Bild?“
    „Eigentlich nicht. Eher ein langweiliger Scherz. Nichts, was dich interessieren könnte.“ Sie hoffte, das Thema mit dieser Antwort abgeschlossen zu haben, und sammelte die Servietten und ungeöffneten Schokoriegel und Kekspackungen vom Tisch.
    Nachdem ihr nun bewusst war, dass sie tatsächlich die Mutterrolle für Harry übernommen hatte, durfte sie sich umso weniger mit Cullen einlassen. Abgesehen davon, dass er ihr Chef war und sie nicht zusammenpassten, konnte eine zu enge Beziehung zwischen ihr und Cullen auch Harry seelische Wunden schlagen, wenn Cullen nach Miami zurückkehrte. Solange er nur hin und wieder zum Abendessen kam, würde Harry keinen Schaden nehmen. Doch wenn Harry erkannte, dass sie und Cullen verliebt waren, würde er falsche Vorstellungen bekommen, und der kleine Junge, der schon

Weitere Kostenlose Bücher