Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Weihnachtsband Band 26

Julia Weihnachtsband Band 26

Titel: Julia Weihnachtsband Band 26 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Anderson , Stacy Connelly , Susan Meier
Vom Netzwerk:
zusammen. „Kann ich etwas für Sie tun?“
    „Das ist Mr Zamias vom Sozialamt“, erklärte Wendy hastig. „Er ist mit Harrys Fall befasst.“ Sie wies auf Cullen. „Und das ist Cullen Barrington.“
    Randys Auftreten veränderte sich von Grund auf. Plötzlich war er nicht mehr förmlich und verklemmt, sondern erstarrte vor Ehrfurcht. Er streckte Cullen die Hand entgegen. „Mr Barrington! Welche Freude, Sie in unserer Stadt begrüßen zu dürfen.“
    „Ich bleibe nur ein paar Wochen.“ Cullen wandte sich Wendy zu. „Ist alles in Ordnung?“
    „Mr Zamias hat mir gerade mitgeteilt, dass Harrys Vater tot ist.“
    Cullen wirkte schockiert. „Ach, das tut mir leid.“
    Randy machte ein finsteres Gesicht und kniff die braunen Knopfaugen zusammen. Seine Stimme troff vor Geringschätzung, als er sagte: „Somit fällt Ihnen wohl das Sorgerecht zu, Ms Winston.“
    Wendy wusste darauf nichts zu erwidern und schwieg. Sie wusste, Randy Zamias war nicht begeistert darüber, dass sie die Rechte einforderte, die Betsys Testament ihr zugestand, während das Sozialamt nach Harrys Vater suchte. Doch nachdem Harrys Vater erwiesenermaßen tot war, wurde sie Harrys Vormund. Schluss, aus.
    „Freuen Sie sich nicht zu früh“, sagte Randy und verschränkte die Arme vor der Brust. „Das Testament gibt Ihnen das Sorgerecht, aber da wir Harry in unseren Akten führen, können wir ihn im Auge behalten. Sie im Auge behalten.“
    Wendy vermutete, dass Randy sich nur aufspielte, weil sie ihn provoziert hatte, doch bevor sie etwas Versöhnliches sagen konnte, um die Wogen zu glätten, trat Cullen neben Randy und legte ihm den Arm um die Schultern. „Falls es Sie beruhigt: seit Harry in Ms Winstons Obhut ist, habe ich mich auch um Harry gekümmert.“
    „Tatsächlich?“
    „Ja. Für den Fall, dass Sie wegen dieser Übergangsphase in Sorge sind, ich bleibe bis Weihnachten in Barrington. Ich kann Harry weiterhin bei der Eingewöhnung helfen.“
    „Ja, das beruhigt mich ungemein.“
    „Gut“, sagte Cullen und führte Randy in Richtung Tür.
    Wendy verfolgte den Wortwechsel und wusste nicht, ob sie dankbar oder empört sein sollte. Cullen hatte ihr die Auseinandersetzung völlig aus der Hand genommen. Er hatte ihr nicht einmal die Chance gegeben, selbst diplomatisch zu verhandeln. Hätte sie je daran gezweifelt, dass Cullen genauso war wie Greg, wären diese Zweifel jetzt ausgeräumt.
    Kaum war Randy außer Hörweite, fuhr Cullen zu Wendy herum. „Was zum Teufel hast du angestellt, um dich so unbeliebt bei ihm zu machen?“
    „Als Betsy gestorben war, wurde Harry ins Heim gegeben, weil ich nichts von dem Testament wusste.“ Sie atmete tief durch und sah Cullen an. „Als ihr Anwalt mich schließlich kontaktierte, habe ich sofort für die Zeit der Nachforschungen nach Harrys Vater das Sorgerecht für Harry beantragt.“
    „Du hast ihn vor seinen Vorgesetzten blamiert.“
    „Ich habe nicht behauptet, er hätte eine falsche Entscheidung getroffen. Er war schlecht informiert. Niemand von uns wusste von Betsys Letztem Willen. Niemand hatte schuld daran, dass Harry in ein Heim gesteckt wurde. Aber ich wollte Harry nicht bei Fremden lassen, wenn er doch bei mir bleiben konnte.“ Sie unterbrach sich. Zwar kam es ihr merkwürdig vor, sich bei Cullen für seine Eigenmächtigkeit zu bedanken, doch sie hielt es für angebracht. „Ich sollte mich wohl dafür bedanken, dass du die Dinge wieder ins Lot gebracht hast.“
    „Spar dir deinen Dank. Mag sein, dass ich dir noch ein regelrechter Dorn im Auge werde. Nachdem ich dem guten Randy versichert habe, dass ich Harry in der Übergangszeit beistehen will, muss ich Harrys Einladung zum Essen wohl alle paar Abende annehmen.“
    „Damit komme ich klar.“ Gewissermaßen. Sie freute sich nicht unbedingt darüber, dass er sich in ihr Leben eingeschlichen hatte, doch sie wusste, dass sein Angebot Randy in dieser Situation ein Schlupfloch geöffnet hatte und er sie vermutlich nicht mehr belästigen würde. Sie allein war Harrys Pflegemutter …
    Sie unterbrach sich in ihren Gedanken, als ihr eine schreckliche Erkenntnis kam. Da sie nun offiziell das Sorgerecht für Harry hatte, fielen sämtliche Angelegenheiten des Jungen in ihre Verantwortung.
    Wieder sah sie Cullen an. „Ich werde Harry erzählen müssen, dass sein Vater nicht mehr lebt.“

5. KAPITEL
    „Möchtest du, dass ich dabei bin?“
    Wendy biss sich auf die Unterlippe und überlegte. Cullen hatte Randy Zamias versprochen, für

Weitere Kostenlose Bücher