Julia Weihnachtsband Band 26
Clay sie in die Arme nahm und herumwirbelte, lachte sie auf. Er küsste sie, und sie antwortete mit aller Liebe, die sie im Laufe ihres Lebens in sich angesammelt hatte. Sie sehnte sich so verzweifelt nach seinem Geschmack, seiner Berührung, als läge ihr letzter Kuss Jahre zurück. Als er schließlich versuchte, sich zurückzuziehen, stellte sie sich auf die Zehenspitzen und schmiegte sich an ihn.
Als sie sich schließlich voneinander lösten, war Holly außer Atem, und in Clays Augen schimmerten Lust und Sinnlichkeit.
„Holly“, seine Stimme klang heiser, und er musste sich erst räuspern, bevor er weitersprechen konnte, „wir haben jeden Schritt in unserer Beziehung überstürzt. Ich möchte sicher sein, dass es wirklich das ist, was du willst. Wenn du mehr Zeit brauchst, werde ich warten.“ Die Geduld, die er versprach, stand im Gegensatz zu seinem hungrigen Blick.
„Bring mich nach Hause, Clay“, bat sie.
Langsam breitete sich auf seinem Gesicht ein Lächeln aus, trotzdem fragte er: „Bist du sicher? Du hast keine Angst mehr?“
„Doch, ganz schreckliche!“ Sie lachte. „Das Einzige, wovor ich noch größere Angst habe, ist der Gedanke an ein Leben ohne dich.“
Clay drückte seine Stirn gegen ihre. „Das ist etwas, worüber du dir keine Sorgen zu machen brauchst. Gib mir die nächsten fünfzig, sechzig Jahre, und ich werde es dir beweisen.“
EPILOG
„Waren in der Post noch mehr Weihnachtskarten? Die würde ich gerne dazuhängen.“ Holly wies auf eine Reihe verschiedenster Karten, die an der Wand hingen.
„Ich glaube, eine oder zwei waren noch dabei.“
„Dann mach sie auf.“
Clay öffnete einen der Umschläge. Ein Foto. „Holly, komm, und sieh dir das an.“
„Stimmt was nicht?“
„Nein, nein.“ Er reichte es ihr und beobachtete aufmerksam ihre Reaktion.
Das Bild zitterte ein bisschen in ihren Händen. Sie strich mit der Fingerspitze über das Hochglanzfoto von Lucas, der mit einem breiten Lächeln auf dem Schoß von Santa Claus saß. „Schau mal, wie groß er geworden ist. Ich kann gar nicht glauben, dass er schon in den Kindergarten geht.“
Ein kurzer Brief war beigefügt, die Clay rasch überflog. „Seine Großmutter sagt, dass er die Vorschule liebt und dass er im Frühling T-Ball spielen will.“
„Er wird viel Spaß haben.“ Holly drückte das Foto an ihre Brust. „Ich glaube, das verdient einen Ehrenplatz.“
Clay lächelte. „Am Kühlschrank?“
Holly nickte und trug das Foto in die Küche. Sie musste einige neuere Gemälde von Lucas und andere Bilder umsortieren, um Platz zu schaffen. Die Kunstwerke der Kinder und die Fotos bildeten eine Collage über die Zeit, die Lucas im Hopewell House, bei Holly und Lucas und seit zwei Jahren bei seiner Großmutter verbracht hatte.
„Wir brauchen einen zweiten Kühlschrank“, stellte Clay fest, legte die Arme um Holly und zog sie an seine Brust. Sie entwand sich seiner Umarmung, nahm seine Hand und zog ihn zurück ins Wohnzimmer. „Komm mal her. Ich möchte dir etwas zeigen.“
Zusammen knieten sie vor dem Weihnachtsbaum, und Clay musste lachen, als sie sich durch die Geschenke wühlte. „Holly, Weihnachten ist erst in zwei Wochen! Ich dachte, es ist unsere Tradition, ein Geschenk am Abend zuvor zu öffnen.“
„Ich weiß.“ Sie hatte das Geschenk gefunden, nach dem sie gesucht hatte. Vor Aufregung glühten ihre Wangen. „Aber ich kann nicht warten.“
Das Geschenk fühlte sich leicht an und hatte Größe und Form einer kleinen Hemdenschachtel. „Soll ich raten?“
Sie schüttelte den Kopf. „Darauf kommst du nie!“
„Dann packe ich es wohl am besten aus.“ Er streifte das Geschenkband ab, riss das Papier herunter und öffnete den Deckel. Dann schob er das Seidenpapier beiseite und starrte auf den Inhalt. Er musste schlucken und sah zu Holly auf. Seine Hände zitterten, als er den kleinen Strampelanzug und die Babyschühchen auspackte. „Heißt das …“
Sie nickte, bevor er die Frage beenden konnte. „Wir bekommen einen Baby!“ Ihre Worte gingen im Lachen unter, als er sie in die Arme riss zusammen mit Geschenkpapier, Karton und Babysachen.
„Ich danke dir sehr dafür, dass du so geduldig mit mir warst“, sagte sie. „Ich weiß, du hättest es gerne schon früher versucht …“
„Ich wollte, dass du dafür bereit bist. Es spielte keine Rolle, ob jetzt oder erst in ein paar Jahren.“
„Acht Monate – wie klingt das?“
„Acht Monate, das hört sich gut an. Einfach perfekt.“ Seine
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