Julia Weihnachtsband Band 26
…“
„Wirklich Millie, es ist in Ordnung. Er würde eher sterben, als euch über Weihnachten auf der Straße stehen zu lassen, und er würde kein Geld von dir annehmen. Glaub mir, er hätte nichts dagegen.“
Noch immer zögerte sie, musterte Kate ganz genau, aber falls sie doch unsicher war, zeigte sie es nicht.
„Bist du wirklich sicher?“
„Absolut. Der Kühlschrank wird allerdings leer sein, den hat seine Haushälterin bestimmt ausgeräumt, aber ich kann dir Brot und ein paar andere Sachen mitgeben. Außerdem findest du in der Tiefkühltruhe und den Schränken bestimmt etwas, womit ihr zurechtkommt, bevor du es ersetzen kannst. Nach dem Essen fahren wir hin und bringen euch unter. Du wirst es lieben!“
„Was lieben?“, fragte Kitty zweifelnd, die mit schokoladenverschmiertem Mund zu ihnen kam.
„Das Haus meines Chefs. Er ist verreist und borgt es euch.“
„Wirklich?“, fragte Amelia leise, aber Kate zuckte nur lächelnd die Schultern.
„Das würde er zumindest, wenn er es wüsste … Gut, erst Mittag essen und dann fahren wir!“
Es war wirklich ein fantastisches Haus.
Ein wunderschönes, altes Herrenhaus im Tudorstil, das zuerst zu einer Farm, dann zu einem kleinen Hotel und schließlich zu einem Country Club gehört hatte, bevor Jake es gekauft und sein Büro hierher nach Berkshire verlegt hatte, erklärte Kate. Er selbst wohnte im Haus, während sein Büro in den ehemaligen Gebäuden des Country Clubs auf der anderen Seite des alten, ummauerten Küchengartens untergebracht war. Außerdem gab es einen Swimmingpool, eine Sauna sowie ein Squashfeld, erzählte sie, als sie in der breiten Schotterauffahrt hielten, und die Angestellten und ihre Familien durften alle Einrichtungen nutzen.
Ein weiterer Beweis seiner Großzügigkeit.
Aber es war das Haus, das Amelia anzog – aus rotem Backstein mit einer wunderschönen Veranda. Als Kate die riesige, schwere Eichentür öffnete, die die Narben unzähliger Generationen trug, und sie in die große Eingangshalle hineinwinkte, verstummten sogar die Kinder.
„Wow“, staunte Edward schließlich nach einer Weile.
Sprachlos schaute Amelia sich um. Zu ihrer Linken befand sich eine herrliche alte Eichentreppe, und von der weiten Halle gingen mehrere schöne, alte Türen ab, die zu den wichtigsten Räumen führen mussten.
Andächtig strich sie mit der Hand über den Treppenpfosten, dessen prächtige Schnitzereien durch die Hände unzähliger Generationen fast abgetragen worden waren. Sie konnte sie beinahe spüren, die Jungen, die Alten, die Kinder, die hier über die Jahrhunderte geboren, alt geworden und gestorben waren, behütet und beschützt von diesem fantastischen alten Haus. Auch wenn es albern war, aber als sich die Haustür hinter ihnen schloss, hatte sie das Gefühl, das Haus würde sie in sein Herz aufnehmen.
„Kommt, ich zeige euch schnell alles“, sagte Kate. Sie bog in den linken Korridor, und alle folgten ihr überwältigt. Wie reich war dieser Mann eigentlich?
Als Kate eine Tür öffnete und sie einen großen und geschmackvoll eingerichteten Salon mit einem Erkerfenster betraten, das den Blick auf einen riesigen Park ermöglichte, bekam Amelia ihre Antwort, und ihr blieb der Mund offen stehen.
Ohne Zweifel unglaublich reich.
Und trotzdem war er verreist und ließ dieses herrliche Haus allein, um Weihnachten auf einer Skipiste zu verbringen.
Sie spürte einen Kloß im Hals. Ihr tat der unbekannte Mann leid, der sein Haus so liebevoll eingerichtet hatte und trotzdem nicht zu der Jahreszeit darin wohnen wollte, zu der es besonders einladend sein musste.
„Warum?“, fragte sie Kate verwirrt. „Warum verreist er?“
Ihre Freundin zuckte die Schultern. „Das weiß eigentlich niemand. Zumindest spricht niemand darüber. Ich bin seit etwa drei Jahren seine persönliche Assistentin, seit er sein Geschäft von London hierher verlegt hat, aber er spricht nicht über sich selbst.“
„Wie traurig.“
„Traurig? Nein, nicht Jake. Er ist eher verrückt. Aber seine ausgefallenen Ideen funktionieren meistens, und außerdem ist er ein sehr aufmerksamer Chef. Zum Beispiel fragt er immer nach Megan. Man weiß zwar kaum etwas über ihn, aber ich glaube nicht, dass er traurig ist. Ich denke, er ist einfach ein Einzelgänger und fährt gern Ski. Kommt, schaut euch den Rest an.“
Vorbei an all den wunderschönen alten Türen, die Kate eine nach der anderen öffnete, um ihnen die Zimmer zu zeigen, gingen sie zurück in die Halle.
Es
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