Julia Weihnachtsband Band 26
gab ein Esszimmer mit einem riesigen Tisch und eichenverkleideten Wänden; ein kleines Wohnzimmer mit einem Plasmafernseher, Wänden voller Bücherregale und abgenutzten Ledersofas – das musste sein ganz persönlicher Rückzugsort sein. Im vorderen Teil des Hauses lag sein Arbeitszimmer, das sie nicht betraten, und ein Raum, den Kate den Frühstücksraum nannte – riesig, aber genauso ungezwungen wie das kleine Wohnzimmer, mit rustikalen Eichendielen und einem riesengroßen Esstisch, der die Spuren unzähliger Generationen trug und einfach für ein Familienleben gemacht war.
Die Küche, die davon abging, war genauso dafür gemacht – oder, um im großen Stil Gäste zu unterhalten. Sie war geräumig, mit Schränken in zartem Blau, dicken Arbeitsflächen aus geöltem Holz, einem glänzenden, weißen Aga-Herd und einer Kücheninsel mit Granitarbeitsfläche, vor der Hocker standen. Es war die Küche ihrer Träume, und sie verschlug ihnen allen den Atem.
Stumm schauten sich die Kinder um, Edward stand bewegungslos da, während Kitty ehrfürchtig über den polierten schwarzen Granit mit den winzigen Goldsprenkeln im Stein strich. Ihr Sohn erholte sich als Erster wieder.
„Dürfen wir wirklich hierbleiben?“, fragte er schließlich, als er seine Stimme wiederfand.
Ungläubig schüttelte Amelia den Kopf. „Ich glaube nicht.“
„Doch, natürlich!“
„Kate, wir können nicht …“
„Unsinn! Es ist doch nur für ein, zwei Wochen. Kommt, schaut euch die Schlafzimmer an.“
Mit Thomas auf dem Arm ging Amelia mit ihrer Freundin die leise knarrende Treppe hinauf. Die Kinder folgten ihnen ehrfürchtig und hörten Megan zu, die davon erzählte, wie sie dieses Jahr hier übernachtet hatten.
„Das ist Jakes Zimmer“, erklärte Kate, als sie daran vorbeigingen. Neugier machte sich in Amelia breit. Wie sein Schlafzimmer wohl aussah? Üppig? Asketisch?
Nein, dieser Mann war ein überaus sinnlicher Mensch, wurde ihr klar, als sie die Vorhänge in dem Schlafzimmer berührte, in das Kate sie führte. Reine, gefütterte Seide, die wärmte und das luxuriöse Gefühl des gesamten Hauses widerspiegelte. Auf keinen Fall asketisch.
„Die Zimmer sind alle so – bis auf ein paar im Dachgeschoss, die einfacher eingerichtet sind“, erzählte Kate. „Ihr könnt es euch aussuchen, aber ich würde die Zimmer oben nehmen. Sie sind schöner.“
„Wie viele sind es denn?“, fragte sie benommen.
„Zehn. Sieben mit Bad, davon fünf auf dieser Etage und zwei darüber, und dann noch drei im Dachgeschoss, die sich ein Bad teilen. Er hat oft Geschäftskunden hier, die das Haus einfach lieben. Viele wollten es ihm schon abkaufen, aber er lehnt immer lachend ab.“
„Das kann ich mir vorstellen. Oh Kate, was, wenn wir etwas kaputt machen?“
„Das werdet ihr nicht. Der letzte Übernachtungsgast hat Kaffee auf dem Schlafzimmerteppich verschüttet, und Jake hat ihn einfach reinigen lassen.“
Amelia machte sich erst gar nicht die Mühe, darauf hinzuweisen, dass der letzte Gast eingeladen gewesen war – und wahrscheinlich ein Freund oder von wirtschaftlichem Interesse für ihren unbekannten Gastgeber.
„Können wir uns das Dachgeschoss ansehen? Die einfacheren Räume? Das scheint eher etwas für uns zu sein.“
„Sicher. Megan, zeig doch Kitty und Edward dein Lieblingszimmer!“
Aufgeregt rannten die beiden Megan hinterher, und Amelia nahm Kate am Arm. „Wir können hier nicht bleiben, ohne ihn zu fragen“, sagte sie drängend mit leiser Stimme. „Es wäre total unhöflich – und ich weiß einfach, dass etwas kaputt gehen wird.“
„Sei nicht albern. Komm, ich zeige dir mein Lieblingszimmer. Es ist wunderschön, du wirst es lieben. Megan und ich haben hier geschlafen, als unsere Rohre letzten Februar eingefroren waren, und es war herrlich. Das Zimmer hat ein fantastisches Bett.“
„Das haben sie alle.“
In allen Gästezimmern standen Himmelbetten mit schweren, geschnitzten Bettpfosten und seidenen Baldachinen.
Bis auf die drei Zimmer, die Kate ihr jetzt zeigte. Im ersten gab es ein großes Bett mit einem Gestell aus Messing und Eisen; das ganze Zimmer war einfacher und weniger furchteinflößend eingerichtet, auch wenn die Qualität der Möbel genauso gut war, und im angrenzenden Zimmer stand ein antikes Kinderbett, das sicher und einladend wirkte.
Das ist offensichtlich als Kinderzimmer gedacht und wäre perfekt für Thomas, dachte Amelia wehmütig. Daneben lag ein Doppelzimmer mit zwei schwarzen
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