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Julia Winterträume Band 8 (German Edition)

Julia Winterträume Band 8 (German Edition)

Titel: Julia Winterträume Band 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton , Susan Mallery , Penny Jordan
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natürlich war er in einer verzweifelten Lage gewesen. Was auch immer seine Beweggründe gewesen sein mochten, Gabriel würde die beiden unschuldigen Kinder nicht für die Sünden ihrer Mutter büßen lassen, erst recht nicht, nachdem er selbst eine schlimme Kindheit hinter sich hatte.
    Man hatte ihm erzählt, Carlo sei, wenige Stunden nachdem er bei ihm gewesen war, gestorben – allein. Sasha sei nicht da gewesen, sie sei zum Einkaufen nach New York geflogen.
    Sasha. Gabriel wollte die Zeit mit ihr aus seinen Gedanken verbannen, doch es gelang ihm nicht. Selbst jetzt sah er sie deutlich vor sich: an jenem Abend im Mai, als er ihr zum ersten Mal begegnet war …
    Damals hatte sie das dunkelblonde Haar länger getragen, die warme Abendbrise spielte mit ihren hellen Strähnchen … Sie stand am Straßenrand von Saint-Tropez im billigen Minirock und einem Oberteil, das fast mehr von ihren Brüsten preisgab, als es verhüllte. Man sah ihr an, was sie war, und er hätte keinen Gedanken darauf verschwendet anzuhalten, wenn sie sich nicht buchstäblich vor seinen Wagen geworfen hätte.
    Hübsche, freizügige, lebensgierige Mädchen wie Sasha gab es während der Saison in Saint-Tropez wie Sand am Meer. Sie wanderten von Liebhaber zu Liebhaber, versuchten, ganz nach oben zu kommen, immer auf der Suche nach der ultimativen Trophäe, einem reichen Mann, der dumm genug war, ihnen für eine Nacht Sex mehr zu bieten als ein dickes Bündel Euroscheine.
    Sasha trug einen großen Strohkorb, in dem sich ihre ganze Habe befand, wie sie ihm schulterzuckend verriet.
    „Ich musste schnell weg, da habe ich nur mitgenommen, was ich konnte“, gestand sie entwaffnend offenherzig, nachdem sie sich schnell auf den Beifahrersitz seines Ferraris hatte gleiten lassen, ohne dass er sie dazu aufgefordert hätte.
    Dem wenigen, was Sasha ihm erzählte, konnte er entnehmen, dass der Mann, den sie verlassen hatte, einer von den sogenannten „Promis“ war, die auf den Filmfestspielen in Cannes herumschwirrten – ein „Produzent“, der nach Frischfleisch Ausschau hielt, das seinen eigenen und den Appetit der Sexhungrigen stillte, für die er Filme machte. Doch Gabriel wollte keine Zeit mit Zuhören oder Reden vergeuden, Sashas volle, sinnliche Lippen waren für so viel Vergnüglicheres geschaffen …
    Offensichtlich dachte sie praktisch. Ihr war schnell aufgegangen, dass es sehr viel mehr einbrachte, nur einen Mann zu befriedigen, als zu riskieren, vom Produzenten an seine Freunde weitergereicht zu werden.
    Oh ja, sie dachte sogar sehr praktisch. Schon nach einem Jahr hatte sie höher hinausgewollt. Sie hatte sich einen Neuen gesucht, bei dem sie sich nicht nur als Bettgefährtin einnisten konnte, sondern – was sehr viel einträglicher war – als seine Ehefrau. Und dieser Mann war ausgerechnet sein Cousin zweiten Grades Carlo gewesen, der altersmäßig sein Vater hätte sein können.
    Dabei war es für ihn, Gabriel, einfach undenkbar gewesen, sie könnte ihn verlassen. In ihrer Beziehung hatte er den Ton angegeben, nicht sie. Er hatte die Rechnungen bezahlt und bestimmt, was getan wurde. Sie gehörte ihm, solange er es für richtig hielt, basta. Doch sie hatte ihn verlassen, ihn in seinem männlichen Stolz zutiefst verletzt. Mit Sasha hatte er eine Rechnung zu begleichen, und jetzt bot das Schicksal ihm die Gelegenheit, alles einzutreiben, was sie ihm schuldete.
    Das vertraute, leicht zynische Lächeln auf Gabriels Lippen entging Sasha nicht. Wie oft hatte er sie mit diesem Lächeln hingehalten, bis er sie erhörte und das Verlangen stillte, das er entfacht hatte.
    Als sie ihm begegnet war, hatte sie geglaubt, alles über Sex und ihren Körper zu wissen. Doch erst durch Gabriel hatte sie erfahren, dass sie wirkliche Lust noch nicht gekannt hatte – nur ungestilltes Verlangen.
    Dann hatte Carlo ihr eine Möglichkeit geboten, Gabriel und ihrem früheren Leben zu entfliehen, und sie hatte zugegriffen und beschlossen, keinen Blick zurückzutun.
    Dennoch hatte sie genau das in ihren Träumen unzählige Male schmerzlich getan. Sasha erschauerte. In den Jahren nach der Geburt der Zwillinge hatte sie gelernt, stolz auf ihre Kinder und sich selbst zu sein. Sie konnte ihre Vergangenheit nicht leugnen, doch sie hatte daraus gelernt, war daran gewachsen, und wenn die Zeit gekommen war und ihre Söhne sie danach fragten, würde sie ihnen die Wahrheit sagen.
    Doch jetzt waren sie noch zu jung, um von ihren Fehlern zu erfahren, und sie würde alles tun,

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