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Juliana und das Licht des Mondes

Juliana und das Licht des Mondes

Titel: Juliana und das Licht des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elvira Kilian
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hoffentlich wieder zurück bringen in meine Welt, sagte ich mir. Am Waldrand angekommen stieg ich ab. Auch hier brauchen wir beide ein Versteck, sprach ich zu meinem Pferd. Ich sattelte es ab und legte den Sattel unter eine Hecke, so das er nicht zu sehen war. Das Pferd nahm ich am Hals und führte es in den Wald hinein. Wo können wir uns verstecken, dachte ich nach. Doch es sollte anders kommen. Irgendwoher drangen urplötzlich unheimliche Geräusche an mein Ohr. Auch das Pferd wurde unruhig. Ich hatte diese Geräusche schon einmal vernommen, damals im Farnwäldchen.
     
     
    Oh, nein, bitte nein, nur keiner von diesen „ Höllenhunden“ wie sie von Jordan und Kristen  genannt wurden. Ich versteckte den Satteln unter einem Gebüsch, deckte ihn zur Sicherheit aber noch mit Gras ab. Dann huschte ich so lautlos wie es mir möglich war, in ein Versteck zwischen einer Ansammlung von Zwergkiefern. Von hier aus konnte ich die Gegend um mich herum ganz gut beobachten, ohne selbst gesehen zu werden.
    Das Gebrüll der Bestie  erklang aufs neue, aber nun schien es mir, als würde es sich entfernen. Mein nächster Gedanke wanderte zu meinem Pferd. Wo war es nur abgeblieben. Die Höllenhunde schlichen noch in der Gegend herum und sie konnten es jederzeit wittern. Vorsichtig hob ich meinen Kopf etwas über die Zwergkiefern hinaus um mein Blickfeld zu vergrößern. Zu meinem entsetzen sah ich Gestallten die sich auch noch in meine Richtung zu bewegten. Schwarz waren ihre Gesichter bemalt und ihre Rufe und Schreie die sie unablässig ausstießen, verhießen nichts gutes. Hatten sie mich in meinem Versteck etwa bemerkt, waren sie mir gefolgt, ohne das ich sie gesehen hatte. Nun, dann hätten sie wahrscheinlich nicht so lang gewartet um mich zu erwischen. Ruhig, ganz ruhig, jedenfalls so gut es ging, duckte ich mich wieder in die Zwergkiefern nieder. Mein Körper begann von ganz alleine zu zittern und mir blieb nur noch die wage Hoffnung, das sie vorbei zogen. Mittlerweile war es schon spät geworden und der Abend in die Nacht hinüber gedämmert. Der Vollmond stieg über der Ebene auf und sein Licht hüllte den Wald in ein gespenstig aussehendes Kleid. Die Gestallten hatten unweit von meinem Versteck halt gemacht. Das waren also bestimmt  diese Haragos, wie man sie nannte. Wenn sie mein Pferd entdeckt hatten, würden sie wissen, das der Reiter nicht all zu weit entfernt sein kann. Sie würden mich früher oder später finden. Auf den Tag sollte ich warten. Das Licht des Mondes leuchtete indes in mein Versteck hinunter. Ich nahm das Amulett hervor und hielt es mit beiden Händen ins Mondlicht. Wie die Steine im Lichte des Mondes glänzten. Aber so sehr auch meine Bemühungen waren und ich das Amulett drehte und wendete, es leuchtete nicht, nichts dergleichen tat sich. Das hier
    nicht die richtige Stelle war, in der ich in diese Welt gekommen bin wusste ich. Aber warum war das so wichtig, warum funktionierte der Zauber nicht vom einer anderen Stelle? Verzweifelt probierte ich es immer wieder, doch nichts tat sich. Auch der Mond verzog sich über den Wald hinaus und mit Tränen in den Augen schob ich das Amulett wieder zurück in mein Hemd. Aus dem Versteck heraus zu kommen war zu gefährlich, bis zum Morgen muss ich hier ganz ruhig ausharren, sagte ich mit innerer Stimme zu mir. Ein lautes wiehern, es klang fast wie ein aufheulen, erschreckte mich, als der Morgen bereits zu dämmern begann. Es waren die Schreie eines Pferdes und sie nahmen den Ausdruck purer Verzweiflung an. Das war bestimmt mein Pferd, oder das,  welches ich gestohlen hatte. Auf allen vieren vorwärts durch das Unterholz kriechend, spähte ich in die Richtung aus der die Schreie erschalten. Durch die gebückte Haltung die ganze Nacht hindurch, erschien mein Körper mir schwer wie Blei. Doch  jetzt  konnte ich mein Pferd erblicken. Deutlich sah ich das es an der Flanke blutete, aber es schien keine all zu großen Verletzungen davon getragen zu haben. Sollte ich aus meinem Versteck heraus kommen? Die Haragos hatten die Schreie ja auch gehört, brauchte nur zu warten bis der Reiter erschien. Ich konnte die Gestallten  in fast unmittelbarer Nähe sehen. Wahrscheinlich hatten sie das Pferd mit Absicht verletzt, um den Besitzer heraus zu locken, dann brauchten sie sich nicht die Mühe zu machen ihn selber auf zuspüren. Allerlei Gedanken schwirrten mir im Kopf herum. Wie sollte ich jemals aus dieser Lage heraus kommen. Es war unmöglich. Dann, wie durch eine

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