Juliana und das Licht des Mondes
unsanft auf den Boden fallen und sein Schrei von Hass und Verzweiflung, klang in meinen Ohren wie ein Donnerschlag. Er war verletzt und blutete, das konnte ich jetzt ganz deutlich erkennen. Ein weiterer Pfeil hätte mich ebenfalls um eine Haaresbreite fast wieder getroffen. Ich muss bei Bewusstsein bleiben, sagte ich zu mir, sonst bin ich verloren. Wieder musste ich mich übergeben. Langsam versuchte ich trotz der Schmerzen die meinen Körper marterten aufzustehen. Ich hatte keinerlei Orientierung. Doch durch das Dickicht erkannte ich schemenhaft Soldaten die Haragos vor sich her zu trieben schienen. Das Gegröle der Haragos Meute klang laut und böse. Es spiegelte die Anmaßung wieder, das sie unbesiegbar wären. Indessen kämpfte ich darum, das Gleichgewicht zu behalten. Wie lange der Kampf zwischen den Haragos und den Soldaten dauerte, weiß ich nicht zu sagen. Jedenfalls stieg am Horizont langsam die Sonne herauf. Wie in Trance schritt ich durch den Wald, darauf hoffend das nicht wieder zu einer Gefangenen wurde. Überall lagen tote Haragos. Ihre Leichen wiesen mir den Weg hin zum Waldrand. Von dort aus sah ich in der Ferne einige von ihnen flüchten. Ihre Schreie voller Wut und Schmerz galten laut durch über die Ebene. Aber schnell waren sie auch wieder verstummt. Das Bewusstsein noch am Leben zu sein meldete sich Form von Schmerzen wieder in meinem Gedächtnis. Ich blutete an beiden Armen und an der Schulter. Meine Sinne waren auch getrübt, einen klaren Gedanken zu fassen viel mir schwer. Eines nur war mir wichtig, die Menschen müssen wissen das ich hier, und noch am leben bin.
Dennoch, auch wenn meine Sinne getrübt waren, vernahm ich ein Geräusch unweit von mir. Gerade noch rechtzeitig konnte ich, eher im Unterbewusstsein ausweichen. Ein noch überlebender Haragos, hatte sich dem Anschein nach, an meine Spur geheftet. Er versuchte mich zu packen, aber eine neue Beute wollte ich auf keinen Fall abgeben, wenn es mir auch schwer viel, mich dagegen zu erwehren. Zwei Ellen etwa von mir entfernt, lag ein fallengelassenes Schwert am Boden. Der Haragos hatte es nicht bemerkt, denn er ließ es geschehen, das ich mich darauf zu bewegte. In einer Demut anzeigenden Bewegung, ließ ich mich auf die Knie fallen, gerade über dem Schwerte. Sein widerliches grinsen, entblößte dabei sein schwarzen Zähne. Er stand immer noch an der gleichen Stelle und rührte sich nicht. Doch diese Geräusche die durch das Gebüsch halten, kamen nicht von ihm. Er war nicht alleine. Einer dieser Höllenhunde befand sich in seiner Begleitung. Das ist dann wohl mein Ende, sprach ich laut, worauf der Haragos zu mir sprang um mich zu packen. In meiner höchsten Not, war ich bereit zum Sterben, aber nicht allein. Nein! Das Schwert, mit der letzten Kraft die mir verblieb vom Boden aufnehmend, hielt ich es zum Kampf bereit gestreckt vor mich. Du wirst mich nicht bekommen sprach ich zu ihm hin, obwohl ich wusste das er mich nicht verstand. Sein Grinsen verbreiterte sich um seinen Mund und er kam direkt auf mich gestürzt. Als Gegner schätzte er mich nicht ein mit meinen Verletzungen. Doch das sollte ihm zum Verhängnis werden. Noch bevor er mich irgendwie packen konnte, stieß ich mit der Wucht, der mir noch verbliebenen Kraft zu. Sein Blick folgte dem Schwertstich hin, zu seinem Bauch. Ungläubig sah er mich an, nahm aus seiner Gürteltasche einen Dolch heraus, bereit mich zu töten. Blutend hielt er ihn mit beiden Händen fest, bevor er zur Seite fiel und sein Leben ausgehaucht war. Die Wunde die ich ihm zugeführt hatte war tödlich gewesen. Du musstest es tun sagte ich mir. Doch jemand zu töten war eine schlimme Sache. Sein Höllenhund oder diese Bestie indes sah das wohl ganz anders. Seinen Herren hatte ich getötet, doch jetzt würde sie mich töten. Langsam, seine mächtigen Zähne fletschend, näherte die Bestie sich mir unaufhaltsam. Ich war verloren. Die Erde erbebte förmlich unter seinen Schritten und es gab keine Möglichkeit mich in Sicherheit zu bringen. Es gelang mir mich aufzurichten und erneut ergriff ich mein Schwert. Doch die Schmerzen der Verwundungen, die ich davon getragen hatte forderten ihren Tribut. Sie waren einfach zu stark und mein Körper sackte zitternd zusammen. Fast war die Bestie in meiner Reichweite. Mit knurrenden, dumpfen Lauten aus ihrem mächtigem Maul ausstoßend näherte sie sich mir stückweise. Wahrscheinlich wollte sie den Todesbiss so lange wie möglich hinausziehen. Es war mir, als labte
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