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Juliana und das Licht des Mondes

Juliana und das Licht des Mondes

Titel: Juliana und das Licht des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elvira Kilian
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Gedankenverbindung setzte sich ganz plötzlich mein Pferd in meine Richtung in Bewegung und blieb vor mir stehen. Es war zu Tode erschreckt und hatte mich wahrscheinlich gespürt. Es suchte Hilfe bei mir und ich konnte selber welche gebrauchen. Neben ihm mich langsam hochziehend, strich ich ihm zärtlich über seine Blesse und sein zittern ließ augenblicklich etwas nach. Darauf schien die wilde Meute der Gestallten nur gewartet zu haben. Auch wenn der einzige Gedanke den ich fassen konnte, eine schnelle Flucht beinhaltete, es war bereits zu spät dafür, ein fortkommen unmöglich. Lautes Gebrüll und Gejohle umgaben uns beide augenblicklich. Es schien als führten sie einen Freudentanz auf, über die Beute die sie gemacht hatten. Sie kamen mir näher und näher. Ich konnte ihre Körper beim Tanzen um mich herum ganz deutlich spüren und der Gestank der von ihnen ausging war ekelerregend. Sie  standen ihren „Haustieren“, diesen Höllenhunden nicht viel nach. An meiner Kleidung  reisend, hatten sie alsbald meine Weiblichkeit erkannt. Jetzt erklang ihr Gejohle noch lauter und wilder, als je zuvor. Der Ausdruck von Gier und Lust war ihnen deutlich anzusehen. Spucke rann ihnen die Mundwinkel herab und ihre Zungen leckten über meinen Körper. Überall konnte ich ihre begrapschenden Hände auf mir spüren. Einige waren mittlerweile schon dabei sich ihrer Bekleidung zu entledigen. Sie stießen sich gegenseitig weg, schlugen aufeinander ein, jeder wollte der erste sein. Ich hielt die Luft an damit mir nicht übel wurde. Mein Herz hämmerte wie verrückt gegen die Rippen.  Ich wünschte mir zum ersten mal in meinem Leben das ich tot sein wollte, und zwar auf der Stelle. In einem kurzen Augenblick, der eigentlich eher von einem Reflex getrieben wurde, hob ich mein Bein an und stieß es einem der Männer zwischen seine Beine. Auch wenn ich von dieser Wirkung darauf bisher nichts gewusst hatte, währte die Verwunderung darüber nicht lange. Der so verletzte Haragos stand wieder auf, seine Hand klatschte mir mit voller Wucht ins Gesicht. Ich konnte das Blut schmecken,das mir dabei aus dem Mund lief. Zwei Männer packten mich nun an den Armen, rissen sie brutal nach hinten und bannten sie fest an einen Baum. Die Seile waren grob,  schnitten mir ins Fleisch und es begann zu bluten, sobald ich mich dagegen wehrte. Alsdann, fingen sie wieder an mich zu berühren. Doch  ein lauter Ruf durchbrach das Gejohle der tobenden Männer und brachte sie sofort von ihrem Treiben ab. Pfeile schwirrten plötzlich durch die Luft ihr surren war deutlich an meinen Ohren zu vernehmen. Schlachtrufe erklangen und ebenso Schreie der Opfer von getroffenen Pfeilen. Für einen Augenblick war ich nicht in Gefahr von den Männern misshandelt zu werden. Es war besser einen der vielen Pfeile ab zu bekommen, als geschändet liegen zu bleiben, oder wer weiß was. Wer aber waren die Angreifer. Inmitten des unsagbar lautem Gebrülle und Geschreie, vernahm ich mit einem Male bekannte Laute. Stimmen von Menschen. Indes traf ein Pfeil auch mich an der linken Schulter. Vor Schmerzen schrie ich auf und mir wurde schwarz vor Augen. Es war fast unerträglich. Irgendwann, schnitt irgendwer meine Fesseln durch. Bevor ich zu Boden fallen konnte hielt man mich fest. Ich war befreit! Trotz des Schmerzes der meinen Körper durchflutete, atmete ich auf. Aber was war das für ein fürchterlicher Gestank der mich umgab? Und wieder spürte ich Hände auf mir, nur dieses mal warfen sie mich über die Schulter, wie ein Stück erlegtes Wild, zum Abtransport bereit. Sollte dies mein Schicksal sein, eine Gefangene der Haragos? Eine wahnsinnige Angst befiel mich. Mein Gesicht schweißüberströmt, außer Atem und am Rande einer Ohnmacht, hob ich den Blick. Mit mir als seiner Beute auf den Schultern, lief der Haragos kreuz und quer durch das Dickicht hindurch, ungeachtet der Dornen und Wurzeln die sich ihm in den Weg stellten. Gegenwehr hatte er ja auch von  keine zu erwarten. Meine Pfeilwunde an der Schulter schmerzte höllisch. Der Schaft war abgebrochen, doch die Spitze befand sich noch in mir. Meine  Sinne, vernebelt von dem Gestank, gelang es nicht den Brechreiz und  die Benommenheit zu vertreiben, die mich zu übermannen drohte. So  übergab ich  mich, auf den Schultern des Haragos liegend. Er hielt inne. Aber nicht mein gequälter Zustand oder sein eventuelles Mitleid, das er mit mir hatte war der Grund dafür. Nein! Etwas hatte ihn zum stehen gebracht. Er ließ mich

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