Juliana und das Licht des Mondes
brachen wir in aller frühe, noch vor Sonnenaufgang auf. In der Nacht hatten wir Geräusche wahr genommen, die keiner von uns hören wollte. Haragos waren unterwegs. Uns schienen sie noch nicht bemerkt zu haben, sonst hätten sie angegriffen. Sollten sie etwa dich verfolgen? Möglicherweise. Wir hatten jetzt aber einen Vorteil auf unserer Seite, wir befanden uns hinter ihnen. Die Pferde an der Zügel führend, stiegen wir eine kleine Anhöhe hinauf. Sehen konnten wir nichts, also mussten wir abwarten was geschehen würde. Hinter der Anhöhe legten wie uns auf die Lauer. Doch lange dauerte das Warten nicht. Kaum als der Morgen zu dämmern anfing, erschalte das laute Wiehern und Schreien eines gequälten Pferdes, vom Rande des Waldes zu uns herüber. Das konnte nur deines sein, war uns allen klar. Als auch noch kurz darauf Gejohle und Gebrüll erklang, wussten wir, sie haben dich entdeckt. Mit den ersten Strahlen der aufgehenden Morgensonne, gab ich das Signal zum Angriff auf die Haragos. Die Schützen standen bereit in Stellung, die anderen liefen mit mir zum Nahkampf den Hang hinunter. Die völlig überraschten Haragos mussten herbe Verluste hinnehmen, doch auch wir beklagen einige Tote und etliche Verletzte. Einschließlich dir und es fehlte nicht sehr viel, da hätte ich dich ganz verloren. Zärtlich strich er mir bei diesen Worten über die Haare. Ich habe all das nicht vorher gesehen, als ich meine Flucht plante, sagte ich bitter. Das wegen mir jemand zu schaden kommt, oder auch sterben muss macht mich unendlich traurig. Es ist nicht deine Schuld Juliana, das sagte ich dir doch bereits, antwortete mir Jordan. Dennoch machte ich mir Vorwürfe, wollte Jordan aber damit nicht weiter belasten. Nach einer nachdenklichen Weile erhob Jordan sich von meiner Lagerstätte. Du brauchst etwas Ruhe, sagte er und für mich ist es an der Zeit die Wache abzulösen. Er küsste mich auf die Stirn und entschwand mit einem Lächeln aus dem Zelt. Kurze Zeit danach erschien Kalar, um nach meinen Wunden zu sehen. Die begannen bereits abzuheilen, ohne das sich Entzündungen gebildet hatten. Sehr schön sprach Kalar zu mir und legte dabei neue Verbände an. Ihr seit ein wunderbarer Heiler, lobte ich ihn und eure Medizin ist gut. Er lächelte etwas verlegen. Möchtet ihr noch etwas zum schlafen zu euch nehmen, bot er an, als er fertig war? Ich schüttelte den Kopf. Darauf hin verließ er mein Zelt. Meinen Gedanken freien Lauf lassend, erschrak ich plötzlich. Meine Hand griff im Unterbewusstsein zu meinem Hals. Das Amulett, es war weg. Gut man musste es mir abnehmen, bei meiner Verwundung, aber wo hatte man es hingetan. Mein Blick schweifte quer durch das Zelt, doch entdecken konnte ich es nirgendwo. Langsam erhob ich mich von meiner Lagerstätte um danach zu suchen. Ein wenig schmerzte die Schulter und Schwindelgefühle überkamen mich. Nach einer Weile ging es mir jedoch besser und ich sah mich im Zelt um. Es schien mir plötzlich so wichtig zu sein es zu finden. Auf einem kleinem Holzklotz, der sowohl als Tisch als auch als Hocker diente, sah ich etwa mit Stoff eingewickeltes liegen. Durch den Stoff hindurch, fühlte ich schon, das es mein Amulett war. Aufatmend ging ich zum Bett und legte mich wieder hinein. Wahrscheinlich hatte es Jordan hier abgelegt und zur Vorsicht eingewickelt. Ich zog es wieder über meinen Kopf und fühlte mich augenblicklich besser. Warum auch immer. Jetzt fand auch mein Körper wieder die Ruhe die er zur Genesung brauchte und ich schlief ein. Es war ein langer entspannender Schlaf. Als ich wieder zum erwachen kam, spürte ich wie mein Körper mit frischer Kraft aufgeladen war. Ich setzte mich auf den Rand des Bettes und Jordan staunte nicht schlecht darüber, als er zu mir kam. Ich bin glücklich, das es dir wieder besser geht sagte er und uma rmte mich dabei. Erneut stand ich auf, nur dieses mal mit seiner Hilfe. Wie ich sehe hast du bereits dein Amulett gefunden, sprach er. Es erschien mir wichtig, sagte ich zu ihm es wieder zu haben. Wir verließen gemeinsam das Zelt um ein paar Schritte zu gehen. Die Augen der Soldaten verfolgten uns und jeder konnte sehen das wir beide zusammen gehören. Ein wenig erschöpft brachte mich Jordan wieder zurück ins Zelt und gemeinsam nahmen wir das Essen zu uns. Nach all der Anstrengung musste ich aber wieder zurück auf meine Lagerstätte. Gestärkt verließ mich auch Jordan wieder, um Vorbereitungen für die Heimreise zu treffen. Die verwundeten
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