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Juliana und das Licht des Mondes

Juliana und das Licht des Mondes

Titel: Juliana und das Licht des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elvira Kilian
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Soldaten waren zum größten Teil auch wieder soweit genesen. Nach einer kurzen Mittagsruhe, erhob ich mich wieder, um nach draußen zu gehen. Die wärmenden Sonnenstrahlen taten meinem Körper gut. Aber was noch wichtiger für mich war, ich konnte ohne Hilfe den Weg zum „ stillem Örtchen aufsuchen“, wie man den einfachen, mit Ästen verkleideten Abtritt bezeichnete. Zum Glück war der obere Teil davon offen gelassen. So konnte ich jeden schon von weiten sehen, der näher kam und mich sofort bemerkbar machen. Am Abend kam Kalar der Heiler wieder in mein Zelt, um erneut die Verbände zu wechseln. Viel war nicht mehr nötig. Sämtliche Schrammen und blaue Flecken,  die tiefe Pfeilwunde und die Wunden welche die  groben Seile der Haragos mir in die Gelenke gerissen hatten, waren schon sichtbar verheilt. Ein paar Krusten und Narben hinterließen noch ihre Spuren auf meiner Haut. Jordan war am Abend nur kurz noch zu mir gekommen. Er war zur Wache eingeteilt und ein wenig Schlaf brauchte auch er vor dem morgigem Tage. Irgendwann schlief auch ich ein. Es war nicht mehr lange bis zum Morgengrauen, als ich erwachte. Doch auch, wenn der neue Tag sich erst mit einem schwachem Schimmer über den Baumwipfeln ankündigte, herrschte schon reges Treiben und Aufbruchstimmung im Lager unter den Soldaten. Es wurde eine reichhaltige, ausgewogene Mahlzeit gereicht. Für den bevorstehenden Tag, brauchte man ein kräftige Unterlage. Die Feuer wurden danach gelöscht, das Gepäck und die abgebauten Zelte verstaut. Aufsitzen, erklang mit lauter Stimme der Ruf von Jordan. Den verletzten halfen ihre Kameraden  auf die Pferde und Jordan nahm sich meiner an. Wird es gehen, fragte er mich besorgt und ich nickte ihm zu. Daraufhin erschalte das Signal zum Abmarsch.
    Eine Zeitlang machte es mir Spaß, wieder auf einem Pferderücken zu sitzen. Irgendwann jedoch verspürte ich ein unangenehmes ziehen in meiner Schulter und auch mein Rücken schmerzte. Der Tag schien kein Ende nehmen zu wollen. Doch wie alles, neigte auch  er sich zu Ende, als die Sonne auf schnelle Art hinter dem Horizont versank. Im letzten Licht der Dämmerung fand Jordan eine Lichtung, die er als Lager für die Nacht aus erkor. Völlig erschöpft glitt ich aus dem Sattel, ließ mich auf die Knie fallen. Auch wenn das reiten eine angenehme und schnelle Art war voran zu kommen, war es äußerst anstrengend und mir schmerzte jeder Knochen. Es wurden zur Sicherheit keine Feuer entfacht. Zu gefährlich meinte Jordan. In der Dunkelheit leuchteten sie weithin, und man weiß nie ob, und von wem, man beobachtet wurde. Wir tranken das in Lederbeutel gefüllte Wasser und aßen etwas gebratenes Fleisch vom Vorrat. Jordan teilte abwechselnd eine Wache ein, damit jeder etwas Schlaf abbekam. Ich brauchte nicht lange, da schlief ich, fast wie in einem bequemen Bett,  auf einer mit weichem  Moos bewachsenen Stelle ein. Am frühen Morgen weckte mich eine Schar Mücken unsanft aus dem Schlaf. Die anderen waren ebenfalls schon wach. Eine Kleinigkeit zum Frühstück nehmend und danach hieß es sofort wieder weiter reiten. Steigungen, Lichtungen und Böschungen auf und ab. Das einzige was sich hierbei änderte, war die Hitze, die wurde nur noch stärker. Wie in einem Glutofen kam ich mir vor. Den anderen ging es nicht besser. Ab und an sah Jordan, der an der Spitze der Truppe ritt, sich nach mir um. Ich hob die Hand um ihm zu zeigen das alles in Ordnung wäre. Dabei hoffte ich insgeheim nicht in Gefahr zu laufen, einen Hitzschlag zu erleiden. Bald erreichten wir wieder einen Wald und stiegen zur Rast ab. Nicht nur mir machte die Hitze zu schaffen, auch den Soldaten und die waren bestimmt schon einiges gewöhnt. Ich ertappte mich bei der Vorstellung, in einem Bad zu liegen, frische Kleidung an zu haben und eine ausreichende Mahlzeit zu mir nehmend. Doch diese Gedanken dienten nur der Ablenkung.  Stattdessen aber hatte ich das Gefühl, als ob ich furchtbar stinken würde. Müde, hungrig und tatsächlich stinkend, stieg ich vom Rücken meines Pferdes. Auch die waren von der Hitze erschöpft. Jordan beschloss die Dämmerung abzuwarten, es wäre sonst eine Qual für uns und die Pferde weiter zu reiten, bei dieser unbarmherzigen Hitze. Wir haben bald unser Ziel erreicht sagte er, nachdem wir die Pferde abgesattelt hatten.       Danach gesellte er sich zu mir. Ich drehte mich instinktiv ein wenig zur Seite weg, als er mich umarmen wollte. Mit ungläubigen Blicken sah er mich an. Ich bin

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