Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Juliana und das Licht des Mondes

Juliana und das Licht des Mondes

Titel: Juliana und das Licht des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elvira Kilian
Vom Netzwerk:
wahrnehmen konnte. Unbekümmert schlich er durch die Hallen, an den Wachen vorbei. Zuerst zögerte er ein wenig, aber sie hielten ihn für einen der geladenen Gäste und schenkten ihm nur wenig Aufmerksamkeit. So setzte er unbeirrt seinen Weg weiter fort. In der Nähe der Privatzimmer des Fürsten angelangt, entledigte er sich jedoch seiner Schuhe, um so wenig wie möglich Krach zu machen. Hier hatten auch Gäste nichts zu suchen. Dieses Wissen erlangte er in kleinen Schritten von einer Bediensteten. Dafür hatte er lange um sie werben müssen, bevor sie ihm diese Kenntnisse verriet. Nur unter dem Versprechen sie zu ehelichen, entlockte er ihr  die geheimen Wege zum fürstlichem Gemache hin. Aber er hatte nicht vor sein Versprechen zu halten. Für ihn war sie lediglich Mittel zum Zweck gewesen, das jedoch wusste sie in diesem Moment noch nicht. An der Türe angekommen blieb er nervös stehen, doch er war allein auf dem fast dunklem Flur. Entfernt erklang die Feststimmung aus dem Saale zu ihm herüber.  Sich nach allen Seiten umsehend, ergriff er den Riegel und schob diesen lautlos zur Seite. Die Türe öffnete sich mit einem quietschen doch niemand in dieser Nacht nahm auch nur die geringste Notiz davon. Ungesehen schlüpfte er ins Gemach des Fürsten hinein. Ein kleine Laterne spendete ,von der Decke hängend ein dürftiges Licht. Einen Augenblick dauerte es, bis er sich in dem schummrigem Lichte zu orientieren vermochte. Was er suchen musste, wusste er genau. Eine eisenbeschlagene Schatulle.  
    Seine Blicke suchend durch das Zimmer schweifen lassend, dauerte es nur wenige Augenblick und er fand rasch das gesuchte Objekt. Doch nicht die Schatulle hatte er vor zu stehlen, sondern deren wertvollen Inhalt. Mit zitternden Händen öffnete er langsam den Deckel. Kamen da keine Schritte näher? Leise stellte er die Schatulle wieder auf ihren angestammten Platz zurück. In einer Nische des Zimmers suchte er Zuflucht. Niemand jedoch betrat das Gemach. Angst eroberte indes seine Sinne. Du musst dich zusammen reißen, dachte er. Vorsichtig,  jedes Geräusch wahrnehmend, kam er wieder aus dem Versteck heraus. Er nahm erneut die Schatulle in seine Hände und öffnete diese wieder. Da lagen sie, eingehüllt in feinste Tücher nebeneinander, die magischen Amulette. Nur eines werde ich nehmen, sagte er zu sich selber und griff danach. Bis die Amnulas es merken werde ich längst wieder in der Heimat meiner Vorfahren angelangt sein, dachte er bei sich. Den Deckel wieder verschließend, stellte er die Schatulle auf den Platz zurück und begab sich mit der Beute in seiner Hand auf den Weg, das Gemach zu verlassen. Er lauschte an der Türe, vernahm aber weder Stimmen noch Schritte. Wieder knarrte die Türe leise beim öffnen. Doch die Feier war im vollem Gange und das Knarren ging im lautem Getöse unter. Ungesehen schlich  er auf dem gleichen Wege den er gekommen war, in Richtung des Saales hin.  Kopfnickend an den Wachen vorbei, tat er so, als wolle er sich nur ein wenig die Füße vertreten. Niemand schöpfte Verdacht, welches Verbrechen er gerade begangen hatte. Fast in der Nähe des Einganges, am großen Tor angelangt, verlangsamte er nochmals seine Schritte, um keinerlei Aufmerksamkeit auf seine Person  zu lenken.  Etliche bewaffnete Wachen standen in Position davor. Man ließ ihn jedoch mit einem freundlichen lächeln, welches er erwiderte,  seines Weges ziehen. Im Hofe angelangt, sich umsehend ob keiner in seiner Nähe sei, wickelte er das Amulett aus dem Tuche aus. Ein Glücksgefühl überkam ihn, bei all der Schönheit die es ausstrahlte. An der Kette haltend besah er es von beiden Seiten. Die Kristalle funkelten im Scheine der aufgehängten Fackel und er streifte es über seinen Kopf hinweg, nichts ahnend was gleich drauf  passieren würde. Kaum in weniger als ein paar Sekunden spürte er die Hitze, welche von dem  Amulett ausging. Ihm war die Wirkung nicht bekannt die es auf einen unwürdigen Träger ausübte.              
     
    Mit beiden Händen versuchte er sich die Kette mit dem Amulett vom Halse zu reißen. Es brannte fürchterlich auf seiner Haut und augenblicklich brannten die Kristalle tiefe Wunden in sein Fleisch hinein. Blasen bildeten sich und die Haut fing an sich um das Amulett herum abzulösen. Seine wilden, verzweifelnden Gebärden die er dabei aufführte, führten dazu, das die wachhabenden Soldaten nachsahen, was geschehen sei. Schreiend und zitternd am ganzen Leib stand er da. Man

Weitere Kostenlose Bücher