Juliana und das Licht des Mondes
rechtfertigte es nicht den Blutigen Aufstand den sie verursachten. Die vielen Toten auf beiden Seiten, ein schwarzer Tag in der Geschichte von Arvia. Ich selber habe es mir zur Aufgabe gemacht den Frieden wieder her zustellen. Sie hingegen scheinen sich mit ihrer Lage gut angefreundet zu haben. Ständig planen sie Überfälle auf uns und unser Freunde und Verbündeten die Arviaten. Eine schwierige Lage in der wir uns befinden. Nun, die wenigen Haragos die noch in unserer Stadt verblieben waren, schienen friedlich zu sein. Ihren gewohnten arbeiten nachzugehen, gab es nichts schlechtes was man ihnen andichten hätte können. Doch einige versuchten uns zu unterwandern. Zu spät merkten wir das auch dieses mal wieder. Sie hatten Zutritt ins private Gemäuer, arbeiteten unauffällig schon viele, viele Jahre als Bedienstete in Küche und Garten. Keiner der Fürstlichen Familie entstand der Verdacht das sie uns eines Tages zu berauben versuchten. Immerhin standen an allen wichtigen Positionen Wachen, den Tag und auch die ganze Nacht über auf ihren Posten. Einen Diebstahl zu versuchen hätte fatale Folgen für einen Dieb.
Das große Fest zum Gedenken der heiligen, magischen Goldaderbäume stand bevor wie in jedem Jahr. Es ist gleichzeitig der Beginn einer neuen Jahreszeit, die als Anfang des Neubeginnes gefeiert wird. Die Tage werden länger und das Land begibt sich auf den Wege hin, dem Sommer entgegen. Für unser Volk bedeutet dies ein leuchtendes Zeichen der Hoffnung. Im Palast liefen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Feinste Braten, diverse Gemüse sowie Wein und Saft in allen Variationen die unsere Vegetation hergab wurden am Vortag zubereitet. Die Dienerschaft hatten wahrlich alle Hände voll zu tun. Die geladenen Gäste des Fürstenhauses und die Familie befanden sich schon im geschmücktem Festsaale, bevor mein Vater durch das Hauptportal eintrat. Mit Höflichkeitsbezeugung erhoben sich alle von ihren Stühlen und verneigten sich, als er den Saal betrat. Mein Vater erwiderte dies mit einem nicken und wandte sich mit einer Rede an die Gäste. Den erste Tag in diesem Jahr werden wir gebührend empfangen. Hinter uns liegt das alte, vergangene Jahr, welches viel Leid und Kummer gebracht hatte. Wir aber, werden einen Neuanfang starten in diesen bedrohlichen Zeiten und werden es gebührend empfangen. An seine Gäste gewandt, verkündete er nach der Ansprache darauf: „ Nun, lasst uns mit den Feierlichkeiten beginnen. Unter großem Jubel der Geladenen, nahm das Fest seinen Lauf. Die Dienerschaft trugen Teller, Schüsseln und Schalen voller herrlichen Speisen auf, bis die Tische randvoll gedeckt waren. Mein Vater erhob den Kelch und sprach „ auf die heiligen Goldaderbäume und alle taten es ihm gleichwohl nach!“ Zur Unterhaltung gab es Gaukler, Tänzer und diverse andere Künstler, die sich anschickten die Gäste zu unterhalten. Flöten und Harfenspieler brachten ihre Lieder zum besten. Die Gäste fühlten sich wohl, sie tanzten, lachten, ein jeder auf seine Art. Keiner dachte an diesem Abend an die schlimme Vergangenheit des Vorjahres. Kurz vor Mitternacht begaben sich alle hinaus ins Freie und versammelten sich unter dem heiligen Goldaderbaume im Garten des Fürstenhauses. Die Tore waren bereits geöffnet, damit auch das Volk an dem Schauspiel teilnehmen konnte. Jedenfalls so viele wie es der Platz hergab. Etliche hatten bereits schon die Mauern erobert um alles sehen zu können. Unheimliche Ruhe kehrte ein, trotz der großen Bevölkerungsansammlung. Spannung lag in der Luft. Dann plötzlich fing der Baum an zu leuchten und goldene Adern schlangen sich empor zu seinem Wipfel.
Ein unermessliches Schauspiel für alle Anwesenden. Einen Augenblick hielt der Baum alle in seinem Banne, bevor sich sein Golddurchzogener Schein wieder langsam zurückzog ins inner. Großer, donnernder Applaus folgte minutenlang, bevor sich alle wieder entfernten, ein jeder zu seiner privaten Feier zurück. Drinnen im Festsaal des Fürsten ging alsbald das Fest weiter, keiner, weder die Gäste noch die Fürstliche Familie bemerkten indes, das sich ein Dieb unter die Bediensteten eingeschlichen hatten. An diesem Abend hätte wohl auch niemand damit gerechnet, dies wusste der Dieb für sich auszunutzen. Mit den Gästen schlich er, in feiner Robe gewandet wieder zurück in den Palast. Zwar kannte keiner der Gäste ihn, aber die Liste der Einladung war so groß gewesen das man nicht alle
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