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Juliana und das Licht des Mondes

Juliana und das Licht des Mondes

Titel: Juliana und das Licht des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elvira Kilian
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nannten, von dem sie stammten. Sie beteten zu ihrem Gott, dachte sie wären gestorben und wieder erwacht, doch irgendwann nahmen sie ihr unerbittliches   Schicksal an und fügten sich in die nicht zu ändernden Geschehnisse.       
    Nach ihrem Geschick ausgesucht, arbeiteten sie von früh bis spät entweder auf unseren Feldern, in Bergwerken, mauerten Gebäude, bauten Brücken und Straßen. Des Abends, wenn die Dunkelheit alles einhüllte, mussten sie in ihre Behausungen zurückkehren. Bewaffnete  Wachen unterstrichen das Verbot, des Nachts sich im Freien aufzuhalten. Strikte Strafen folgten auf das nicht einhalten der neu erschaffenen Gesetze. Die meisten hielten sich daran und nur wenige wanderten ins Verlies. Ihr Leben, geprägt von schwerer Arbeit, starben die meisten früh nach einem bedeutungslosem, kurzem Dasein.  Mit der Zeit aber, gewöhnten sich die Arvianer an die Sklaven und gestatteten ihnen  mehr freie Zeit für sich selber. So konnten sie eigene kleine Felder bestellen, ihre Behausungen verbessern, so das auch sie gegen die Gewalten der Natur besser geschützt waren. Ebenso wie bei unserem Volke, hielt auch bei den Sklaven die Liebe nach einiger Zeit wieder Einzug in ihr Leben. Kinder wurden gezeugt und geboren. Nach einigen Jahrzehnten waren die Haragos so zahlreich vertreten, dass wir beschlossen, keine Gefangenen mehr aus der fremden Welt zu uns zu holen. Die Amulette hatten für uns den Zweck erfüllt und blieben, bis auf einmal im Jahr zum großem Feste, verschlossen in der Schatulle. Das Leben auf Arvia hatte durch die Sklaven an Wohlstand und Bequemlichkeit zugenommen. Alle unliebsamen  Arbeiten wälzte man auf sie ab. Spätere Generationen übernahmen automatisch dieses Erbe weiter. Doch irgendwann gewann auch unter den Haragos wieder das Verlangen nach einer Macht über die anderen, die Oberhand. Sie erkoren  einen Anführer aus, strebten nach der Herrschaft und Vorherrschaft  untereinander. Auf eine stattliche Anzahl war ihr Volk inzwischen nach vielen Generationen angewachsen, eine ganze Ortschaft war außerhalb der Stadt entstanden. Gelegentlich begehrten sie sogar auf, wegen der zu schweren Arbeitsbedingungen die es zu erfüllen galt. Trotzdem behandelten wir sie inzwischen gut. Sie konnten die Freiheit genießen sich  überall hin zu bewegen innerhalb unseres Fürstentums, ohne Wachen. Auch des Nachts wurden ihre Häuser nicht mehr bewacht und wie alle anderen konnten sie, wenn ihnen danach war, sich im Freien aufhalten. Ebenso gestatteten wir es ihnen an unseren Festen teilzunehmen, sollte ihnen daran gelegen sein. Es entstanden sogar Freundschaften zwischen ihnen und unseren Vorfahren, wenn auch nur wenige.                    
    Jahrhunderte vergingen aufs neue und es wart an der Zeit, das mein Vater den Thron des Fürstentums erbte. Er tat dies mit großem Geschick und viel Verständnis für die Sorgen unseres Volkes. Aber ebenso Verständnisvoll war seine Haltung gegenüber dem Volke der Haragos. Immer mehr Zugeständnisse fordernd, legten sie manchmal tagelang die arbeiten nieder, um dem Nachdruck zu verleihen. In jener  dieser Zeit  wies mein Vater mich zum ersten mal in die Geheimnisse der Amulette mit ein. Wir beschritten in vielen Vollmondnächten die fremde Welt, bis ich des Reisens überdrüssig wurde. Die Haragos entfachten  inzwischen schon ganze Aufstände, wenn ihren Forderungen nach Arbeitserleichterung nicht nachgekommen wurde. Es kam neuerdings öfter vor das Händler ausgeplündert, oder im schlimmsten Falle ermordet aufgefunden wurden. Die schrecklichen Untaten ließen ihre Mörder immer wie Unfälle aussehen. Der Verdacht lastete schwer auf dem Volke der Haragos, nur bestrafen konnten wie sie dafür nicht dafür. Beweise für die Gräueltaten  zu erbringen, welche man ihnen anlastete, erwiesen sich als schwierig und nur der bloße Verdacht reichte nicht aus, eine Strafe auszusprechen. So kam es, dass die Bevölkerung auf Arvia anfing, den Haragos nicht mehr zu vertrauen. Man beobachtete sie argwöhnisch und fing an ihre Freiheiten wieder ein wenig einzudämmen. Sehr zum erneutem Ärgernis der Haragos. Diese fühlten sich im Laufe der vielen vergangenen Generationen heimisch auf Arvia und beanspruchten deshalb die gleichen Rechte wie wir. Doch weder unser Volk noch mein Vater oder der hohe Rat wollten ihnen diese zugestehen. Die alten Gesetze wurden wieder neu ausgesprochen und jene Freiheiten,  welche sie im Laufe der

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