Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Juliana und das Licht des Mondes

Juliana und das Licht des Mondes

Titel: Juliana und das Licht des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elvira Kilian
Vom Netzwerk:
wünsche, oder aber auch begehre, wie in eurem Falle. Doch mit Gewalt möchte ich euch ungern nehmen, gleichwohl sie an meinem Gesichtsausdruck erkennen konnte, das ich dies gerade in Betracht gezogen hatte. Fast jede Frau könnte ich mir nehmen, aber auf euch ist meine Wahl gefallen, und mein Wort ist Gesetz für euch, habt ihr verstanden, warf ich noch ein!“ Wolltet ihr nicht für euren Unglückseeligen Bruder eine Hafterleichterung erreichen, dies wäre ein guter Zeitpunkt um darüber zu verhandeln. Leicht wird vergessen den Gefangenen die tägliche Mahlzeit zu reichen, ich sorge dafür das dieses nicht geschehen wird, mein Versprechen gebe ich euch darauf, fügte ich hinzu.
     
    Sarkasmus, aber auch Bitterkeit erkannte ich in ihren Worten, als sie mir erwiderte mein großzügiges Angebot  anzunehmen. Einst seit euch aber dennoch bewusst, sagte sie kühl, niemals werdet ihr mich beherrschen oder kontrollieren, und nach diesen Worten legte sie sich zu mir in mein Bett. Ungeachtete ihrer Würde, ergriff ich Besitz von ihrem Körper. Meine Begierde fraß allen Verstand auf, ließ alle Hemmungen weichen, und ich nahm mir was mir nicht geschenkt wurde. Mit diesen, meinen persönlichen, selbstsüchtigen Wünschen, fügte ich ihr großen körperlichen und seelischen Schaden zu. Nur  meine eigenen Bedürfnisse stellte ich in den Vordergrund, ihre ließ ich dabei außer acht. Was jedoch geschehen ist, ist geschehen und kein Weg führt zurück. Ich muss meiner Tochter die Fragen nach ihrer Mutter beantworten, sie hat ein Recht darauf. Doch wie erkläre ich ihr, das ich mich wie ein Tier verhalten habe, sie jegliche Würde beraubt hatte. Mein Verhalten ist unentschuldbar, und gleicht nicht viel weniger, als dem eines Diebes. Schweren Herzens kam mein Vater wieder auf mich zu, um mit seinen Erzählungen fort zufahren. Mein liebes Kind, begann er aufs neue. Die Umstände der Verbindung zwischen deiner Mutter und mir, waren nicht so wie sie hätten sein sollen. Ein Schauer durchlief meinen Körper. Habt ihr euch nicht in einander verliebt, fragte ich ihn. Er stockte, bevor ein leises nein, über seine Lippen kam. Was ist passiert, hackte ich nach. „ Juliana, sprach mein Vater, und ich erkannte an seinem Gesichtsausdruck, das es ihm schwer viel die richtigen Worte zu finden. Ich habe einen Fehler begangen, hätte wissen müssen das es eines Tages so kommen würde. Nein, ich will mich nicht dafür rechtfertigen, suche nur das Ende meines Schmerzes. Deine Mutter war eine sehr schöne Frau und ich habe sie begehrt, wie noch nie eine andere vorher. Sie jedoch erwiderte  meine Gefühle nicht. Erst als ich sie unter Druck setzte, erklärte sie sich bereit eine Vereinbarung mit mir zu treffen, um ihren Bruder, den Dieb des Amuletts zu helfen. „ Ihren Bruder, wiederholte ich mit bewegter Stimme!“ Ja, so ist es, und er ist dein einziger lebender Verwandte, dein Onkel, antwortete mein Vater darauf. Einen Augenblick herrschte Stille zwischen uns, und ich hörte das laute Pochen meines Herzens. „ Dann lebt er also noch! „ Befindet er sich noch im Gefangenschaft, wie geht es ihm? „ Mein Vater strich  mir über die Haare und legte seinen Arm um meine Schulter. Ihm geht es den Umständen entsprechend. Glaub mir,mein Kind, bis auf seine eingebüßte Freiheit, habe ich es ihm an wenig fehlen lassen. Auch er ward von der Trauer um deine Mutter, seine Schwester heimgesucht. Letzten Endes gab er sich für alles geschehene die Schuld. Wäre er nicht zum Dieb geworden, hätte ich deine Mutter niemals kennen gelernt, und sie hätte sich meinem begehren und meinen Wünschen niemals aussetzen müssen. So aber, kam es jedoch anders. Wir haben uns oft heimlich in meinem Gemach getroffen, obwohl eine solche Verbindung verboten war, auch für mich galt dieses Verbot. Immer, wenn sie in meinen Armen lag wünschte ich, es könnte für immer so sein. Und auch ihre anfängliche Abneigung  gegen mich, war mit der Zeit ein wenig gewichen. Trotzdem erkannte ich noch immer eine leere in ihren Augen, wenn sie früh am morgen mein Gemach verließ, und heimlich aus dem Palast schlich. Eines schönen Tages gestand sie mir, das aus unserer verbotenen Verbindung ein Kind hervorgehen wird, und bald würde für alle sichtbar sein, welche Schande ich über sie und mein Volk gebracht hätte. Panik erfasste mich im ersten Moment. Die Strafe die darauf erlassen wurde, bekäme ich nun, der Sohn des Fürsten, als erstes zu spüren. Meine Gedanken schwirrten

Weitere Kostenlose Bücher