Juliana und das Licht des Mondes
verstand zuerst nicht was mit ihm geschehen sei. Die Wachen versuchten ihn zu helfen und zu beruhigen, ein Heiler wart eilig gerufen, doch bald darauf erkannte man die Ursache des Geschehens. Unter dem schmerzhaften Griffen der Wachssoldaten führte man ihn ab. Die Türflügel des Eingangstores flogen mit einem erschütterndem Knall an die Wand. Lautes rufen erschall durch die Hallen. Schließlich hoben ihn die Soldaten hoch, und schleuderten ihn mit aller Wucht auf den Boden des Festsaales und drückten sein Gesicht nach unten. Sein Herz schlug voller Angst in seiner Brust, Eiseskälte durchfuhr ihn. Sein verwirrter Geist konnte keinen klaren Gedanken mehr erfassen. Große Aufruhr machte sich im Saale breit, bis mein Vater das Getöse mit einem Handzeichen durchbrach. Mein Fürst, begann einer der Wachen das Geschehene zu erläutern: „Wir haben diesen Dieb draußen vor dem Tore mit einem gestohlenem Amulett erwischt. Er hat tiefe Brandwunden davon getragen!“ Die harten Tritte meines Vaters auf den Dieb hinzu, waren die einzigen Geräusche die im Saale zu hören waren und er riss ihm das Amulett von seinem Hals. Das hast du nicht gewusst Haragos, sagte er wütend. Du bist in deine eigene Falle getappt. Alle Augen waren mittlerweile auf den Dieb am Boden gerichtet, der wie festgenagelt dalag. Aus den noch zuvor lächelnden Gesichtern der Gäste, war jede Fröhlichkeit verflogen. Dreckiges Pack erklangen die lauten, zornigen Rufe der Feiernden durch die Hallen des Palastes. Verdammte Haragos, man sollte euch alle einsperren oder davon jagen. Wieder unterbrach mein Vater das laute Getöse im Saale und sofort kehrte wieder Ruhe ein. Wie konntet du, ohne dich auszukennen mein Gemach ausfindig machen und woher wusstest du wo sich die Amulette befinden. Der Dieb schwieg, wollte den Verräter nicht preisgeben. Bringt ihn ins Verlies, ordnete mein Vater an und stellt doppelte Bewachung davor. Wasser und Brot rationiert, sollte seinem Gedächtnis nachhelfen können.
Die Nacht war bereits weit in den kommenden morgen hineingeschritten, als mein Vater zur Beendigung des Festes aufrief. Viele der geladenen Gäste, hatten sich schon kurz nach der Festnahme des Diebes verabschiedet. Ruhe war wieder eingekehrt in unserem Palast. Am Tage darauf, stieg mein Vater in Begleitung einer Wache hinunter ins Verlies, um den Dieb erneut zu einem Geständnis zu bewegen, wer dessen Komplize sei. Doch nur schweigen empfing ihn. Erst unter Androhung einer Hinrichtung, gestand er den Namen des Gesuchten, vielmehr einer Gesuchten, wie es sich heraus stellte. Sie war als eine unserer Hausdienerinnen bei uns in Anstellung, eine Haragos und besaß deshalb alle Kenntnisse über die Lage der Wohnräume und wer sich, wo darin aufhielt. Noch in der gleichen Nacht seiner Festnahme, floh sie aus der Stadt hinaus. Die kommenden Tage verliefen ohne weitere Zwischenfälle, bis auf jenen einen Tag, der meinem Leben eine unwiderrufliche Entscheidung aufzwang meine Tochter, sagte mein Vater und machte eine nachdenkliche Pause, bevor er mit seiner Erzählung weiter fuhr. Wie jeden morgen, nach dem aufstehen, begab ich mich ans Fenster, um den jungen Tag zu begrüßen. Unten vor dem Tor erklommen Stimmen zu mir empor. Neugierig lauschte ich der Worte und sah das eine wunderschöne Haragosfrau, um Einlass bat. Meine Gewänder in aller Eile überziehend, ging ich mit schnellen Schritten auf den Eingang zu. Immer noch stand sie da, die Wache verwährte ihr den Einlass. „ Wo wollt ihr hin, sprach ich sie mit schroffen Worten an!“ Zu meinem Bruder gab sie zu Antwort, er sitzt im Verlies wegen des Diebstahles. Man gestattete mir unter Auflagen in der Stadt bleiben zu dürfen, um ihn zu besuchen. Ich gab den Wachmännern ein Zeichen und ließ sie ins Gebäude eintreten. Ihr werdet meine Begleitung annehmen müssen, sagte ich zu ihr, folgt jetzt. Das Verlies war bis auf das spärliche Licht der Fackeln an den Wänden, ziemlich dunkel und kalt. Nicht gerade ein toller Aufenthaltsort, sprach ich zu ihr. So trübe wie das Licht, spiegelte auch ihr Mine sich wider. Der Dieb, ihr Bruder saß indes in einer Ecke, seinen leeren, ausdrucklosen Blick an die Wand werfend. Nun erhob die Worte an ihn: „ Vielleicht hättet ihr früher nachdenken sollen, bevor ihr euch zum Dieb gemacht habt. Für eine kurze Zeit überließ ich die beiden sich selber,
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