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Julians süßes Blut (German Edition)

Julians süßes Blut (German Edition)

Titel: Julians süßes Blut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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fühlte den dumpfen, pochenden Schmerz in seinem Inneren. Schweigend stützte Brian ihn und half ihm, sich bäuchlings auf sein Bett zu legen.
    Julian hatte wieder angefangen zu zittern. Er kannte den Schmerz, der auf ihn zukam, hatte ihn bereits einmal gespürt und gehofft, ihn nie wieder ertragen zu müssen. Verzweifelt krallte er seine Finger in das Kopfkissen.
    Alex hatte sich mittlerweile eine kleine Wunde am Handgelenk zugefügt, aus der sein träges dunkles Blut floß.
    »Entspann dich, Julian. Es wird die Hölle sein«, sagte er leise.
    Brian ging ans Fußende des Bettes und spreizte die Beine seines Sohnes leicht. Er wußte, daß Julian anfangen würde, um sich zu treten, wenn er seine Füße nicht festhielt.
    Stumm warf er Alex einen Blick zu. Alex trat näher an Julian heran und ließ sein Blut in Julians dunkles Tal tropfen. Das Blut verteilte sich zäh, aber es fand seinen Weg. Julian schrie heiser auf. Es war, als zerfräße ihn eine Säure von innen. Er hustete erschöpft und begann dann erneut zu schreien. Mit einer Hand drückte Alex schließlich seinen Kopf in das weiche Kissen und erstickte den Schrei.
    Brian hatte alle Mühe, die Beine seines Sohnes ruhig zu halten. Es mußte wirklich eine höllische Qual für ihn sein.
    Als es vorbei war, keuchte Julian wie nach einem Dauerlauf. Schweiß bedeckte seinen schlanken Körper, doch der zermürbende Schmerz in seinem Inneren war weg. Vorsichtig setzte er sich auf.
    Alex saß bei ihm. Schaute ihn nachdenklich an. »Wie geht es dir jetzt?« fragte er nach einer Weile des Schweigens.
    »Die Schmerzen sind weg, aber ich fühle mich fürchterlich«, sagte Julian leise.
    »Das liegt möglicherweise an den Drogen, die du konsumiert hast.«
    Julian sah ihn unsicher an. Was kam jetzt?
    »Ich will dein Problem wissen, Julian. Du bist zu jung, um derart fahrlässig mit deinem Körper umzugehen.«
    Julians Lippen verzogen sich zu einem grotesken Grinsen. »Ich habe sicher mehr, als ein Problem. Ich habe meine Mutter verloren und einen Vater gefunden, in den ich mich verliebt habe. Aber Brian will nicht mit mir ins Bett – er will mein Blut.«
    Julian kam ins Stocken. »Und ... ich weiß noch nicht besonders lange, daß ich Männer ... anziehender finde als Frauen. Und ... Gabriel kann mich ... benutzen, wie eine Hure. Ich bin ihm völlig ausgeliefert.«
    Er schluckte wieder. »Ich mußte jetzt einfach auf einmal erwachsen werden. Es ist ... alles zuviel.« Julian blinzelte die Tränen aus seinen Augen.
    »Ich möchte dir mal was sagen, Julian. Du bist doch ein intelligentes Wesen – daher verlange ich von dir, daß du dich deiner Realität stellst. Wenn du deine Wahrnehmung mit Alkohol oder sonst irgendwelchen Drogen einnebelst, siehst du nichts mehr. Dann kannst du dein Leben gleich auf den Müll werfen. – Du willst also Brian in deinem Bett? Dann hol ihn dir ins Bett. – Und wenn du merkst, daß du keine Chance hast, dann denk dir ein anderes Ziel aus. Weißt du, du mußt dir nehmen, was du willst. Aber wenn du weiterhin in deiner Passivität steckenbleibst, wirst du immer nur genommen werden.«
    Julian zuckte zusammen, als hätte Alex ihn geschlagen. »Du bist hart und gemein, Alex«, flüsterte er traurig.
    Aber Alex lächelte ihn an. »Nein. Und das weißt du auch. Ich bitte dich nur darum, daß du die Finger von den Drogen läßt. Ich habe keine Lust, meine Familie mit einem weiteren Selbstmordopfer zu erweitern, o.k.?«
    Julian nickte betreten. Er fühlte sich hundeelend. Und er wußte, daß Alex recht hatte und daß Alex es gut mit ihm meinte. Er legte sich wieder hin und schloß die Augen.
    »Tom wird den ganzen Tag hier sein, Julian. – Er wird aufpassen, daß du keinen Unsinn machst«, sagte Alex leise. »Ruh’ dich aus.«
    Julian spürte die weichen, kalten Lippen auf seiner Stirn. Rasch schlang er die Arme um Alex, der überrascht inne hielt.
    »Danke Alex.« Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.
    »Ist schon gut«, sagte Alex sanft. Dann verließ er den Jungen, der sich erschöpft dem Schlaf hingab.
    Leise betrat Alex den Salon. Er hatte schon auf dem Flur gehört, daß Brian und Gabriel sich anfauchten. Er sah, wie Brian blitzschnell ausholte und Gabriel eine schallende Ohrfeige verpaßte. Gabriels Kopf flog nach hinten, aber er hatte sich schnell wieder unter Kontrolle und startete zum Gegenangriff. Mit blitzenden Augen sprang er Brian an und riß ihn mit sich zu Boden. Es kam zu einem wilden Gerangel auf dem Fußboden.
    Bis Alex’

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