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Julius Eichendorff 02 - Nomen est Omen - Eifel Krimi

Julius Eichendorff 02 - Nomen est Omen - Eifel Krimi

Titel: Julius Eichendorff 02 - Nomen est Omen - Eifel Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Sebastian Henn
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Futterdosenrappeln abgerichtet hatte. Großzügig warf er etwas Futter auf den Boden, als aus demselben Strauch wie die kleine Katze zuvor sein dicker Kater hervorsprang. Mit großen Sprüngen raste er heran und stürzte sich auf das Futter.
    Derselbe Busch, dachte Julius, so ein Zufall. Aus dem Haus hinter dem Busch kam nun ein Mann, den Julius eher in einem kanadischen Holzfällercamp vermutet hätte. Rote Haare, die fast das gesamte Gesicht bedeckten, Kleidung, die eigentlich nur ein Farbenblinder zusammenstellen konnte, und eine Herzlichkeit ausstrahlend, welche die Kälte sofort vertrieb. Der Mann war Julius sofort sympathisch. Auch weil er ganz leicht nach Pfeifentabak roch. Gutem Tabak.
    »Ist das Ihr Kater?« Er zeigte auf Herrn Bimmel.
    »Ich bin der stolze Eigentümer dieses Prachtburschen – es sei denn, er hat irgendwas angestellt.«
    »In dem Fall kennen Sie ihn nicht, oder?« Der Holzfäller lachte laut.
    »Dann habe ich diesen Kater noch nie gesehen.«
    »Machen Sie sich mal keine Sorgen! Angestellt hat er nichts. Ich sehe ihn nur in der letzten Zeit häufig bei mir ums Haus schleichen. Wahrscheinlich liegt’s an Loreley.«
    »Sie haben Ihr Haustier also nach einem Felsen benannt.« Julius gab den beiden Katzen noch etwas Futter. Dieser Mann schien interessant zu sein.
    »Ja, weil sie so ein Dickkopf ist. Nein, ganz im Ernst, weil meine Vorfahren aus Bacharach am Rhein stammen. Altschiff mein Name.«
    Den Namen hatte Julius schon gehört. Von diesem Heppinger Neuankömmling wurde im Dorf erzählt.
    »Ach, der Herr Professor.«
    Altschiff wirkte wie ein Junge, den man dabei ertappt hatte, wie er den Mädchen hinterherspionierte. Er strich über Loreleys Rücken, die einen genüsslichen Katzenbuckel machte.
    »Ja, der. Germanistik, Schwerpunkt Kriminalliteratur. Und Sie sind …?«
    »Julius Eichendorff, ich bin …«
    »Sagen Sie nichts! Wie könnte ich Sie nicht kennen? Koch und kulinarischer Detektiv!«
    Diesen Titel hatte Julius vor einem Jahr von der Presse verliehen bekommen, als er die »Rote Bestie« gestellt hatte.
    »Eigentlich nur Koch.«
    »Haben Sie im Radio vom Mord im Regierungsbunker gehört? Wissen Sie was darüber? Zum Beispiel, wer der Tote war?«
    Gute Frage, dachte Julius, sehr gute Frage. Die hatte ihn auch schon beschäftigt. Wer war dieser Mann, den er tot gefunden hatte, wirklich? Fakten waren gut und schön. Aber über den Menschen Klaus Grad sagten sie überhaupt nichts. Und auch nichts darüber, wer ein Motiv gehabt haben konnte, ihn zu töten.
    Julius’ Entsetzen war noch nicht erkaltet, da brannte schon wieder etwas in ihm, das er seit Monaten nicht mehr gespürt hatte. Er konnte nicht glauben, wie schnell die Bestürzung einer Faszination wich. Aber so war es. Plötzlich hieß die wichtigste Frage: Wie konnte er an einem Sonntag Auskunft über all dies bekommen?
    Julius stand lange vor dem Telefon. Immer wieder nahm er einen Schluck aus dem Glas in seiner Hand, das er vor wenigen Minuten bis zu der Stelle gefüllt hatte, an der es sich verjüngte. Ein schwerer Rotwein, der von innen wärmte, eine der seltenen Flaschen »Melchior M.« von der Porzermühle. Das Glas war mittlerweile leer und Julius dem Telefonhörer keine Handbreit näher gekommen. Aber der Wein wirkte. Julius blickte noch einmal auf die Handynummer, die sich im aufgeschlagenen Adressbüchlein unter »V« fand, setzte das Glas wieder an, um einen großen Schluck zu nehmen, und musste enttäuscht feststellen, dass seine Kehle trocken blieb. Kein Tropfen war mehr darin.
    Es war Zeit, eine Entscheidung zu treffen.
    Es kam ihm vor, als würde er mit dem Tippen der Nummer einen Vertrag unterzeichnen, der sein Leben verändern würde. Als wäre dies ein entscheidender Moment – nur, dass er nicht wusste, wohin ihn seine Entscheidung bringen würde. Es tutete nur einmal, bevor sich eine Frauenstimme meldete.
    »Von Reuschenberg.«
    »Hier ist Eichendorff. Julius Eichendorff.«
    »Ist Ihnen noch etwas eingefallen?«
    Julius überlegte und setzte wieder das leere Glas an seine Lippen. Er musste es geschickt anpacken. »Nein, nicht direkt, aber …«
    »Hören Sie, Herr Eichendorff. Ich bin immer für ein Schwätzchen zu haben – besonders gern mit Ihnen. Aber zurzeit ist es ganz schlecht, wie Sie sich vielleicht denken können. Rufen Sie mich lieber nächste Woche an oder besser erst wenn der Fall gelöst ist, ja? Nehmen Sie es mir bitte nicht übel!«
    Julius spürte, dass von Reuschenberg auflegen wollte. Der

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