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Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Titel: Julius Lawhead 2 - Flammenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pax Rebekka
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ihr von den Sternen erzählte. Ihre Hand glitt von seiner Wange, die Kehle entlang über die Schulter. Es war, als hinterließen ihre Finger Spuren auf seiner Haut. Wunderbar brennende Linien, die ihm seine Lebendigkeit zurückgaben. Er schloss die Augen. Wollte sich fallen lassen, den Linien folgen. Ihre Finger tasteten über seine Schulter, sein Schlüsselbein entlang, griffen fester in die Muskeln seines Oberarms und fuhren den Rücken hinauf. Dann erstarrten sie plötzlich.
    Brandon zuckte wie unter einem Stromschlag zurück und fletschte drohend die Zähne. Gleich darauf erstarrte sein Gesicht zu einer Maske.
    »Was ist das?«, fragte sie mit bebender Stimme.
    Er schüttelte den Kopf. Sah plötzlich Coe vor sich mit dem Brandeisen in der Hand, dachte an Feuer, Scham und höllische Pein. Wie Conway ihn festhielt und der Meister ihm mit diabolischer Freude Pulver in das rohe Fleisch rieb.
    Brandon presste die Fäuste auf die Augen.
    Die vorsichtige Berührung an seinen Gelenken nahm er zuerst gar nicht wahr.
    »Brandon, Bran! Hör auf, du tust dir weh!«
    Christina zerrte seine Hände vom Gesicht fort. Seine Augen schmerzten, so sehr hatte er dagegengedrückt. Weiße Funkensterne sprühten durch seine verschwommene Sicht.
    Er wand sich aus ihrer Berührung und wich zurück.
    Ihr Blick war wund. Sie weinte. »Was ist das? Was hat er mit dir gemacht?«
    Er schüttelte den Kopf, hob abwehrend die Hände, doch so leicht ließ sie sich nicht aufhalten. Christinas Sturkopf, für den er sie eigentlich so liebte, setzte sich durch.
    »Früher oder später werde ich es eh erfahren, du kannst dich nicht ewig vor mir verstecken.«
    Leider hatte sie recht. Brandon atmete tief ein und wieder aus und zwang sich zur Ruhe. Er konnte ihr nicht einfach den Rücken zudrehen und ihr das Brandzeichen zeigen, aber seine Beherrschung reichte, um still auszuharren, während sie um ihn herumtrat.
    »Oh Gott! Sind das Buchstaben?« Entsetzt drückte sie eine Hand vor den Mund. Als sie das Mal berühren wollte, fuhr er herum. Beinahe hätte er die Kontrolle verloren und nach ihr geschlagen.
    »Ja, es sind Buchstaben«, fauchte er. »Jetzt hast du es gesehen, das reicht!«
    »Aber …« Sie näherte sich wieder, wollte ihn womöglich trösten, in den Arm nehmen.
    »Nein!« Er schnitt ihr mit einer raschen Handbewegung das Wort ab. Magie flammte auf und unterstrich seinen Befehl. »Leg dich in deinen Sarg, Christina!«, bellte er.
    Ihr Körper gehorchte wie von allein. So schnell sie konnte, räumte sie die Bank frei und klappte das Versteck auf. Der Blick, mit dem sie ihn bedachte, war bitter. Nie zuvor hatte er die Überlegenheit, die ihm sein Alter verlieh, ausgenutzt.
    Brandon stand mit verschränkten Armen da. Er traute sich nicht ihr zu helfen, aus Furcht, eine weitere unbedachte Berührung könne die Aggression zutage fördern, die seit neustem sein ständiger Begleiter war.
    Sobald Christina sich in ihren Sarg gelegt hatte, verließ er ohne ein Abschiedswort den Wohnwagen.

    Ich saß mit Amber in den Armen auf dem Sofa und schenkte dem Körper von Judith, der mit verrenkten Gliedern auf dem Boden lag, keine Beachtung. Aber Red Deer tat es. Er kniete sich neben sie und betastete mit zitternden Fingern ihren Oberkörper, aus dem der abgebrochene Holzstiel herausragte.
    »Du wirst keinen Herzschlag finden. Sie ist toter, als sie es vorher schon war«, sagte ich kalt.
    Red Deer hörte mir nicht zu. Er sah nur eine zarte, blasse Frau von ungeheurer Schönheit vor sich liegen. Ihr blondes Haar wirkte auf den dunklen Webteppichen wie sattes Gold. Aus dem linken Bein ragte der Knochen spitz hervor und wirkte im Licht noch weißer als die blasse Haut der Vampirin.
    Der alte Mann konnte wohl nicht anders. Er war ein Heiler, und der Körper, der vor ihm lag, war mehr als einen Tod gestorben. Die gebrochenen Glieder schockierten ihn.
    »Papa, lass sie. Du kannst nichts mehr tun«, meinte Cloud leise und berührte ihren Vater an der Schulter. »Sie wollte uns umbringen, es ist gut, wenn sie tot ist.«
    »Aber das ist … es ist …«, stotterte er.
    »Sie sind Dämonen, Vater.«
    Red Deer sah mich mit geröteten Augen an. Ich verstand nicht, warum er um sie trauerte. Vielleicht konnte er nicht begreifen, dass auch in Frauen Böses wohnte, oder Judiths zerschlagener Körper erinnerte ihn an den Autounfall, bei dem er seine Frau verloren hatte.
    Als er die Hand nach dem Holzstiel streckte, war ich mit einem Schlag hellwach. »Stecken lassen!

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