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Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Titel: Julius Lawhead 2 - Flammenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pax Rebekka
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Amber, als ich sie mit einem gezielten Tritt gegen den Kopf wieder ins Reich der Träume schickte. Das Messer fiel ihr aus der Hand und ich konnte es für den Augenblick nicht ausmachen.
    Judith biss mir in die Schulter. Ihre Zähne kratzten über mein Schlüsselbein und gruben tiefer. Taumelnd kehrte ich zurück ins Wohnzimmer und schlug meine bissige Last gegen die Wand. Bilder gingen klirrend zu Bruch, aber Judith blieb.
    Kurz registrierte ich Cloud, die wie versteinert neben der Tür stand und uns anstarrte. Judith riss an meiner Schulter, ließ los und versuchte erneut mir in die Kehle zu beißen. Ich verpasste ihr einen weiteren Kopfstoß und als Antwort biss sie mir wieder in die Schulter.
    Irgendwie musste ich sie verdammt noch mal loswerden!
    Sie klammerte ihre Beine wie Schraubstöcke um meine Rippen, und ich ermahnte meinen Körper, dass er eigentlich keine Luft zum Atmen brauchte. Wieder rammte ich Judith mit voller Wucht gegen den Türrahmen, aber ihr Griff lockerte sich kein bisschen. Ich fasste ihr linkes Bein mit beiden Händen und zog. Jetzt schrie auch Judith. Sie lockerte den Halt ihrer Arme und schlug nach meinem Gesicht, benutzte ihre spitzen Nägel wie Krallen. Ich kniff die Augen zusammen und verstärkte meinen Griff an ihrem Bein. Meine Finger drangen in ihre Haut, Muskeln rissen und mit dem krachenden Geräusch von splitterndem Holz brach ihr Bein.
    Die Vampirin zuckte unter dem Schmerz und brüllte ihre Pein in mein Fleisch, aber sie ließ nicht los. Judith wusste, dass sie endgültig verlor, sobald ich sie von meinem Rücken herunter hatte.
    Ich biss in ihre Hand. Der Geschmack ihres Blutes und der Geruch ihrer Angst steigerte meine Raserei. Ich trank ihr Leben und widmete mich zugleich ihrem anderen Bein. Jetzt wusste ich, der Sieg war nah.
    Der Unterschenkel des linken stand in einem grotesken Winkel ab und der rechte folgte mit einem morschen Knacken. Endlich ließ Judith meine Schulter los und hörte nicht mehr auf zu schreien.
    Ich riss sie von meiner Schulter und schleuderte sie in die Mitte des Zimmers.
    Die Vampirin blieb auf dem Rücken liegen und reckte ihre Linke nach den zerstörten Beinen, die gnädig unter einem Wust von gelben Rüschen verborgen waren. Ich lehnte mich an die Wand und schöpfte Atem. Meine Schulter schmerzte höllisch und das austretende Blut nässte meinen Pullover wie Wasser. Judith funkelte mich wütend an.
    Ich musste es zu Ende bringen. Sie wusste es und ich wusste es. Kurz erwog ich, in den Wohnwagen zu laufen, um mein Schwert zu holen, aber das Risiko, sie allein zu lassen, war mir zu groß.
    Ich wankte zur Küche. Amber lag noch immer am Boden. Judiths Dienerin war ebenfalls nicht bei Bewusstsein. Sie lag verrenkt vor dem Herd. Mein Tritt hatte gesessen.
    Auf der Suche nach einer geeigneten Waffe zog ich Schubladen auf und stieß sie wieder zu. Kein Messer war groß oder scharf genug für das, was ich tun musste. Schließlich blieb mein Blick an den hölzernen Kochlöffeln hängen. Ich zerbrach mehrere. Der Dritte splitterte mit einer scharfen Spitze, und ich besaß, was ich brauchte.
    Zurück im Wohnzimmer hatte meine Schulter aufgehört zu schmerzen und füllte sich mit Hitze. Das war gut. Mein Körper heilte bereits.
    Judith hatte sich kaum von der Stelle bewegt. Sie versuchte verzweifelt, sich mit einer Hand zur Tür zu ziehen. Anscheinend hatte ich ihr den anderen Arm ausgekugelt, als ich sie von meinem Rücken riss. Als sie mich jetzt mit dem abgebrochenen Stück Holz in der Hand sah, schüttelte sie den Kopf. »Nein! Nein, bitte!«
    Cloud wich von der Tür weg und presste sich weiter links an die Wand. In den Augen der Indianerin stand blankes Entsetzen.
    Ich schenkte ihr keine weitere Beachtung, nahm einen schweren, gläsernen Aschenbecher vom Couchtisch und ging damit zu Judith. Mit dem Fuß drehte ich sie zurück auf den Rücken und setzte mich rittlings auf sie. Meine Beine pressten den Widerstand aus ihrem Leib. Sie bäumte sich noch einmal auf, dann lag sie still.
    »Judith Coe, du bist nach den Gesetzen des Rates von Phoenix zum Tode verurteilt.«
    Die Stille des Tötens hielt Einzug. Jetzt kannte ich weder Mitleid noch Zorn.
    Judith schlug mit ihrem gesunden Arm nach mir. Ich drückte ihn einfach hinunter und klemmte ihn mit dem Knie fest.
    Die Todgeweihte trug eine Fischbein-Korsage, wie bei unseren ersten Begegnungen. Ich setzte meinen improvi­sierten Pflock daran vorbei in einem schiefen Winkel an. Ihr Oberkörper hob und senkte sich

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