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Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Titel: Julius Lawhead 2 - Flammenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pax Rebekka
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Nicht anfassen!«, sagte ich harsch.
    Red Deer schrak vor meinen lauten Worten zurück.
    In diesem Moment betrat Brandon die kleine Hütte.
    »Wie geht es Chris?«, fragte ich.
    »Sie ist okay. Ich habe sie verbunden und in ihren Sarg gelegt. Was soll ich jetzt tun, Meister?«
    Für einen Augenblick war ich viel zu überrascht, um zu wissen, was ich sagen sollte. Brandons Wandlung war schockierend schnell vonstatten gegangen. Auf den zweiten Blick bemerkte ich, wie er krampfhaft vermied, Judith anzusehen. Es war alles andere als wieder gut.
    »Was schlägst du vor, Bran?«, fragte ich und wand mich vorsichtig unter der schlafenden Amber hervor.
    »Wir haben Benzin und es gibt relativ viel Holz. Der Boden ist noch feucht vom letzten Regen, so dass die Vegetation nicht so schnell Feuer fängt.«
    Ich nickte. »Verbrennen wir sie.«
    Takoda Red Deer starrte uns erschrocken an, dann nickte auch er. »Die Polizei rufen können wir nicht.«
    »Sind sie tot?«, fragte Amber schwach vom Sofa her und richtete sich stöhnend auf.
    »Dein Freund hat uns allen das Leben gerettet«, antwortete Cloud für mich und hockte sich neben sie.
    Ich hätte es anders ausgedrückt.
    Ich ging zu Judith, fasste zu und schleifte die Leiche zur Tür. Draußen hatte Brandon bereits einen Kanister mit Benzin neben Melanies Leiche gestellt.
    Rasch bedienten wir uns an Red Deers Holzvorrat, den er an der Hauswand gestapelt hatte, und trugen einige Armvoll in die Mitte des Vorplatzes. Cloud und ihr Vater standen Seite an Seite neben der Tür und beobachteten uns. Als genug Holz beisammen war, legten wir erst Judith darauf und dann ihre Dienerin. Aus irgendeinem Grund brannten Vampire erschreckend gut und Judiths Leiche würde dazu beitragen, dass auch ihre Dienerin zu reiner Asche zerfiel. Als es so weit war, übergoss ich den Scheiterhaufen mit Benzin und reichte Brandon das Feuerzeug.
    In diesem Moment erschien auch Amber in der Tür.
    Brandon bückte sich nach einem dünnen Zweig, entzündete ihn mit dem Feuerzeug und warf ihn auf den Rüschensaum von Judiths Kleid.
    Die Stichflamme war blendend hell. Das Feuer erwachte wie ein fauchender Drache zum Leben. Ich trat einige Schritte zurück und zog Brandon mit mir. Er folgte mir nur widerwillig.
    Die Flammen fraßen sich in Sekundenschnelle durch Haare und Kleidung. Brandon starrte mit einer seltsamen Zufriedenheit ins Feuer. »Ich hatte gehofft, ich würde mitbekommen, wie sie stirbt«, sagte er irgendwann mit rauer Stimme. »Aber das ist fast noch besser.«
    »Jetzt ist keiner deiner Peiniger mehr am Leben. Aber für dich geht es weiter.«
    Er sah mich an, als hätte ich ihn bei erneuten Selbstmordgedanken ertappt.
    »Ich weiß nicht, ob ich es kann.«
    »Du kannst. Du hast es schon einmal geschafft.«
    »Aber damals war ich jung, Julius!«
    Ich drehte mich um. Amber hatte sich mittlerweile mit Cloud auf die Stufen gesetzt. Sie unterhielten sich leise, während Red Deer fast unverändert dastand. Er hatte sich an die Hauswand gelehnt. Sein markantes Gesicht wirkte wie eine hölzerne Maske und die Flammen spiegelten sich als helle, flackernde Punkte in seinen Augen. Er war undurchschaubar.
    »Kann er dir helfen, zu dir zurückzufinden, Brandon? Was meinst du?«
    Der Vampir folgte meinem Blick. »Wenn es jemand kann, dann er. Er hat es selbst geschafft. Durch den Sonnentanz. Takoda denkt, dass er am Tod seiner Frau die Schuld trägt, dennoch hat er den Alkohol überwunden und ist jetzt wieder ein stolzer Mann.«
    »Ist der Sonnentanz wirklich das, was ich glaube?«, fragte ich. »Wo sich ein paar Verrückte die Brust durchstechen und sich daran aufhängen?«
    Kurz und scharf fühlte ich Brandons Zorn aufwallen, dann verbarg er seine Gefühle wieder vor mir und duckte sich, als erwarte er Bestrafung. »Verzeih, Meister.«
    Ich roch Angst. »Du kannst offen mit mir sprechen, Brandon, das weißt du.«
    Er fuhr sich nervös durchs Haar. »Ich finde, du solltest nicht so abfällig über den Glauben anderer urteilen. Es ist ein heiliges Ritual.«
    »Entschuldige«, meinte ich knapp. »Aber in meinen Augen ist das nur unnütze Selbstquälerei, und ich verstehe nicht, wie dir dieser Sonnentanz helfen sollte.«
    »Es ist eine Mischung aus Gebet, Meditation und Selbst­opfer. Jeder kann um etwas anderes bitten. Heilung für ein Familienmitglied, Kraft für die Erde oder den Stamm, andere werden neu geboren und können alles hinter sich lassen. Das will ich auch.« Er räusperte sich. »Takoda ist ein weiser

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