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Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Titel: Julius Lawhead 2 - Flammenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pax Rebekka
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ich habe es mir notiert … in einem Hotel, Trading Post.«
    »Cameron, Trading Post, um eins«, wiederholte ich ungläubig.
    Amber lächelte und reckte beide Daumen hoch.
    »Ich wünsche Ihnen viel Erfolg«, sagte Kangra nach einer kurzen Pause.
    »Danke.«
    Er hatte bereits aufgelegt.
    Christina war aus ihrer Apathie erwacht und beugte sich neugierig vor. »Hat er tatsächlich mit Coe gesprochen?«
    Ich war mir sicher, dass sie alles mit angehört hatte, trotzdem nickte ich. »Ja, er wird uns morgen Nacht treffen.«
    »Und wir sollen in ein Hotel kommen?«, hakte Amber nach. »Das ist doch gut, oder? Da sind viele Menschen, das heißt, er will wirklich verhandeln.«
    Ich betete inständig, dass sie mit ihrer Vermutung richtig­lag. Für mein Empfinden lief die Sache zu glatt. Trotz meines Misstrauens schlug mein Herz jedoch etwas leichter.
    »Oh, bitte, bitte, lass alles gut werden«, stöhnte Christina leise und ließ sich in den Sitz zurücksinken.
    Wir verfielen wieder in Schweigen, als hätten wir Angst, der zaghaften Hoffnung Ausdruck zu verleihen, weil sie sonst zerbrach. Amber schaltete ruhige Klaviermusik an und nickte immer wieder kurz ein.
    Ich grübelte vor mich hin. Es war noch weit bis Flagstaff und erst recht bis Cameron, doch wir würden rechtzeitig ankommen.
    Die Interstate führte endlos geradeaus. Hügel abwärts, Hügel aufwärts und immer weiter durch die Halbwüste.
    Mit der Zeit wurden mir die Messer an den Unterarmen immer unangenehmer, sie mussten runter. Ich löste die Manschettenknöpfe und warf sie in den unbenutzten Aschen­becher.
    Amber erwachte. »Was machst du?«
    »Die Riemen drücken.«
    »Ich helfe dir«, sagte sie müde.
    Ich hielt ihr erst den rechten Arm hin und dann mit einigen Verrenkungen auch den Linken. Amber nahm beide Messer ab, dann stockte sie plötzlich und schaltete das Licht an.
    Es war grell. Ich konnte die Straße nicht mehr erkennen, verriss das Lenkrad, kniff die Augen zusammen und schlug blindwütig nach dem Knopf. Der Wagen schlingerte gefährlich. Dann war das Licht endlich aus.
    »Was soll das? Willst du uns umbringen?«
    »Du hast Blutspritzer am Arm, Julius«, erwiderte sie kalt und warf die Messer achtlos in den Fußraum.
    Ertappt schob ich die Hemdsärmel hinunter und zupfte die Manschetten über die Handrücken. »Ich bin ein Vampir, da geschieht so etwas schon mal.«
    »Nein, so etwas passiert nicht ›schon mal‹«, giftete sie. »Was ist beim Rat passiert? Was verheimlichst du mir?«
    Ich blickte kurz in den Rückspiegel. Christina tat so, als hörte sie uns nicht.
    »Gab es einen Kampf?« Amber ließ nicht locker.
    Ich konzentrierte mich auf die Straße, doch da war nichts zu sehen. Nicht einmal andere Fahrzeuge kamen uns um diese Uhrzeit entgegen.
    »Nein, es gab keinen Kampf. Kannst du es nicht ruhen lassen, Amber?«
    »Nein!« Sie drehte sich zu Christina um. »Willst du mir nicht erzählen, was ich verpasst habe, Chris? Oder hat dir dein großer Meister befohlen zu schweigen?«
    Christina sprach kein Wort.
    Ich seufzte schicksalsergeben. »Versprich mir, dass du akzeptierst, was geschehen ist.«
    Dann begann Amber zu ahnen, was ich erwidern würde.
    »Nicht das, Julius! Erzähl mir nicht, du hättest die arme Frau umgebracht!«
    »Ich habe sie nicht umgebracht , sondern hingerichtet. Eliza Laszra ist wegen Mordes verurteilt worden!«
    »Warum du? Sie hatten doch eine Henkerin!«
    »Sie war verletzt. Außerdem ist es mein Job! Ich mache in L.A. nichts anderes!«
    »Ja, ich weiß, verdammt! Ist es dir so egal, wie viel Blut an deinen Händen klebt?«, schrie sie, rang nach Atem, nach Worten, beides war ihr ausgegangen.
    »Ich bin Jäger, Amber. Scharfrichter. Und ich bleibe es«, sagte ich mit fester Stimme.
    »Julius ist immer sehr respektvoll, wenn er …«
    Amber fuhr zornig herum. »Du hältst dich da raus, Chris!«
    Christina zuckte zusammen und hob abwehrend die Hände.
    Ich war froh, dass sich mein Schützling überhaupt so gut hielt, und jetzt besaß Amber die Dreistigkeit, sie anzuschreien, weil sie auf mich wütend war.
    »Du hast ihr nichts zu befehlen!«
    »Oh, perfekt! Jetzt musst du mir auch noch beweisen, wer hier die Hosen anhat! Julius, der große Meister.«
    Das war genug. Wütend riss ich die Siegel auf und trieb eisige Energie hindurch. Todeskälte. Amber wich entsetzt zurück und verschränkte die Arme. Ihr ganzer Körper zitterte unkontrolliert. Christina, unsere stille Zeugin, hatte mehr angehört als gut war. Ich

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