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Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Titel: Julius Lawhead 2 - Flammenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pax Rebekka
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blicken.
    Der alte Vampir Dominik Kangra nickte mir freundlich zu, während mich die anderen Unsterblichen weiterhin furchtsam anstarrten wie einen Löwen inmitten einer Schafherde.
    »Hoher Rat.« Ich verbeugte mich vor den Ältesten und schaute in erwartungsvolle Gesichter.
    »Julius Lawhead, Sie besitzen die Privilegien unseres allseits geschätzten Fürsten Andrassy aus Los Angeles. Wie lange üben Sie Ihr Amt als Jäger aus?«, fragte Kangra. Ich wusste, dass er und Curtis einander in Freundschaft verbunden waren. Wahrscheinlich hatte mein Meister direkt mit ihm gesprochen, als er meine Reise vorbereitete.
    »Im April werden es vierundfünfzig Jahre, Herr«, beantwortete ich seine Frage.
    »Würden Sie die Güte haben, uns auszuhelfen?«
    »Wie Sie wünschen.« Ich hatte keine andere Wahl.
    »Dann bitte.« Er wies auf die Verurteilte. Sie konnte ihren Kopf kaum rühren und rollte verzweifelt mit den Augen, um einen Blick auf mich zu erhaschen.
    Ich vermied es, die Verurteilte anzuschauen, das tat ich nie. Ein Gerichtsdiener half mir aus meinem Gehrock und brachte mir den Koffer der Jägerin. Dutzende Augenpaare ruhten auf mir, während ich die Manschettenknöpfe löste und die Ärmel höher schob.
    Ich hoffte, Eliza Laszra würde uns beiden die Prozedur so leicht wie möglich machen. Bislang war sie ruhig geblieben, doch als ich den Koffer öffnete, begann sie leise um Gnade zu flehen. Es konnte unangenehm werden. »Ist Gnadenerweis vorgesehen? Wenn ja, wäre jetzt der richtige Zeitpunkt. Ich bin so weit.«
    Viviens Gesicht blieb kalt. »Kein Gnadenerweis!«
    Ich hatte es nicht anders erwartet. Nur selten wurden die Verurteilten vor der tatsächlichen Hinrichtung betäubt. Die kleine Manipulation, die Claudine Galow zuvor durchgeführt hatte, lag im Ermessen des Jägers und sorgte für einen reibungslosen Ablauf.
    Ich bückte mich nach Pflock und Hammer und spähte zu Steven und Amber hinüber.
    Der junge Vampir starrte meine Geliebte an wie eine Schlange, die krampfhaft versucht, eine Maus zu hypnotisieren, und verlor. Noch hielt der Bann, die Frage war, wie lange noch? Eile war geboten.
    Ich trat an die Bahre.
    Die Todgeweihte hatte kastanienbraunes Haar und ein exotisches Gesicht mit vor Angst geweiteten grünen Augen. »Bitte, bitte, bitte«, wiederholte sie und jedes neue Wort war lauter und verzweifelter.
    »Es ist gleich vorbei, du wirst nicht leiden«, versprach ich mit ruhiger Stimme.
    Ihre weiße Bluse war über dem Herzen zerrissen, und ihr Brustkorb hob und senkte sich verzweifelt gegen die Fesseln. Sobald ich meine Hände hob, fing sie an zu schreien.
    Jetzt war der Pflock in ihrem Blickfeld. Sie kämpfte gegen die Fesseln, doch die Gerichtsdiener hatten saubere Arbeit geleistet. Ihr Oberkörper rührte sich keinen Zentimeter. Aus dem Augenwinkel nahm ich allerdings eine Bewegung von Amber wahr. Nicht gut!
    Blitzschnell setzte ich mit der Linken den Pflock an. Eliza Laszra schrie aus Leibeskräften. Ich drückte das Holz ins Fleisch und trieb es dann mit zwei schnellen Schlägen durch das Herz der Mörderin und tiefer, bis der Pflock die darunterliegende Bahre berührte. Die Schreie brachen abrupt ab, und Eliza Laszra war nicht mehr.
    Ein Diener nahm mir das blutige Werkzeug ab.
    Im Tausch reichte er mir ein feuchtes Handtuch. Ich rieb die Blutspritzer von Händen und Armen und drehte mich nach Amber um. Sie war wach, doch anscheinend erfasste sie nicht ganz, was gerade geschehen war.
    Im gleichen Augenblick wurde die Leiche auf der Bahre durch die Seitentür hinausgeschoben und war endlich fort.
    »Schnell und präzise, vielen Dank, Mr Lawhead«, sagte Kangra.
    »Es war meine Pflicht«, antwortete ich nüchtern, schob eilig meine Hemdsärmel herunter und ließ mir die Jacke reichen. »Wie geht es Ihrer Jägerin?«
    Der Blick Dominik Kangras verklärte sich einen Moment, als er nach ihrem Bewusstsein tastete, dann entspannte er sich. »Sie ist geschwächt, aber spätestens in einigen Tagen wieder vollkommen wohlauf.«
    »Das freut mich«, antwortete ich höflich.
    Es war schon seit einer Weile unruhig im Saal.
    Jetzt, da die Hauptattraktion des Abends, die Hinrichtung, vorbei war, verschwanden die meisten Vampire, und auch vier der sieben Richter verließen ihre Plätze.
    Ich fühlte mich leer, wie immer, wenn ich meiner Aufgabe als Henker nachgekommen war. Meine Schuldgefühle hatte ich schon lange abgelegt.
    »Julius Lawhead, das bist wirklich du, oder? Leonhardts kleiner Liebling.«
    Ich hob den

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