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Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Titel: Julius Lawhead 2 - Flammenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pax Rebekka
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zwischen meinen Fingern hindurch. Blut. Ich hatte die Fäuste so fest geballt, dass sich meine Nägel tief in die Handflächen gebohrt hatten. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, folgte ich Coe aus dem Raum und weiter die Treppe hinauf.
    Während wir liefen, leckte ich mir die Hand sauber.
    »Die Sonne geht bald auf, ich denke, für Ihre junge Begleiterin wird es Zeit. Es steht ein Sarg bereit, Judith wird sie hinführen.«
    Trotz all der Grausamkeiten, die mir begegnet waren, traute ich Coe, ich musste es. Wortlos rief ich Christina. »Folge Judith«, sagte ich, »sie wird dir zeigen, wo du den Tag verbringst.«
    Coe geleitete mich in sein Arbeitszimmer. Es war ein düsterer Raum mit gemusterter Tapete, in dem weitere Jagdtrophäen von den Wänden starrten.
    Auf dem wuchtigen Schreibtisch stand eine kitschige Bronzestatue. Ein Cowboy auf einem bockenden Mustang.
    Coe ging an dem Tisch vorbei, und wir nahmen in zwei ledernen Ohrensesseln Platz.
    »Noch ein Drink, bevor wir beginnen?«, fragte der Meistervampir und klatschte zwei Mal in die Hände. Coes menschlicher Diener, der mir als Conway vorgestellt wurde, schob einen dunkelhäutigen Mann in den Raum.
    Dieser kam auf mich zu, kniete nieder und bot mir sein Handgelenk.
    »Bitte!«, sagte Coe in herausforderndem Ton.
    Mit Widerwillen fasste ich den Arm des Unglücklichen mit beiden Händen und biss zu. Die Haut war zäh von zahllosen Narben. Der Mann erduldete alles schweigend.
    Als ich den Kopf hob und mir die Lippen leckte, nickte mir Coe zufrieden zu.
    Der Schwarze wechselte die Seiten. Er zitterte, während Coe von ihm trank, und ich war mir sicher, dass er allen Grund dazu hatte.
    Nachdem Coes Diener den Mann fortgebracht hatte, schien dieser endlich bereit zu verhandeln. Er stützte die Ellenbogen auf die Lehnen des Sessels und faltete abwartend seine Finger. Die rechte Hand war verbrannter als die linke, und am Mittelfinger fehlte der Nagel. Ich bemühte mich, daran vorbeizuschauen, und überlegte dennoch, wie lange ein Vampirkörper wohl brauchte, um solche Entstellungen zu heilen. Vermutlich würde Coe noch weitere fünfzig Jahre warten müssen, bis er wieder aussah wie vor dem Brandanschlag.
    »Bevor wir über einen Preis nachdenken, möchte ich wissen, was den Indianer für Sie so wichtig macht«, begann er, und ich fühlte augenblicklich, wie er seine Magie ausstreckte, um Wahrheit und Lüge aus meinen Antworten zu filtern.
    »Er ist mein Freund«, brachte ich heraus, bevor ich wirklich nachgedacht hatte.
    Sein Mund verzog sich zu einem breiten Grinsen. »Einen Wilden zum Freund, nein, ist das nicht amüsant.« Dann wurde seine Miene schlagartig eisig. »An Ihrer Stelle wäre ich vorsichtig mit Ihren Sympathien.«
    »Was soll das heißen?«
    »Damals, als mein Körper noch nicht kalt war, habe ich erfahren, was das Vertrauen von Niggern und diesen Wilden wert ist.«
    Ich hob fragend die Brauen.
    »Ich habe sie wirklich gut behandelt. Auf meiner Plantage hat niemand gehungert! Ich habe ihnen sogar einen verdammten Priester spendiert, damit ihre verruchten Seelen Eingang ins Himmelreich finden. Sie haben meine Frau ermordet, meine Frau und meine Kinder! Und dann haben sie alles angezündet.«
    »Das tut mit leid«, sagte ich bemüht höflich. Da lag also der Ursprung von Coes Hass und diesem Familienidyll, das er immer wieder aufs Neue schuf. Ich heuchelte Interesse. »Was ist dann passiert?«
    »Dann? Dann habe ich herausgefunden, dass die Sklaven sich eine merkwürdige Seuche eingefangen hatten, den Vampirismus. Ich habe so lange nach einem Vampir gesucht, bis ich einen fand, der mich verwandelte, dann habe ich Rache geübt …«
    Mein Gegenüber schwieg gedankenverloren und sah auf seine Hände, als klebe noch das Blut seines Rachefeldzugs an ihnen und er weide sich an dem Anblick.
    »Aber Brandon hat mit den Morden an Ihrer Familie nichts zu tun«, lenkte ich das Gespräch wieder zurück. »Ich habe geschworen, ihn zu beschützen, Mr Coe.«
    »Diese Wilden sind doch alle gleich. Der Indianer hat gelogen, als er den Eid vor Ihnen abgelegt hat. Er hatte bereits einen Herrn, mich. Sein Wort ist nichts wert, der Eid ist wirkungslos.«
    Ich dachte an Curtis’ Worte: Coe hatte den Eid mit Brandon nicht erneuert, sondern nur unsere Verbindung unterbrochen.
    »Ich habe mein Ehrenwort gegeben, Mr Coe, und ich stehe dazu!«, erwiderte ich, schärfer als beabsichtigt.
    Die Augen des Meistervampirs verengten sich zu Schlitzen. »Was soll das heißen?« Seine

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