Jung, sexy und beliebt
wusste, was eigentlich passiert war -, wer weiß, was sie Brett antun konnte?
»Wehe, du erzählst es weiter«, warnte sie Jenny und ließ sich nicht von deren aufreizend unschuldigem Ausdruck beeindrucken. So unschuldig konnte sie gar nicht sein, schließlich kam sie aus New York.
»Hör mal, wenn’s nach mir geht, dann hat dieses Gespräch nie stattgefunden«, sagte Jenny beschwichtigend. »Aber … ich wollte sicher sein … Ist alles in Ordnung mit dir? Du bist so käsig.«
Brett ergriff ihren Hockey-Schläger und stand auf. Keiner sonst erkundigte sich jemals, ob mit ihr alles in Ordnung war, nicht mal ihre Eltern. Sie wusste nicht recht, wie sie reagieren sollte. »Äh, ich weiß nicht. Können wir später darüber reden?«
Jenny lächelte beflissen. »Klar doch. Bis später dann!« Sie schnappte sich ihren Schläger und lief auf die Feldmitte zu, wo das Team schon wartete.
»Hey!«, rief Brett ihr hinterher. Jenny drehte sich um, und wieder fiel Brett die seltsame, vertraut wirkende leuchtende Aura an ihr auf – als ob sie Tinsley anzapfte, als hätten die beiden das gleiche besondere Etwas, das aus ihren Poren drang.
Jenny sah, wie Brett auf sie zugelaufen kam. »Hör mal, was ist eigentlich zwischen dir und Easy passiert?«, fragte Brett leise. »Also, ich dürfte dir das ja nicht sagen, aber Marymount will an dir ein Exempel statuieren, sozusagen als Abschreckung für das ganze Schuljahr … Ich tu natürlich mein Bestes, um zu verhindern, dass du rausgeschmissen wirst, aber ich weiß ehrlich nicht, wie es ausgeht.«
»Was?!« Jennys Schultern sackten nach unten. Rausgeschmissen? » Äh, vielen Dank.«
Celine Colista, ein Mädchen mit olivfarbener Haut, glattem schwarzem Haar und vollen Lippen, die dick mit MAC-Rabid-Lippenstift beschichtet waren, kam auf sie zugerannt, wobei sie mit ihren Stollen Rasenstücke hinter sich hochkickte. »Jenny, hat dir Callie schon den Cheer-Text gegeben?«
Jenny schüttelte den Kopf.
»Den Cheer-Text?«, fragte Brett.
»Ja. Jenny macht bei unserem Cheer mit«, erklärte Celine betont langsam.
Brett nickte beklommen. Dann wandte sich Celine wieder an Jenny. »Komm mit, wir reden mit Callie.«
Callie saß auf der langen Eisenbank am Rand des Spielfeldes und umwickelte ihren Hockey-Schläger neu mit Tapeband. Sie sah gerade rechtzeitig auf, um Celine und Jenny auf sich zukommen zu sehen. Scheiße . Benny und Celine waren also nicht gewillt, die Cheer-Sache fallen zu lassen.
»Callie«, sagte Celine zuckersüß, »hast du den Text schon geschrieben?«
»Ich bin noch dabei.«
»Mann, du musst dich beeilen!«, quengelte Celine. »Na gut, okay, wir machen den Text heute Abend bei der Party fertig.« Celine zwinkerte Callie zu und lief zurück zur Spielfeldmitte.
Jenny wandte sich an Callie. »Eine Party?«
»Genau«, erwiderte Callie, den Blick starr auf ihren Hockey-Schläger gerichtet. »Quasi eine Vorab-Party zum Schwarzen Samstag. Reine Mädchenparty. Du musst kommen. Wir verkleiden uns alle.«
»Als was?«
»Das bleibt bis ganz zum Schluss ein Geheimnis. Aber sie findet heute Abend statt, wahrscheinlich in der oberen Lounge von Dumbarton.«
»Heute Abend?« Jenny sah enttäuscht aus. »Ich muss heute zu einer Eiscreme-Party für die Neuen.«
»Ach was. Das kannst du sausen lassen.«
»Nein, in der E-Mail stand, dass es eine Pflichtveranstaltung ist.« Jenny zuckte die Schultern. »Ich sollte wohl schon hingehen. Aber ich freu mich so auf den Schwarzen Samstag. Da geht doch auch eine geheime Party ab, stimmt’s? Und die Cheer-Nummer klingt auch cool.«
»Also, der Cheer ist echt nichts Besonderes. Du musst da nicht mitmachen, wenn du nicht willst.«
»Doch, will ich gerne!« Jenny konnte nicht verhindern, dass ihre Stimme zitterte. Alle Mädchen redeten mit ihr und sie fühlte sich mehr dazugehörig als je zuvor. Und gleichzeitig war sie in Gefahr, rausgeschmissen zu werden.
Callie war drauf und dran, zu verraten, dass die Cheer-Nummer ein gar nicht so witziger Jux war. Aber vor ein paar Jahren, als Tasha Templeton, die damals Mannschaftskapitänin gewesen war, Kelly Bryers gewarnt hatte, dass man ihr einen üblen Streich spielen würde, war das gesamte Team über sie hergefallen. Sie hatten Löcher in ihre BHs geschnitten, genau dort, wo die Brustwarzen saßen. Und monatelang hatte keiner mit ihr gesprochen. Ihr Freund hatte sie sitzen lassen und sie war in die absolute Bedeutungslosigkeit verfallen. Callie wagte es nicht.
Zufällig streifte ihr
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