Jung, sexy und beliebt
Variationen unterschiedlich großer schwarzer und roter Quadrate.
Callie setzte sich in einen der Sessel. An ihren nackten Beinen fühlte sich das Leder kalt an und sie bekam sofort eine Gänsehaut. »Wir könnten den Abend doch noch mal nachspielen?«, sagte sie leise und zupfte an dem hellgrauen T-Shirt, das Easy anhatte. »Hey, warum machst du es dir nicht bequem?«
Sie stand auf und schob Easy sanft in einen der Clubsessel. Dann setzte sie sich auf seinen Schoß und fing an, seinen Hals zu küssen. Easy ließ die Hand unter ihr hauchdünnes weißes TSE-T-Shirt gleiten und berührte ihren weißen De-la-Renta-BH.
Genau so sollte es sein. Der Geruch nach alten Büchern, das romantische Licht der Tiffany-Lampe aus Buntglas in der Ecke, die Stille, die hier herrschte. Callie hatte das Gefühl, als würde sie im Lesezimmer ihres Vaters etwas Unartiges tun. Oder als sei sie eine frustrierte Baroness aus dem 18. Jahrhundert, die schnell noch mal in Fahrt kam, ehe sich die Abendgesellschaft zu Tisch begab. Ein bisschen wie in einem Roman von D. H. Lawrence. »Liebende Frauen« vielleicht. Dann bemerkte sie, dass Easy die Augen offen hatte. Weit offen.
»Was ist?«, fragte sie und wich ein Stück zurück.
»Ich glaube, das ist eine Erstausgabe von V «, murmelte er und beugte sich vor, um besser sehen zu können. »Die ist mir hier noch gar nicht aufgefallen …«
Callie stieß einen kleinen verärgerten Schrei aus und zog die Knie so heftig ans Kinn, dass sie Easy dabei an die Wange stieß.
»Was ist los?«, fuhr Easy sie an.
»Ach, vergiss es«, sagte sie leise. Sie merkte, dass ihre Verletztheit viel deutlicher zu hören war, als sie wollte. Das Gefühl, dass dieser perfekte Augenblick mit Easy verdorben war, sollte ihr lieber gar nicht erst zu bewusst werden. Aber es war zu spät. Sie versuchte, ihre Stimme in den Griff zu bekommen, damit sie nicht bebte. »Wie ich festgestellt habe, hast du also tatsächlich mit Jenny geflirtet …«
Easy rückte etwas von ihr ab. »Festgestellt? Was meinst du?«
»Na ja, du hast ihr schließlich den Arm vollgeschmiert.«
Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Ach so.«
»Und? Klappt es gut?«
»Ich glaube.«
»Haben die Lehrer gesehen, wie ihr – du weißt schon – geflirtet habt?«
»Äh, nur Mrs Silver, soviel ich weiß…« Easy stand auf und kratzte sich die Wange.
Das war nicht genug. Es zählte nicht, dass Mrs Silver die beiden gesehen hatte – sie war nicht mit Miss Emory befreundet. »Vielleicht könntet ihr mal in der Nähe vom Orchesterprobenraum turteln?« Miss Emory leitete das Schulorchester, die Fermatas , die Sonntag, Dienstag und Donnerstag Probe hatten.
Es folgte ein längeres Schweigen. Callie konnte hören, wie die Äste draußen gegen die Scheiben schlugen.
Schließlich ergriff Easy das Wort. »Das Einzige, um das es dir geht, ist doch, ob du Ärger kriegst oder nicht, stimmt’s?«
»Nein!«, rief sie heiser. »Das stimmt gar nicht! Ich hab nur -«
Er hielt die Hand hoch. »Das ist nicht fair. Es war nicht Jennys Schuld. Ich finde nicht, dass wir sie da mit reinziehen sollten, und ich finde nicht, dass sie für dich den Kopf hinhalten sollte.«
»Was redest du da?«, herrschte Callie ihn an. »Ist es dir vielleicht egal, ob ich rausgeschmissen werde?« Sie spürte, wir ihr die Tränen in die Augen schossen, und steckte sich schnell den Daumen in den Mund. Sie biss fest darauf, sodass er fast zu bluten anfing.
»Nein, das macht mir natürlich schon was aus, aber -«
Callie schüttelte den Kopf. Sie spürte, wir ihr das Herz bis zum Hals schlug. »Nein. Ganz offensichtlich nicht. Wenn es dir was ausmachen würde, dann würdest du alles tun, damit ich bleiben kann.«
»Hör mal, warum sollte ich denn wollen, dass du hierbleibst, wenn du mich ständig nur manipulierst?«, erwiderte Easy laut. Seine Stimme hallte durch die stille Bibliothek.
Callie fiel die Kinnlade runter. »Bitte?«
»Du hast mich gut verstanden«, flüsterte er heftig.
»Nimm das zurück.«
Easy seufzte. »Callie …« Er verstummte und sah sie an, als habe er keine Ahnung, was er mit ihr machen sollte.
Sie wusste nicht, was in sie gefahren war, dass sie sagte, was sie jetzt sagte, aber sie tat es. »Brandon würde das für mich tun.«
»Brandon?«, fragte Easy. »Brandon… Buchanan?«, höhnte er.
Callie fauchte zurück. »Genau, Brandon! Brandon hat wenigstens …«
»Hat wenigstens was?«
Brandon hat mich beachtet , dachte Callie. Da hab ich zumindest
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