Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Junge Liebe 050 - Bye,bye, Mauerblümchen

Junge Liebe 050 - Bye,bye, Mauerblümchen

Titel: Junge Liebe 050 - Bye,bye, Mauerblümchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
Vom Netzwerk:
Bauch kribbelte es unglaublich, wenn ich an den Abend dachte. Was würde passieren? Ich wusste nicht, wie Robins Gefühle für mich waren und das machte mich gelinde gesagt, wahnsinnig. War ich einfach nur ein guter Freund? War ich jetzt sowas wie sein Schützling? Das kleine zerbrechliche Wesen, auf das er aufpassen konnte, weil er einen übertriebenen Beschützerinstinkt hatte? Dann fielen mir wieder Ricks Worte ein. Robin wäre eifersüchtig gewesen, als ich ihn umarmt hatte. Warum hätte er eifersüchtig werden sollen, wenn da keine tieferen Gefühle waren? Es sei denn natürlich, Rick hatte mich nur auf den Arm genommen. Ich seufzte leise. Diese Ungewissheit war anstrengend. Ich konnte aber auch Dan nicht fragen, weil ich nicht zu viel von mir verraten wollte. Sie sollten nicht wissen, was ich für Robin empfand. Was, wenn ich wirklich nur ein guter Freund war? Unsere Freundschaft würde unweigerlich an meinen Gefühlen zerbrechen. Ich wollte ihn nicht verlieren. Das durfte einfach nicht passieren. Der Gedanke, ihn nicht wieder zu sehen, tat unendlich weh.
    „Jake? Bist du nicht schon völlig aufgeweicht?“, fragte Mum vor der Tür.
    Ich schaute mich um und zog den Vorhang etwas zu. „Kannst du bitte kurz reinkommen?“, fragte ich.
    Als Mum ins Bad schaute, erkannte ich ihren erstaunten Gesichtsausdruck.
    „Ich muss dich etwas fragen, also … kannst du die Tür kurz schließen?“
    Sie tat, was ich wollte und setzte sich auf den Toilettendeckel. „Also … ich geh heute Abend aus. Mit Freunden. Ich bin nicht allein. Ähm … ich kann nur die Rollkragenpullis nicht mehr sehen. Meinst du, dass du … naja, dass deine Schminke die Flecken einigermaßen abdecken können?“, fragte ich leise.
    Mum schwieg. Sie sah mich nur an. „Jake, möchtest du mir nicht erzählen, was wirklich passiert ist?“, fragte sie dann.
    Ich zuckte zusammen. „Was?“
    „Ein Mädchen soll das gewesen sein? Ein Mädchen, welches dich so doll festgehalten hat?“, fragte sie und deutete auf meine Handgelenke, die ich sofort im Badewasser verschwinden ließ. „Hat sie da auch reingebissen?“
    Ich konnte Mum nicht ansehen. Himmel, ich wollte das alles nicht noch einmal erzählen. „Mum, machen wir einen Deal?“
    Sie runzelte die Stirn. „Und wie soll der aussehen?“
    „Na ja … du hilfst mir, das alles irgendwie zu verdecken und im Gegenzug erzählt dir Dad heute Abend, wenn ich weg bin, was passiert ist. Ich … ich möchte nicht dabei sein. Du wirst vielleicht verstehen, warum, wenn du es gehört hast. Aber, wenn du es dann weißt … denke bitte immer daran, dass ich heute in wirklich guten Händen bin, okay?“
    Ganz toll, nun sah sie mich alarmiert an. „Jake, was ist passiert?“
    „Mum, vertrau mir. Dad weiß Bescheid, er hat alles in die Hand genommen. Bitte. Wenn du mich liebst, wartest du bis heute Abend, okay? Mir geht es gut. Sieh mich an … wobei, sieh mich nicht so genau an.“ Ich seufzte. „Mum, vertraust du mir?“
    Sie schaute mich lange an. Ich wusste, dass es nicht nur die weibliche oder mütterliche Neugierde war, die sie gerade quälte. Jemand hatte ihrem Kind wehgetan und sie musste noch mindestens drei Stunden warten, bis sie Details bekommen würde. Ich sah ihr richtig an, wie sie mit sich kämpfte.
    „Okay. Gut, du hast mich überzeugt. Dann komm aus der Wanne raus und wir schauen mal, wie wir diese Flecken verschwinden lassen können.“
    Ich lächelte sie an. „Danke, Mum!“
    Nachdem sie das Bad verlassen hatte, rasierte ich meinen Intimbereich, wusch mich und stieg aus der Wanne. Nach dem abtrocknen und eincremen räumte ich auf, zog meinen Bademantel an und huschte in mein Zimmer. Kaum hatte ich eine Unterhose und ein Shirt an, klopfte es auch schon. „Komm rein.“
    Mum trug ein kleines Täschchen mit sich herum und ich kicherte innerlich los. Wie schräg war das bitte? Ich würde am Abend ins Pink Flamingo gehen und Mum schminkte mich. Gott, offensichtlicher gings nicht. Ich war schwul. Ich setzte mich nach Mums Wunsch hin ans Fenster und ließ sie machen. Gekonnt deckte sie all die Flecken ab. Sie waren zu sehen, natürlich, vor allem die Bisswunden. Aber man musste schon sehr genau hinschauen. Und wer würde das in einem dämmrigen Club tun? Zumal ich ja die Hoffnung hegte, den ganzen Abend in Robins Armen zu verbringen. Wer würde dann noch auf meinen Hals achten?
    „Von wem ist die Rose? Das wollte ich dich gestern schon fragen, aber ich vergaß es wieder“, fragte Mum

Weitere Kostenlose Bücher