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Jungs sind wie Kaugummi - süß und leicht um den Finger zu wickeln (German Edition)

Jungs sind wie Kaugummi - süß und leicht um den Finger zu wickeln (German Edition)

Titel: Jungs sind wie Kaugummi - süß und leicht um den Finger zu wickeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Gier
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endlich berühmt werden. Vielleicht engagiert uns Tokio Hotel als Vorgruppe oder so. Mit so einem hübschen Frontgirl.«
    »Ach, und wir sehen wohl alle aus wie Müllbeutel, oder was?«, sagte Kati böse.
    »Ihre Haare sind schon toll«, sagte Leni widerstrebend.
    »Und sie hat keinen einzigen Pickel.« Valerie kratzte wieder an Helmut. »Ihr müsst zugeben, dass sie total hübsch ist.«
    »Ja, aber doch nicht hübscher als i-zum Beispiel Sissi«, sagte Kati.
    »Sissi ist ein ganz anderer Typ«, sagte Valerie. »So blond und mit Sommersprossen und so. Aber Alyssa, die hat wirklich Kla. . .«
    »Ach, halt den Mund, Walli«, sagte Kati. »Man könnte glatt denken, du wärst in Alyssa verknallt.«
    In diesem Augenblick bremste der Schulbus vor uns und das übliche Gerangel an der Haltestelle begann. Ich stellte mich außerhalb der Reichweite von Krallen, Fäusten und den harten Scouts der Babys aus der Fünften und wartete, bis alle im Bus waren. Dann erst kletterte ich hinein und ließ mich lässig auf den Platz fallen, den Jakob mir wie jeden Tag freigehalten hatte. Das war ein echter Luxus, um den mich Valerie, Leni und Kati glühend beneideten.
    »Alles in Ordnung mit dir?«, fragte Jakob.
    »Ja, danke«, sagte ich trübsinnig. In Wirklichkeit machte ich mir Sorgen. Was, wenn Melanie und Alyssa recht hatten und Konstantin sich nicht mit ein bisschen Knutschen zufriedengab? Er würde doch sofort mit mir Schluss machen. Falls er überhaupt jemals aufhören würde, mich Elsbeth zu nennen und blöd zu finden. Und Signale konnte ich auch nicht senden.
    »Warum hast du dich neben Simon gesetzt?«, fragte Jakob.
    »Weil – ach, das ist eine längere Geschichte«, sagte ich. »Jakob? Was genau macht man eigentlich mit den Zungen bei einem Zungenkuss?«
    Jakob wurde ein bisschen rot im Gesicht. »Äh...tja... das ist schwer zu erklären.«
    »Versuch es trotzdem«, sagte ich. Ich wusste, dass er schon mal mit Zunge geküsst hatte, bei diesem Würfelspiel in Meinrads Garage nämlich. Er hatte Kati geküsst und Iris Winkler.
    »Eigentlich kann man es nicht erklären«, sagte Jakob. »Man muss es eben ausprobieren.«
    »Das dachte ich mir schon«, sagte ich verstimmt und sah aus dem Fenster. Trotzdem merkte ich ganz genau, wie Jakob mich von der Seite anstarrte.
    »Sollen wir heute ein bisschen rollerbladen?«, fragte er nach einer Weile.
    »Von mir aus«, sagte ich.
    »Okay, dann komm ich nach den Hausaufgaben rüber«, sagte Jakob.

    Anna und ich machten uns Nudeln mit einer Fertigsoße zum Mittagessen, dazu schnitt Anna eine Salatgurke in Scheiben. Sie war den ganzen Tag zu Hause geblieben, um zu lernen, und sie hatte ihre Lehrbücher im ganzen Wohnzimmer verteilt. Während sie lernte, schaute sie sich immer die Wiederholungen von Kochsendungen an, außerdem alle möglichen Serien, in denen Leute ihre hässlichen Wohnungen verschönern ließen und vor Freude heulten, wenn sie das Ergebnis sahen.
    »Das wäre auch mal was für uns hier«, sagte Anna und zeigte auf die in die Jahre gekommenen Ikea-Möbel ringsrum. »Diese Wischtechnik an den Wänden ist doch längst wieder out. Murks hat die Polstermöbel zerrupft, und in der Tür ist immer noch die Macke von damals, als Mama den Couchtisch nach Papa geworfen hat. Ich werde an den Sender schreiben und ein Foto beilegen. Eins von der Wohnung und eins von Mama. Dann werden sie vor Mitleid dahinschmelzen.«
    »Au ja, mach das!«, sagte ich. Ich konnte mich nicht daran erinnern, dass Mama jemals mit Möbeln nach Papa geworfen hatte. Aber zuzutrauen war es ihr. »Wenn sie Papa statt der Tür getroffen hätte, hätte der sicher immer noch eine Macke.«
    »Sie konnte ihn nicht treffen, weil er überhaupt nicht da war, als sie den Couchtisch nach ihm geworfen hat«, sagte Anna. »Da war er nämlich gerade mit Dörte auf den Malediven.«
    Unsere Eltern waren nun schon seit vier Jahren getrennt, aber meine Mama war immer noch wütend auf meinen Papa. Anna übrigens auch. Sie besuchte ihn höchstens alle zwei Monate und benahm sich Dörte gegenüber reichlich unhöflich. Ich war auch nicht gerade begeistert gewesen, als Papa ausgezogen war. Und erst recht nicht, als sich herausstellte, dass er bei Dörte eingezogen war. Aber mittlerweile hatte ich mich daran gewöhnt. Und Dörte war eigentlich ganz nett. Das durfte man Mama und Anna nur nicht erzählen. Ich beschloss, das Thema zu wechseln.
    »Anna, was genau macht man eigentlich mit den Zungen bei einem Zungenkuss, und wie funktioniert

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