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Jungsspaß und Maedchenpanik

Jungsspaß und Maedchenpanik

Titel: Jungsspaß und Maedchenpanik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Klein
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wenig glorreich.
    »Komm, wir bolzen noch ein bisschen«, schlug Hassan vor. »Dabei fällt uns bestimmt was ein.«
    Oskars Stirn zeigte tiefe Falten. »Die Weiber sind dabei, ihren Vorsprung auszubauen. Mit dieser Plüschtiersache kochen sie das Publikum vor und mit den bunten Flatterviechern kneten sie es noch weicher. Wir müssen endlich dagegenhalten! Bloß wie?! Gibt’s nicht noch andere Insekten, die möglichst leicht zu fangen sind und die jeder total süß findet?!«
    »Die meisten Insekten sind hässlich«, sagte Hassan missmutig und ballerte einen Ball aufs Tor.
    »Voll hässlich sogar«, murmelte Pablo und dachte scharf nach. Und plötzlich strahlte er. »Hässlich!«, rief er. »Genau! Das ist es!«
    Die beiden Mitstreiter musterten ihn befremdet.
    »Wir drehen die Sache um!«, rief Pablo. »Die Mädchen haben sich für die süße Nummer entschieden. Ist ja klar. Das können und wollen wir auf keinen Fall nachäffen, oder?«
    Hassan und Oskar schüttelten gleichzeitig die Köpfe.
    »Es ist doch ganz einfach«, sagte Pablo. »Wir machen das Gegenteil: Wir sammeln die hässlichsten Insekten, die wir finden können, und präsentieren sie als Gruselkabinett!«
    »Krasse Idee«, sagte Hassan sofort. »Ich bin dabei!« Sein Gesicht bekam einen schwärmerischen Ausdruck. »Haarige Raupen! Schleimige Nacktschnecken! Fette Killerkäfer! Tausendfüßler mit Giftborsten! Glibberige Quallen! Das ist genial!«
    »Ist was dran«, murmelte Oskar. »Schockerlebnisse sind oft interessanter als das ganze Eiapopeia.« Er machte ein ziemlich angestrengtes Gesicht. »Aber meint ihr wirklich, dass wir damit die versammelten Mamas auf unsere Seite ziehen können? Im Vergleich zu einem fröhlichen Schmetterlingsreigen?«
    »Klar«, sagte Hassan. »Die gucken doch alle am liebsten knallharte Krimis.«
    »Ich weiß, wo das scheußlichste Vieh von allen steckt!« Pablo rannte los. »Kommt mit!«
    Hassan flitzte hinterher. Als die beiden die Telefonzelle erreichten, war Oskar weit zurückgefallen.
    »Sie ist noch da«, sagte Pablo. »Guck mal.«
    »Waoh!« Hassans Mund blieb einen Moment offen. »Ist die groß. Ist die widerlich!«
    Pablo nickte fasziniert. Seit er die Spinne in ihrem Netz an der Telefongabel entdeckt hatte, schien das Viech noch ein Stück gewachsen zu sein. Der fette Körper wirkte so groß wie eine Pflaume, die haarigen Beine waren so lang und kräftig wie bei einer Heuschrecke und die Beißzangen eigneten sich zum Zerlegen eines Grillhähnchens. Das Monstrum hatte einen riesigen Käfer gefangen und war dabei, ihn fertigzumachen.
    »Mannomann!«, flüsterte Hassan. »Die ist ja gewaltig! Damit stellen wir jeden Schmetterlingsreigen in den Schatten. Und dann machen wir eine öffentliche Fütterung. Jede Mama darf dem Monster eine dicke Fliege in den Rachen werfen.«
    »Super Idee«, sagte Pablo, während ihm ein kalter Schauer über den Rücken lief.
    Oskar tauchte auf. »Wo ist das Ungeheuer?«, erkundigte er sich seltsam zaghaft und schaute sich vorsichtig um.
    »Hier!«, rief Hassan. »Kuckuck!«
    Er fasste Oskar unvermittelt an den Schultern und zerrte ihn mit einem Ruck so nah an die Spinne heran, dass sein Freund meinte, ihre Beißzangen an den Lippen zu spüren.
    »AAAARGH!« Mit einem beängstigenden Stöhnen sank Oskar zusammen. Er kam erst wieder richtig zu sich, als die drei Jungen zurück am Bolzplatz waren.
    »Entschuldigung«, sagte Hassan zum wiederholten Mal. »Ich hatte ja keine Ahnung, dass du die volle Spinnenpanik hast.«
    »So schlimm ist das gar nicht«, erwiderte Oskar matt. »Nur eine klitzekleine Phobie. Dass mir plötzlich etwas flau wurde, liegt nur daran, dass ich nicht genug gefrühstückt habe.«
    »Schon klar.« Pablo winkte ab. »Die kleine Horrortiershow sparen wir uns.«
    »Ist vielleicht besser«, sagte Oskar. Die Tolle verdeckte seine Augen, und dieses eine Mal verzichtete er darauf, sie sich aus dem Gesicht zu wischen. Er wandte sich an Hassan. »Und wenn du so was noch mal machst, trete ich dir voll in die Eier!«
    »Streitet euch jetzt gefälligst nicht!«, verlangte Pablo. »Überlegt lieber, wie wir nun weitermachen!«
    »Erst mal wieder ein bisschen Fußball spielen!«
    Hassan ballerte einen mächtigen Wumms Richtung leeres Gehäuse. »Das verscheucht Frust und bringt immer was.«
    »Vielleicht hast du recht«, sagte Oskar und begab sich mit hängenden Schultern ins Tor.
    Pablo schlenzte den ersten Ball geschickt genau so auf den Kasten, dass er weder absichtlich lasch

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