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Jungsspaß und Maedchenpanik

Jungsspaß und Maedchenpanik

Titel: Jungsspaß und Maedchenpanik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Klein
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wirkte noch schwer zu halten war – und sein Vorhaben ging auf. Oskar parierte den Schuss und bekam gleich darauf etwas mehr Farbe auf die Wangen. Anschließend hielt er so gut wie noch nie und nach einer Weile hatten die beiden anderen Jungen ihren Partner wieder ausreichend aufgebaut.
    »Wir sind gut in Form«, keuchte Oskar. Sein ganzer Kopf leuchtete nun wie eine reife Erdbeere. »Aber wir haben immer noch keinen Gegenplan für heute Abend.«
    »Vielleicht sollten wir den Mädchen den Sieg kampflos überlassen und sagen: Fein gemacht, danke schön, Applaus, wir hatten sowieso keine Lust «, überlegte Pablo.
    »Auf keinen Fall.« Hassan schüttelte entschieden den Kopf. »Da müsste ich mir von Zoe zu Hause mein Leben lang wer weiß was anhören. Uns fällt schon wieder was ein. Kommt, wir ziehen noch mal los zum Spielplatz. Vielleicht gibt’s da was Neues zu sehen und vielleicht bringt uns das auf eine Idee.«
    »Aber diesmal gucken wir heimlich«, sagte Pablo und diese Vorgehensweise hielten auch die beiden Freunde für angemessen.
    Wenig später hockten die drei Jungen sorgsam verborgen hinter den Büschen am Spielplatz. Sie spähten ungläubig auf das Geschehen.
    »Ich glaube das einfach nicht«, flüsterte Oskar.
    »Das ist unfair«, knurrte Hassan. »Sie waren vorher schon in der Überzahl.«
    »Auch das noch.« Pablo schüttelte fassungslos den Kopf. »Sie können voltigieren. Richtig voltigieren. Das gibt’s doch nicht.«
    »Volti-was?«, fragte Hassan.
    »Reiten mit Kunststücken«, erwiderte Pablo.
    »Sag das doch gleich«, brummte Hassan. »Wir haben schon genug Schwierigkeiten. Du musst nicht noch Fremdwörter benutzen, die wie ein Medikament gegen Durchfall klingen.«
    Die Mädchen waren nun zu fünft und das fünfte hatte ein hübsches braunes Pony mitgebracht.
    Es trottete freundlich im Sand des Spielplatzes im Kreis.
    Lara und Clara saßen in einer Art silbern glänzender Reitkleidung auf dem Rücken des Pferdes. Nun erhoben sich die beiden elegant und streckten die Arme aus. Sie lachten hinreißend, deuteten Verbeugungen an und ihre blonden Engelslocken wehten um sie herum. Das Haar von berittenen Himmelsprinzessinnen hätte nicht schöner wehen können.
    Sechs finstere Jungenaugen beobachteten alles genau. Pablo, Hassan und Oskar blieben eine Weile in ihrem Versteck. Zunehmend sorgenvoller erlebten sie die Generalprobe einer eindrucksvollen Reitvorführung, belauschten die Gespräche der Mädchen und erfuhren, dass das fünfte Mädchen Chantal hieß.
    Es wohnte auf einem Ponyhof in der Nähe von Lüttenhoop und hatte sich mit den Zwillingsschwestern angefreundet, die seit Ferienbeginn mehrfach dort zum Reiten gewesen waren. Chantal stellte den Ferienfreundinnen gern ihr gutmütigstes Pony für ihre Tiershow zur Verfügung.
    »Auf die Gesichter der Jungs bin ich echt gespannt, wenn sie uns mit Gänseblümchen sehen«, sagte Zoe.
    »Habt ihr das gehört?«, flüsterte Hassan im Gebüsch. »Der Klepper heißt Gänseblümchen . Lächerlich!«
    Willi lachte fröhlich. »Ich wette, die sind fix und fertig!«
    »Da hat sie leider nicht ganz unrecht«, flüsterte Oskar im Strauchwerk.
    »Wir werden das Publikum verzaubern!«, rief Lara.
    »Da hat sie vermutlich leider völlig recht«, flüsterte Oskar.
    Clara warf den unsichtbaren Zuschauern vom Pferderücken aus eine anmutige Kusshand zu.
    »Danke, ich habe schon geduscht.« Pablos gepresste grimmige Stimme brachte ein paar Blätter zum Erzittern. »Kommt, das kann ich nicht länger mit ansehen.«
    Die Jungen zogen sich wieder zum Bolzplatz zurück. Die Zeit war weit fortgeschritten. Ihre Gegnerinnen hatten Projekte im Überfluss und sie standen mit völlig leeren Händen da.
    Oskar ließ sich resigniert auf den Rasen sinken. »Es gibt keinen Zweifel«, sagte er. »Wir sind im Arsch.« Er hob eine Hand und zählte den Mädchenvorsprung an den Fingern ab: »Erstens: Das Kuscheltier-Arrangement. Zweitens: Der Schmetterlingskitsch. Drittens: Lady Gaga mit Pfotenstand. Viertens: Lara und Clara im Zirkusdress mit Handstand auf dem Ponyrücken. Und fünftens: Wer, zum Henker, weiß schon, was denen noch alles einfällt? Dagegen kommen wir niemals an.«
    »So ein Mist!«, fluchte Hassan und ballerte einen Ball, der in seiner Nähe lag, wütend mit aller Kraft aufs Tor.
    Der Schuss verfehlte sein Ziel deutlich, aber er hatte so viel Wucht, dass der Ball quer durch sämtliche Tiergehege flog. Er prallte vom Kaninchenstall in den Hühnerhof. Die Kaninchen

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