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Junimond (German Edition)

Junimond (German Edition)

Titel: Junimond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Bongard
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Muskeln entspannt und Nick hatte dann geschrien: Siehst du, du hast ihn totgeschlagen, das gibt Ärger mit Mama!
    Natürlich fehlte jetzt Nick. Aber vielleicht auch nicht. Denn vermutlich musste er beatmet werden. Mund zu Mund.
    Doch nichts geschah, bis er ihre Finger an seinen Kniekehlen spürte. Verdammt, das war seine kitzligste Stelle. Wie konnte sie das wissen? Er krümmte sich, biss sich auf die Lippen, bis er sich nicht länger beherrschen konnte, sich zusammenzog und losprustete. Wie gerissen war dieses Mädchen eigentlich?
    »Aufhören!«
    Sie hielt kurz inne. »Nur, wenn du mir sagst, was du hier gemacht hast!«
    »Nur gespielt.«
    »Einen Massenmörder oder was.«
    Er zog sich langsam hoch.
    »Wieso Mörder?«
    Doch dann sah er es selbst. Sein T-Shirt und die Jeans waren mit Farbe bespritzt. Er hatte Olli geärgert und sie hatte die Farbquaste in seine Richtung ausgeschlagen. Alles voller roter Farbspritzer. Es sah echt aus, zugegeben.
    »Das ist nur Farbe.«
    Sie musterte ihn skeptisch.
    »Wirklich. Du kannst mir glauben! Oder willst du auf den DNA–Test warten?«
    Er hielt seine Hände hoch. Auch sie waren rot. Sie wich leicht zurück.
    »Und was hast du ... angemalt?«
    »Ein, es ... Zimmer.«
    Langsam hatte er das Verhör satt. Wieso musste er sich eigentlich verteidigen? »Das ist ja wohl kein Grund, mich niederzuschlagen!«
    »Paragraf 127 der Strafprozessordnung: Wird jemand auf frischer Tat angetroffen oder verfolgt, so ist, wenn er der Flucht verdächtig ist oder seine Identität nicht sofort festgestellt werden kann, jedermann befugt, ihn auch ohne richterliche Anordnung vorläufig festzunehmen. «
    »Ach, du Scheiße, was ist das denn?«
    »Das Bürgerliche Gesetzbuch.«
    »Fein. Und was ist mit dir? Was steht da über Hausfriedensbruch?«
    Sie sah ihn entspannt an. Ihr Lächeln hatte etwas Überhebliches. »Wer in die Wohnung oder in das befriedete Besitztum eines anderen widerrechtlich eindringt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft. « Sie machte eine kleine Pause, um ihren Triumpf auszukosten. »Ich wohne hier. Und du offensichtlich nicht. Geh also zurück in dein ... rotes Zimmer.«
    Sie stand auf und klopfte sich den Staub von der Jeans.
    »Die Tat wird nur auf Antrag verfolgt. Ich kann von einer Anzeige absehen.«
    Sie fixierten sich einen Moment hasserfüllt. Ares ärgerte, dass er sie überhaupt nett gefunden hatte und attraktiv und überhaupt!
    »Okay, ich gehe«, sagte er und überlegte schnell, wie cool es jetzt war, seine Gitarre mitzunehmen und nach dem iPod zu suchen. Aber er konnte die Sachen nicht hierlassen. Nicht bei dieser Hexe.
    Er hörte tiefe Männerstimmen und schwere Schritte. Da kamen also ihre Freunde. Er sah zu dem Mädchen, doch sie schien genauso überrascht wie er.
    Jemand klopfte hart an die Tür des Kellers.
    »Hier ist die Polizei. Kommen sie sofort heraus. Legen sie ihre Waffen nieder. Öffnen Sie die Tür, oder wir brechen sie auf.«
     
     
    JUNIMOND

Kindergarten. Außen. Tag.
    Während die anderen Kinder durch den Garten toben, sitzen ARES (5), NICK (5) und OLIVIA (5) über ihren Köpfen in einem Baumspielhaus zusammen.
     
    OLIVIA:
    Ich werde Schauspielerin oder Model oder H&M –Verkäuferin.
     
    NICK:
    Ich werde Arzt. Wie mein Papa.
     
    OLIVIA:
    Werde doch Tierarzt. Dann kannst du Tiere operieren.
     
    NICK:
    Und Menschen.
     
    OLIVIA:
    Wenn meine Katze krank ist, komme ich zu dir.
     
    NICK:
    Und wenn ich neue Anziehsachen brauche, dann komme ich zu dir.
    Sie strahlen sich zufrieden an, geben sich einen High-Five und sehen dann zu Ares, der verträumt nach unten schaut.
     
    NICK:
    Ares, was machst du später als Beruf?
    Ares reagiert nicht, Olivia stößt ihn an.
     
    OLIVIA:
    Was willst du werden?
     
    ARES (blickt auf):
    Vater.
    Olivia und Nick sehen sich fragend an. Ist das ein Beruf? Schütteln den Kopf. Ares schaut wieder nach unten, in Gedanken, weit weg.

13
    »Jeder muss sich mal in einen Herzensbrecher verlieben. Das ist Gesetz.«
    (Gilmore Girls)
    Montagmorgen
    Wenn man die Nacht auf einer alten Matratze verbracht hatte und sich am Morgen unter einem Rinnsal Wasser waschen musste, dann machte es durchaus Sinn etwas mehr Zeit auf seine Kleidung zu verwenden, dachte Stella. Sie hatte sich für einen kurzen karierten Faltenrock, ein weißes T-Shirt mit einer grauen Weste darüber, schwarze Kniestrümpfe und ihre schwarzen Doc Martin Schuhe entschieden. Eine Mischung aus bravem Schulmädchen und Punkerin,

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