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Junimond (German Edition)

Junimond (German Edition)

Titel: Junimond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Bongard
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bestimmt gut joggen.
    »Und was ist mit Schule?«
    »Sieh es als Erfahrung an. Egal, was wir machen, okay?«

14
    Das Gras im Garten war noch feucht vom Morgentau und schlug Stella nass um die Beine. Sie hatte genau noch fünf Minuten, bis halb acht und sie los musste. Sie sah zu ihrem Fenster hoch und schätzte die Entfernung vom Haus ab. Wie berechnete man den Flug einer Simkarte aus dem zweiten Stock in den Garten? So was lernte man irgendwie nicht in Mathe.
    »Suchst du was Bestimmtes?«
    Sie sah zum Nachbarhaus. Der Typ lehnte am Zaun. Seine rechte Schläfe war blaurot und geschwollen, aber er sah einfach zu gut aus, um Mitleid mit ihm zu haben.
    »Nein, ich verfolge nur deine Spuren zurück für die Ermittlungen.«
    Er grinste. »Wenn ich mich recht erinnere, waren wir beide verdächtig.«
    Sie überlegte, zu ihm hinüber zu gehen und ihm einen ihrer knallharten Blicke zu schenken, aber dann fiel ihr der Traum wieder ein. Besser sie blieb auf Abstand.
    »Hej?«, rief er frech.
    Was war jetzt noch?
    »Ich bin Ares!«
    »Was?«
    »Ich meine, ich heiße Ares. Und du?«
    »Aphrodite.«
    Er lachte. »Sehr witzig. Aber, den Namen habe ich bekommen und mir nicht selber ausgesucht.«
    »Von mir aus.«
    Sie drehte sich zurück und ignorierte ihn. Sollte er doch da stehen bleiben und glotzen, sie hatte etwas Besseres zu tun. Sie hockte sich ins Gras und schob vorsichtig die langen Grashalme auseinander. Irgendwo hier musste die Simkarte liegen. Sie würde den Typen einfach ignorieren. Ares, wie der Kriegsgott. Wer gab seinen Kindern so einen Namen?
    »Hej, Aphrodite Schmidtbauer. Suchst du das hier?«
    Sie blickte auf, er hielt die Simkarte hoch. Stella erkannte es sogar auf die Entfernung.
    »Ich meine, du hast die Spuren, aber ich habe das. Enthält bestimmt mehr Informationen.«
    Das war zu viel. Sie stand auf und stapfte ärgerlich zu ihm hinüber. Sie würde ihm die Meinung sagen. Was nicht so einfach war. Er hatte ein umwerfend charmantes Lächeln. Und seine Augen strahlten sie an, als ob er das wüsste.
    »Gib her, das ist meine.«
    Er zog die Hand weg. »Klar, dir gehört das Haus, der Garten, diese Simkarte und dein Vater ist Zeus.«
    Jetzt musste sie lächeln.
    »Ich habe die Polizei nicht gerufen!«
    Er grinste. »Kann ich mir denken, wenn deine Simkarte im Garten lag.«
    Und intelligent war er auch.
    »Ich heiße Stella.«
    Er lächelte. »Schöner Name.«
    »Stella Levy.«
    »Nicht Schmidtbauer?«
    »Nein.«
    »Na, das ist irgendwie beruhigend.«
    Er reichte ihr die Simkarte und ihre Hände berührten sich kurz. Sie würde jetzt nicht schwach werden.
    »Ich muss los, zur Schule.«
    Er grinste. »Ich auch.«

15
    »Hey, dass du nicht in der Band bist, heißt nicht, dass du nicht IN der Band bist.«
    (School of Rock)
    Zwei Stunden später
    Ein Stuhlkreis war verdächtig. Normales Sitzen in der Bank, hinter dem Tisch auf einem Stuhl, alles in Reih und Glied, das war Unterricht. Stuhlkreis hieß Lehrerexperiment. Der Versuch einer Demokratie in einem absolut absolutistischen System. Olivia schätzte so was gar nicht. Sollten sie einem doch bitte sagen, was zu tun ist und fertig, dann konnte man die Sache erledigen. Jetzt wurde diskutiert. Und zwar genau solange, bis die Stunde fast rum war und dann wurde ja doch gemacht, was Müller-Stein vorschlug.
    »Ich dachte, diesmal gebe ich euch mehr Freiheit für den großen Abschlussfilm. Kein Thema, nichts Spezielles. Einfach: Eure Gegend .«
    »Also wie jetzt? Unser Zimmer, die Stadt oder die ganze Galaxis?«
    Typisch Ares.
    »Ist das Genre frei?«, rief jemand.
    »Ja, was ihr wollt.«
    »Wie lang?«
    »Zwischen 15 bis maximal 30 Minuten. Aber bedenkt, dass ihr nur ein begrenztes Budget habt. Jede Gruppe eine Kamera, einen Schnittcomputer, und 150 Euro für die Ausstattung.«
    »Das ist ja Dogma«, hörte sie Nick neben sich flüstern.
    »Und ich will diesmal ein Konzept. Das benotet wird. Für das habt ihr die Pfingstferien und nach Pfingstmontag noch eine zusätzliche Woche.«
    Müller-Stein machte eine dramaturgische Pause, bis alle aufblickten. »Und die ist unterrichtsfrei.«
    Ein überraschtes Gemurmel setzte ein, das Müller-Stein jedoch sofort mit beiden Händen niederdrückte.
    »Da könnt ihr zum Beispiel euer Material hier in der Schule schneiden, falls ihr kein gutes Schnittprogramm zu Hause habt oder auch recherchieren.«
    »Und was ist, wenn wir verreist sind?«, rief jemand in den Raum.
    Müller-Stein grinste freundlich.
    »Kreative Menschen kennen

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