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Junimond (German Edition)

Junimond (German Edition)

Titel: Junimond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Bongard
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Nick in einem Büro sitzen, Gesundheitsministerium, oder die Praxis seines Vaters übernehmen, weißer Kittel und wenn man mit ihm reden wollte, musste man sich mindestens die Brust abhorchen lassen oder eine Urinprobe abgeben. Und am Wochenende würde er mit seiner Familie, Frau und zwei Kinder, grillen und seine Frau hätte andere Ärzte eingeladen und deren Frauen. Aber sie, Ares und Olivia, wären nicht dabei, weil sie seine durchgeknallten Freunde wären. Unzumutbar für den Rest der Gesellschaft. Das schien auf einmal ganz realistisch. Olivia seufzte. Nick konnte das passieren, er war einfach zu gut für diese Welt.
    Ares machte ihr auf, und ließ sie herein.
    »Schon alle da?«
    »Nein, Stella fehlt noch.«
    »Wie geht es Nick?«
    »Wie soll es ihm gehen? Bestens. Er hat keinen Schlag auf den Hinterkopf bekommen und lag auch nicht gefesselt in einem Keller. Er hat keine blau-grüne Prellung im Gesicht und muss sich nicht die Sprüche in der Schule und von den Eltern anhören.«
    Olivia lachte und breitete ihre Arme aus. »Oh, mein armer, armer Ares, komm zu Mama.«
    »Hey, du verarscht mich.«
    »Na, klar!«
    Sie nahm Ares in den Arm und spürte, wie er sich entspannte. Sie hatte sich wirklich in letzter Zeit mehr Gedanken um Nick gemacht.
    »Hi, Olli!« Nick kam aus der Küche und wich zurück, als er sie beide in enger Umarmung im Flur stehen sah.
    »Ich wollte nicht stören.«
    »Idiot!«, sagte Olivia und gab Ares frei.
    Sie gingen zusammen in den Garten, wo Nick Getränke bereitgestellt hatte.
    »Wo sind denn deine Geschwister?«, fragte Olivia und warf einen Blick ins Haus. Normalerweise gingen sie für eine Besprechung sofort in Nicks Zimmer und schlossen ab, damit sie ungestört waren.
    »Familienausflug. Filmpark Babelsberg, Benny wollte da endlich mal hin und Felix ist mitgegangen.«
    »Und Lars?«
    »Lernt für's Abi bei einem Freund.«
    Olivia nickte erleichtert und sah auf die Uhr, eine schicke kleine Rolex, die sie von ihrem Vater zum 16. Geburtstag bekommen hatte und deren Wert vermutlich vierstellig war.
    »Es ist jetzt zwanzig nach Fünf. Das ist kein Akademisches Viertel mehr und wer hat noch mal tausend Mails mit Uhrzeiten und Treffpunkt und seid bitte pünktlich verschickt?«
    »Du warst nicht pünktlich«, bemerkte Ares.
    »Ich habe das akademische Viertel eingehalten.«
    »Stella kommt bestimmt gleich«, sagte Nick versöhnlich.
    Typisch, er war einfach zu gutmütig.
    »Du meinst, sie könnte beim Überqueren der Straße im Stau stecken geblieben sein?«
    »Hey, dann trinken wir eben erst mal was.«
    Olivia setzte sich in einen der Korbstühle. Es war sonnig, doch noch nicht sehr warm. Nick hatte Kaffee gekocht und es gab Mineralwasser und Cola und es stand sogar eine Kanne mit Tee auf dem Tisch. Olivia untersuchte den Zettel des Teebeutels, der außen an der Kanne hing.
    »Ah, das ist also der legendäre Chai-Tee.«
    »Ja, für Stella«, sagte Nick und setzte sich.
    »Kaffee, Olli?«
    »Nö, ich probiere den Tee.« Sie beobachtete, wie Nick ihr eingoss. Seine Hände zitterten.
    »Da steht ja ein Spruch.« Sie griff nach dem Zettel, berührte kurz Nicks Hand, er zuckte zurück, die Kanne entglitt ihm und ein großer Fleck Tee breitete sich auf dem Gartentisch aus.
    »Scheiße!«, er sprang auf und rannte in die Küche.
    Olivia sah Ares an.
    Fragend.
    Er beugte sich verschwörerisch zu ihr herüber.
    »Wir haben gestern eine Garage aufgebrochen. Hier in der Nähe. Neuer Übungsraum.«
    »Wow!«, sie flüsterte jetzt auch. »Haben sie euch geschnappt?«
    »Nein. Wir haben Filmaufnahmen gemacht. Daraus kann man einen 1a Krimi machen. Oder Agentenfilm.«
    Nick kam mit einer Rolle Kleenex zurück und wischte unkonzentriert über den Tisch.
    »Warum flüstert ihr? Freunde sprechen offen miteinander .«
    »Was?«
    »Steht auf dem Zettel am Teebeutel.«
    »Echt?« Ares riss den kleinen Zettel ab und untersuchte ihn.
    » Warum flüstert ihr? steht da nicht.«
    »Das ist auch keine spirituelle Weisheit«, sagte Olivia und sie und Ares grinsten und gaben sich einen High Five. Nur Nick fand das nicht witzig.
    »Was ist los, Nick? Sprich mit uns!«
    Nick setzte sich und schnappte sich die Cola, die eigentlich für Ares bestimmt war.
    »Gar nichts, können wir anfangen?«
    »Stella fehlt noch. Und seit wann trinkst du Cola?«, sagte Ares irritiert und nahm sich Mineralwasser.
    Olivia fasste es nicht. Waren sie gerade dabei, sich zu streiten? Worum ging es eigentlich?
    »Nick, wenn du unbedingt einen

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