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Jupiter

Jupiter

Titel: Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bova Ben
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können. Grant machte die Erfahrung, dass ein Großteil der Stationsausrüstung veraltet war und längst hätte ausgewechselt werden müssen. Wie das Mobiliar in den Wohnquartieren, wie die Cafeteria und der fadenscheinige Teppichbelag im Hauptkorridor, war auch die Laboreinrichtung schäbig.
    Seine Arbeitszeit schien sich nicht mit jener der wenigen Bekannten zu decken, die er gefunden hatte. Nur selten bekam er Karlstad oder Muzorawa oder einen der anderen zu sehen, die er kannte, und wenn es ihnen gelang, zusammen in der Cafeteria zu sitzen, diskutierten sie ihre Arbeit, die wissenschaftlichen Probleme, mit denen sie sich herumschlugen. Grant konnte nur von seinen Stunden als Hausmeister, Laufbursche, Glasspüler und Reinigungskraft reden.
    Muzorawa machte ihn mit zwei anderen Mitgliedern der kleinen Mannschaft bekannt, die sich mit Jupiter selbst beschäftigte: Patricia Buono war Ärztin, klein, dicklich, mit honigblonden Locken, die ihren Kopf so dicht und schwer umstanden, dass Grant sich wunderte, wie sie ihn unter der Last überhaupt hochhalten konnte. Kayla Ukara war aus Tansania und von noch dunklerer Hautfarbe als Zeb. In ihren Augen siedete ständig eine heftige Emotionalität, die Grant nicht ergründen konnte; sie schien ständig misstrauisch und auf der Hut, immer bereit, auszurasten und zu fauchen.
    Karlstad grinste, als Grant ihm erzählte, dass er die beiden Frauen kennen gelernt habe.
    »Patti und Kayla«, sagte er wie einer, der sich auskennt. »Die Butterkugel und der Panther.«
    Der Panther, überlegte Grant. Ja, es passte zu Ukara, dachte er. Eine nervöse schwarze Katze, geschmeidig und kräftig und gefährlich.
    »Wie gefällt Ihnen Patti Buono?«
    Grant schüttelte den Kopf. Dr. Buono schien ihm mehr mütterlich als sexy. »Sie ist nicht mein Typ«, sagte er.
    »Meiner auch nicht. Ich mag sie lang und schlank, wie Laynie.«
    *
    Die meisten Sonntage nahm Grant an den Gottesdiensten in der Kapelle teil, aber die Leute, die er dort traf, schienen ihm völlig gleichgültig gegenüberzustehen. Als Neuankömmling gehörte er nicht zu ihrem sozialen Umfeld. Und er verstand es nicht, in ihre Cliquen einzudringen und sich mit ihnen anzufreunden.
    Dann sah er eines Sonntags Tamiko Hideshi im Gottesdienst. Erfreut, ein bekanntes, freundliches Gesicht zu sehen, schlüpfte Grant aus seiner Bank, um sich neben sie zu setzen.
    »Ich wusste nicht, dass Sie Presbyterianerin sind«, sagte er, als sie gemeinsam die Kapelle verließen.
    »Ich bin keine«, sagte sie lachend. »Aber es gibt hier keine Shinto-Andachten, also gehe ich in die Gottesdienste, die gerade passend liegen. Heute ist mein presbyterianischer Sonntag.«
    »Sie gehen zu allen Gottesdiensten?«
    »Nur einmal in der Woche«, sagte sie. »Man kommt sich wie eine Art Spion vor: Beobachtung der Konkurrenz.«
    Grant hielt den Atem an, als sie Spion sagte, aber ihr fröhlicher Gesichtsausdruck verriet, dass sie keine Ahnung von seiner Situation hatte.
    Hin und wieder traf er Lane O’Hara, meistens im Aquarium, aber sie verhielt sich streng sachlich, eben wie ein Mitglied des wissenschaftlichen Kollegiums, das einem Studienanfänger sagt, welche Arbeit als Nächstes zu tun ist. Gelegentlich sah er sie mit den Delphinen im großen Tank schwimmen. Bei diesen Gelegenheiten trug sie einen glatten weißen Tauchanzug, der sie vollständig einhüllte, aber jede Rundung ihres schlanken, geschmeidigen Körpers enthüllte. Sie schwamm glücklich und spielerisch zwischen ihnen, als wäre sie bei den Delphinen in ihrem Element zu Hause, und sie war im Umgang mit ihnen viel freundlicher als zu Grant.
    Jeden Abend betete Grant um Erlösung von seiner Sklaverei. Wie sollte er jemals mit seinem Studium vorankommen und sein Doktorat machen, wenn er vier Jahre hier festsaß, Gläser spülte, defekte Geräte wieder herrichtete und das Labor ausfegte?
    Er war so deprimiert und schämte sich so sehr, wie tief er gefallen war, dass er es nicht über sich brachte, in seinen Botschaften an Marjorie darüber zu sprechen. Seinen Eltern deutete er die Lage vorsichtig an. Seine Mutter war beinahe in Tränen, als sie antwortete; sein Vater riet ihm zur Geduld.
    »Ich bin überzeugt, dass sie dich nur auf die Probe stellen. Tu dein Bestes, und bald werden sie sehen, dass du zu talentiert bist, um ein Hilfsarbeiter im Labor zu bleiben. Dies ist eine Probezeit, du wirst es sehen.«
    Grant hoffte, dass sein Vater Recht habe, glaubte aber nicht daran und bat seine Eltern, Marjorie

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