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Jurassic Park

Jurassic Park

Titel: Jurassic Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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zu gut, daß das komplette DinoPark-Programm mehr als eine halbe Million Zeilen Code umfaßte, das meiste davon undokumentiert und ohne Erklärung. Wu stellte sich hinter ihn. »Was tun Sie da, John?«
    »Den Code überprüfen.«
    »Indem Sie ihn ganz durchgehen? Das dauert ewig.«
    »Ich weiß«, erwiderte Arnold. »Ich weiß.«

Die Straße

    Muldoon nahm die Kurve sehr schnell, der Jeep schleuderte im Schlamm. Gennaro, der neben ihm saß, ballte die Fäuste. Sie rasten die Straße am Hochufer des Flusses entlang, der tief unter ihnen in der Dunkelheit versteckt lag. Muldoon beschleunigte wieder. Sein Gesicht war angespannt.
    »Wie weit noch?« fragte Gennaro. »Drei oder vier Kilometer.«
    Ellie und Harding waren im Besucherzentrum zurückgeblieben. Gennaro hatte sich angeboten, Muldoon zu begleiten. Das Auto schleuderte wieder. »Eine Stunde ist es jetzt her«, sagte Muldoon. »Seit einer Stunde haben wir nichts mehr von den anderen Autos gehört.«
    »Aber die haben doch Funkgeräte«, sagte Gennaro.
    »Wir haben keinen Kontakt bekommen«, entgegnete Muldoon. Gennaro runzelte die Stirn. »Wenn ich eine Stunde lang im Regen in einem Auto sitzen würde, würde ich bestimmt versuchen, über Funk jemand zu erreichen.« 
    »Ich auch«, sagte Muldoon.
    Gennaro schüttelte den Kopf. »Glauben Sie wirklich, daß ihnen etwas passiert sein könnte?«
    »Es ist durchaus möglich, daß alles in Ordnung ist, aber ich wäre glücklicher, wenn ich sie schon gesehen hätte. Wir müßten jetzt gleich da sein.«
    Die Straße beschrieb eine Kurve und führte dann auf eine Anhöhe hinauf. Am Fuß des Hügels sah Gennaro im Farnkraut am Straßenrand etwas Weißes liegen. »Halten Sie mal«, sagte er, und Muldoon stieg auf die Bremse. Gennaro sprang aus dem Auto und lief im Licht der Scheinwerfer zu der Stelle, um nachzusehen, was es war. Es sah aus wie Fetzen Kleidung, aber da war –
    Gennaro blieb stehen. Auch aus zwei Metern Entfernung sah er deutlich, was es war. Er ging ganz langsam darauf zu.
    Muldoon beugte sich aus dem Jeep und rief: »Was ist es?« 
    »Ein Bein«, erwiderte Gennaro. Das Bein hatte eine blasse, bläulichweiße Färbung und endete an der Stelle, wo früher das Knie gewesen war, in einem ausgefransten, blutigen Stumpf. Unterhalb der Wade bemerkte Gennaro weiße Socken und braune Slipper, wie Ed Regis sie getragen hatte. Muldoon war inzwischen aus dem Auto gesprungen, rannte an Gennaro vorbei und beugte sich über das Bein. »Mein Gott.« Als er es hochhob und ins Licht der Scheinwerfer hielt, tropfte ihm aus dem Stumpf Blut auf die Hand. Gennaro war noch etwa einen Meter entfernt. Er bückte sich schnell, legte die Hände auf die Knie, schloß die Augen und holte tief Atem, damit er sich nicht übergeben mußte. »Gennaro.« Muldoons Stimme klang scharf. 
    »Was?« 
    »Gehen Sie aus dem Licht.«
    Gennaro atmete noch einmal tief durch und trat dann beiseite. Als er die Augen wieder öffnete, sah er Muldoon den Stumpf kritisch untersuchen. »Am Gelenk ausgerissen«, sagte er. »Nicht abgebissen, sondern verdreht und herausgerissen.« Muldoon stand auf und hielt das abgetrennte Bein mit dem Stumpf nach unten, damit das restliche Blut in das Farnkraut tropfte. Er hatte es am Knöchel gefaßt, und seine blutige Hand beschmutzte den weißen Socken. Gennaro kam wieder die Galle hoch.
    »Ganz klar, was passiert ist«, hörte er Muldoon sagen. »Der T-Rex hat ihn sich geschnappt.« Muldoon sah den Hügel hoch und dann zu Gennaro hinüber. »Sind Sie in Ordnung? Schaffen Sie es?« 
    »Ja«, antwortete Gennaro. »Es geht schon.«
    Muldoon ging mit dem Bein in der Hand zum Jeep zurück. »Ich glaube, wir nehmen das da besser mit«, sagte er. »Scheint mir irgendwie nicht richtig, es hierzulassen. Verdammt, es wird im Auto eine schöne Sauerei machen. Schauen Sie doch mal nach, ob sie hintendrin irgendwas finden. Eine Plane oder Zeitungen.« Gennaro öffnete die Hecktür und wühlte im Stauraum hinter dem Rücksitz. Er war froh, an etwas denken zu können, das ihn ablenkte. Das Problem, wie man das abgetrennte Bein am besten verpackte, füllte seinen Verstand ganz aus und verdrängte alle anderen Gedanken. Er fand eine Segeltuchtasche mit Werkzeugen, eine Radfelge, einen Karton und -
    »Zwei Planen«, sagte er. Es waren ordentlich zusammengelegte Plastikplanen.
    »Geben Sie mir eine«, rief ihm Muldoon zu, der noch vor dem Auto stand. Muldoon wickelte das Bein ein und gab das nun formlose Bündel Gennaro. Als der es

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