Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jurassic Park

Jurassic Park

Titel: Jurassic Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
Vom Netzwerk:
daß dieses Tier die klassischen Anzeichen einer Melia-Vergiftung aufweist: Benommenheit, Blasenbildung an den Schleimhäuten und Pupillenerweiterung.« Sie ging zu den Büschen und bückte sich, um sie genauer zu untersuchen. »Sie haben recht«, sagte sie schließlich. »Die Pflanzen sind gesund, keine Anzeichen für ein Abfressen. Überhaupt keine.« 
    »Vergessen Sie auch die Sechs-Wochen-Intervalle nicht.« »Wie oft kommen die Stegosaurier hierher?«
    »Ungefähr einmal pro Woche«, sagte er. »Sie grasen in einer langgezogenen Schleife quer durch ihr Territorium. Das dauert ungefähr eine Woche.«
    »Aber krank sind sie nur alle sechs Wochen.«
    »Genau«, entgegnete Harding.
    »Das ist langweilig«, sagte Lex.
    »Pscht«, machte Tim. »Dr. Sattler versucht nachzudenken.« 
    »Hilft aber nichts«, sagte Ellie und ging weiter.
    Hinter sich hörte sie Lex fragen: »Will jemand Ball mit mir spielen?«
    Ellie sah zu Boden. Die Wiese war an vielen Stellen steinig. Von irgendwo links unten drang das Rauschen der Brandung zu ihr herauf. Zwischen den Steinen lagen Beeren. Vielleicht fraßen die Tiere nur die Beeren. Aber das schien nicht sehr einleuchtend; die Beeren des Westindischen Flieders schmeckten scheußlich bitter.
    »Schon was gefunden?« fragte Grant, der ihr gefolgt war. Ellie seufzte. »Nur Steine«, sagte sie. »Wir müssen nahe am Strand sein, weil die Steine alle glatt sind. Außerdem liegen sie in komischen Häufchen zusammen.«
    »Komische Häufchen?« wiederholte Grant.
    »Überall. Gleich da drüben ist eins.« Sie zeigte in die entsprechende Richtung.
    Erst jetzt merkte sie, was sie da eigentlich ansah. Die Steine waren abgeschliffen, aber das hatte nichts mit dem Meer zu tun. Sie waren zu kleinen Häufchen aufgetürmt, fast so, als hätte sie jemand so hingeschichtet. Es waren Magensteine.
    Viele heute lebende Vögel und Krokodile schluckten kleine Steine, die sich in einer speziellen Muskeltasche im Verdauungstrakt, dem sogenannten Muskelmagen, ablagerten. Von diesen Muskeln in Bewegung gehalten, zerdrückten die Steine harte Pflanzenfasern, bevor sie den eigentlichen Magen erreichten, und unterstützten so die Verdauung. Einige Forscher glaubten, daß auch die Dinosaurier solche Magensteine benutzt hatten. Zum einen waren die Dinosaurierzähne zu klein und zu wenig abgeschliffen, um zum Zerkauen der Nahrung benutzt worden zu sein. Man nahm an, daß die Dinosaurier die Nahrung ganz schluckten und sie dann von den Magensteinen zerkleinern ließen. Und bei einigen Skeletten hatte man im Bauchbereich wirklich kleine Steinhäufchen gefunden. Aber es war noch nicht eindeutig bewiesen, und...
    »Magensteine«, sagte Grant.
    »Ja, das glaube ich auch. Die schlucken die Steine, und wenn sie nach ein paar Wochen abgeschliffen sind, speien sie sie wieder aus, was diese Häufchen erklärt, und schlucken neue. Mit den neuen Steinen schlucken sie dann auch die Beeren. Und werden krank.« 
    »Aber natürlich!« rief Grant. »Ich glaube, du hast recht.« Er betrachtete den Steinhaufen und wühlte, seinem Paläontologeninstinkt folgend, mit der Hand darin. Plötzlich hielt er inne. »Ellie«, sagte er. »Sieh dir das an.«
    »Also los! Her mit dem Ball, aber mit Schmackes!« schrie Lex, und Gennaro warf ihr den Ball zu.
    Sie warf ihn so fest zurück, daß seine Hand brannte. »Nicht so fest. Ich habe keinen Handschuh!«
    »Schwächling!« rief sie verächtlich.
    Verärgert warf er ihr den Ball mit voller Kraft zu und hörte ihn auf das Leder klatschen. »Schon besser!« sagte sie.
    Gennaro, der neben dem Dinosaurier stand, wandte sich während des Spiels an Malcolm und fragte ihn: »Und wie paßt dieses kranke Tier in Ihre Theorie?« 
    »Es war vorauszusehen«, entgegnete Malcolm.
    Gennaro schüttelte den Kopf. »Gibt es eigentlich irgend etwas, was mit Ihrer Theorie nicht vorauszusehen ist?«
    »Sehen Sie«, sagte Malcolm, »das hat nichts mit mir zu tun. Das ist die Chaostheorie. Aber ich merke, daß niemand bereit ist, die Konsequenzen zu akzeptieren, die sich aus den mathematischen Gleichungen ergeben. Weil es nämlich höchst bedeutsame Konsequenzen für das menschliche Leben sind. Viel bedeutendere als die von Heisenbergs Unschärferelation oder von Gödels Theorem, das im Augenblick in aller Munde ist. Das sind nämlich eher akademische Überlegungen. Philosophische Überlegungen. Aber die Chaostheorie betrifft das Alltagsleben. Wissen Sie, wann die ersten Computer gebaut wurden?« 
    »Nein«,

Weitere Kostenlose Bücher