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Just Listen - Roman

Just Listen - Roman

Titel: Just Listen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Dessen
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ob sie wohl neugierig auf Owen war. Oder so abgelenkt wegen Whitney, dass sie ihn gar nicht wahrnahm. Immerhin saß ich in einem Auto, das sie noch nie gesehen hatte, geschweige denn den Kerl, der am Steuer saß. Aber vielleicht dachte sie auch, es wäre Peter Matchinsky, der nette Typ aus meinem Sportkurs.
    »Danke fürs Heimbringen.« Ich schnappte mir meine Tasche. »Danke für alles.«
    »Kein Problem«, antwortete er.
    Ich hörte, wie sich von hinten ein Wagen näherte; einen Augenblick später bog Whitney in die Auffahrt ein. Erst nachdem sie den Wagen geparkt hatte und ausstieg, blickte sie auf. Bemerkte Owen und mich. Ich hob die Hand, um ihr zuzuwinken, aber sie ignorierte mich.
    Mir war klar, was mich drinnen erwartete. Whitney würde bockig durch die Gegend stapfen und die munteren Suggestivfragen meiner Mutter geflissentlich ignorieren. Schließlich würde sie genug davon haben, nach oben verschwinden und die Zimmertür zuknallen. Meine Mutter wäre wieder einmal total aus der Fassung, würde aber so tun, als wäre alles in Ordnung. Und ich würde mir so lange Sorgen um sie machen, bis mein Vater nach Hause kam, wir uns zum Abendessen um den Tisch versammelten und so taten, als wäre alles in Ordnung.
    Während mir all das durch den Kopf ging, wandte ich mich noch einmal zu Owen um. »Wann läuft deine Radiosendung eigentlich?«
    »Sonntags um sieben.«
    »Ich werde sie mir anhören.«
    »Am Morgen«, fügte er hinzu.
    »Um sieben Uhr
morgens
? Echt?«
    »Ja.« Er kratzte am Lenkrad. »Nicht die ideale Sendezeit, aber man nimmt, was man kriegt. Immerhin hören einem die Schlafwandler zu.«
    »Die
erleuchteten
Schlafwandler«, konterte ich.
    Einen Moment lang sah er mich richtig verdutzt an   – als hätte er mir so viel Schlagfertigkeit nie im Leben zugetraut. »Ja. Ganz genau.« Er lächelte.
    Sieh einer an,
dachte ich.
Owen Armstrong lächelt.
Von allem, was an diesem merkwürdigen Tag voll unvorhersehbarer Ereignisse passiert war, war das fast die größte Überraschung. »Ich denke, ich gehe dann mal.«
    »Okay. Wir sehen uns.«
    Ich nickte, griff nach unten und löste meinen Gurt. Ein Klick und ich war befreit. Es war schwerer reinzukommen als raus. Normalerweise lief es genau umgekehrt.
    Nachdem ich die Wagentür zugeworfen hatte, legte Owen den Gang ein und fuhr davon. Ich drehte mich zum Haus um. Sicher lief Whitney gerade die Treppe hoch und nahm dabei immer zwei Stufen auf einmal. Meine Mutter stand nach wie vor an der Küchentheke und starrte aus dem hinteren Fenster in den Garten.
    Ich lüge nicht, hatte Owen gesagt, und dabei dieselbe beiläufige Entschiedenheit ausgestrahlt wie jemand, der einem erzählt, er esse kein Fleisch oder könne nicht Auto fahren. Ich war mir nicht einmal sicher, ob ich es überhaupt wirklich kapiert hatte, aber eines wusste ich mit Bestimmtheit: Ich beneidete Owen um seine unverkrampfte Direktheit, um die Fähigkeit, sich der Welt gegenüber zu öffnen, anstatt sich nur immer weiter in ihr und sich selbst zu verstricken. Ganz besonders jetzt, während ich ins Haus ging, wo meine Mutter auf mich wartete.

Kapitel 6
    »Okay, Mädels, Ruhe bitte. Alle mal herhören. Wir fangen jetzt an, also achtet bitte darauf, wenn euer Name aufgerufen wird   …«
    Seit ich fünfzehn war, hatte ich für
Lakeview Models
gearbeitet. Jeden Sommer wurden durch eine Art Wettbewerb sechzehn Mädchen ausgewählt, die bei Promotion-Events in der Mall mitmachen sollten. Da musste man dann zum Beispiel beim
Pinewood Derby
neben den jüngsten Pfadfindern posieren oder auf dem alljährlichen Herbstfest der Gemeinde Luftballons im Streichelzoo verteilen. Die Models tauchten auch in Werbebeilagen auf, beteiligten sich an Modeschauen und waren im
Lakeview Mall
-Kalender abgebildet, der jedes Jahr zusammen mit dem neuen Telefonbuch verteilt wurde. Genau dieses Shooting stand heute auf dem Programm. Wir hätten schon am Vortag damit fertig sein sollen, aber der Fotograf arbeitete extrem langsam, deshalb waren wir am heutigen Sonntagnachmittag noch einmal einbestellt worden, damit er das Projekt glücklich zu Ende bringen konnte.
    Gähnend hockte ich mich auf den Boden und lehnte mich mit dem Rücken an eine riesige Topfpflanze, die hinter mir stand. Sah mich im Raum um. Die neueren Mädels steckten in einer Ecke die Köpfe zusammen und schnattertenviel zu laut, während sich ein paar andere, die ich aus den vorangegangenen Jahren kannte, gerade über eine Party ausließen. Die beiden einzigen

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