Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Titel: Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Plischke
Vom Netzwerk:
nicht?«
    Pollock stöhnte auf. Herrlich …
    Das gegnerische Feuer verstummte für einen kurzen Moment.
    »Pop?«, hallte eine piepsige Stimme durch die plötzliche Stille. »Pop!«
    Die Maschinenpistolen – Das sind definitiv zwei! – knatterten, und es folgten ein leises Poltern und ein dumpfes Klatschen.
    »Mensch, Minnie«, knurrte Pop durch zusammengebissene Zähne. »Man läuft nicht dorthin, wo geballert wird, auch wenn man vier Zitzen hat.«
    Pollock schaute auf die Waffe in seiner Hand. »Das ist doch absurd.«
    Pop winkte auffordernd mit seinem Taser. »Okay, Junge. Auf drei, ja?«
    Das ist absurd! Pollock nickte trotzdem.
    »Eins …«
    Pollock versuchte sich mit dem Gedanken anzufreunden, bald zu erfahren, was an den Lehren von Hermes Christus dran war. Ein Druck, der langsam zu einem alten Bekannten wurde, baute sich in seinem Schädel auf.
    »Zwei …«
    Der Druck wuchs, doch Pollock krallte sich innerlich an den grotesken Plan, die Angreifer trotz ihrer schweren Bewaffnung mit so etwas Lächerlichem wie zwei Tasern zurückzuschlagen. Er wollte unbedingt im Hier und Jetzt bleiben – solange es noch ein Hier und Jetzt für ihn gab. Bleibt nur zu hoffen, dass ich wirklich eine Seele habe, die aus ihrem Gefängnis aus Fleisch und Blut befreit wird …
    Erneut endete das erbarmungslose Feuer urplötzlich, erst das des schweren Sturmgewehrs, dann ein paar Sekunden später das der MPs.
    »Was ist los?«, fragte eine rauchige Frauenstimme. »Glaubst du, wir haben sie schon erwischt?«
    Sie erhielt ein ersticktes, gurgelndes Fauchen zur Antwort.
    »Drei!«, rief Pop und schnellte aus der Deckung hoch, den Taser bereits im Anschlag.
    Pollock folgte seinem Beispiel einen halben Herzschlag später.
    Der einzige Angreifer, den er sehen konnte, war eine marderartige Beta in einem langen Ledermantel über Kampfpanzerung, in jeder Hand eine rauchende MP. Sie hatte den Oberkörper leicht zur Seite gedreht, als würde sie nach jemandem schauen, der neben ihr stand.
    Pollock drückte ab. Die Nadeln aus dem Taser wischten eine Handbreit an ihrem linken Ohr vorbei. Kacke!
    Pop erwies sich als der bessere Schütze. Er erwischte die Marderin im Auge. Knisternd jagte der Taser fünfzigtausend Volt durch die dünnen isolierten Drähte, die seinen Lauf mit den Nadeln verbanden, und in sein Ziel hinein. Der Leib der Beta streckte sich erst wie in einem Krampf, der durch jeden ihrer Muskeln fuhr, und die MPs spuckten lange Salven aus, die kreuz und quer die Decke beharkten. Dann brach die Marderin zusammen, das gesträubte Fell auf ihrem Gesicht so aufgeplustert, dass es den grotesken Anschein hatte, als hätte sie binnen eines winzigen Augenblicks immens an Gewicht zugelegt.
    Pollock ließ den Taser fallen und kletterte über die Bar, während Pop um den Tresen herum zu der Seitentür eilte, durch die vorhin die Maus und der Eisbär verschwunden waren.
    »O Minnie«, hörte Pollock das Mufflon seufzen. »O Minnie …«
    Während Pollock um die geschmacklosen Tische herum zu der Stelle hetzte, an der die Marderin zusammengebrochen war, hämmerte ihm nur ein einzelner Gedanke durch den Kopf: Wo ist der Typ mit dem Sturmgewehr?
    Er fand ihn fünf Schritte neben der Marderin, von der der widerliche Geruch von versengtem Haar aufstieg. Es war ein Tigerbeta – ein echter Brocken, der gut und gern seine zweihundert Kilo wog. Wie seine Kumpanin trug auch er Ledermantel und Kampfpanzerung. Seine Pfoten hielten ein garstig aussehendes Sturmgewehr umklammert, dessen Mündung einen dickeren Durchmesser hatte als Pollocks bestes Stück. Er starrte aus leeren Augen zur Decke, das Maul mit den schrecklichen Reißzähnen einen Spalt geöffnet, aus dem blutiger Schaum quoll. Der an sich furchtbare Anblick hätte Pollock dennoch beruhigen sollen, doch er tat es nicht. Da stimmt was nicht … Die Haltung des Tigers war alles andere als natürlich. Sein Brustkorb war irgendwie nach oben durchgedrückt, und sein Kopf baumelte ein ganzes Stück in der Luft, anstatt aufzuliegen. Und dann schien sich der Tote aufzubäumen und ein unterdrücktes Stöhnen von sich zu geben!
    Pollock blieb wie angewurzelt stehen. Ist er etwa noch gar nicht tot?
    Unter dem Tiger schob sich ein dünner Arm hervor, der im Ärmel eines grauen Cordjacketts steckte. Der Arm endete in einer klauenbewehrten Hand, die Pollock sofort wiedererkannte.
    »Bruno?«, fragte er ungläubig.
    »Ich würde mich über etwas Hilfe nicht beschweren«, drang es dumpf unter dem Tiger

Weitere Kostenlose Bücher