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Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Titel: Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Plischke
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hervor. »Dieser Kerl ist ziemlich schwer. Und er stinkt!«
    »Bruno!« Pollock stürzte zu der Leiche und wuchtete sie auf die Seite. Darunter kam tatsächlich sein Sidekick zum Vorschein – blutbesudelt, aber ansonsten offenbar unversehrt. Pollock half ihm auf die Beine und ertappte sich bei einer kurzen, kräftigen Umarmung. »Danke, Kurzer!« Pollock warf einen Blick auf den Tiger. »Wie hast du das geschafft?«
    Bruno zeigte ihm die zwei ersten Finger seiner rechten Hand wie in einem Victoryzeichen. An den Klauen klebten Blut und glibberige Gewebereste. »Das hat mir mein Ausbilder gezeigt. Die meisten Menschen und Betas haben im Nacken zwei Punkte, in die man nur diese beiden Klauen rammen und sie zusammendrücken muss wie eine Schere, um ihnen das Genick zu durchtrennen. So leicht geht das. Also natürlich vorausgesetzt, man hat die nötigen Klauen.« Er klang mehr und mehr, als könnte er seinen eigenen Erfolg selbst noch nicht ganz glauben. »Die beiden waren so darauf konzentriert, euch zu erschießen, dass sie darüber vergessen haben, darauf zu achten, was sich hinter ihnen abspielt. Es war wie im Training. Ich musste nur an ihn ranschleichen und kräftig genug zustoßen.«
    »Bruno?«
    »Ja?«
    »Ich bin echt froh, dass es dich gibt. Und ich bin noch froher darüber, dass du auf meiner Seite bist.« Aus den Augenwinkeln nahm Pollock wahr, wie Pop hinter ihm vorbei zur getaserten Marderin ging. »Woher wusstest du, wo ich bin?«
    »Themis hat es mir gesagt. Sie hat mich angerufen, weil sie der Auffassung war, etwas Unterstützung könne dir nicht schaden. Die Trooper kamen dafür nicht infrage, weil im Augenblick nicht abzuschätzen ist, wo deren wahre Loyalitäten liegen.«
    »Tja«, brummte Pollock. Sie hat mich nach unserem Gespräch im Auge behalten. Er wandte den Kopf zur Tür des Animal Attraction , weil er dort die nahste Überwachungskamera vermutete. »Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit«, sagte er laut.
    »Hoppla!«, kam es von Pop.
    Pollock trat an das Mufflon heran, das neben der Marderin in die Hocke gegangen war. »Ist was?«
    Pop griff der Marderin ins nach wie vor gesträubte Haar und drehte ihren Kopf in Pollocks Richtung.
    Von wegen Hoppla. Das sieht mir eher nach einem Autsch aus. Es war schwer zu beurteilen, was die Beta das Leben gekostet hatte: die Tasernadeln, die ihren Augapfel anscheinend glatt durchschlagen hatten, oder der anschließende Stromstoß, der ihr mehr oder minder direkt in die Schaltzentrale verabreicht worden war. Mich beschleicht der Verdacht, dass sein Tresen nicht das Einzige ist, was Pop heimlich hat verstärken lassen. Das müssen die durchschlagskräftigsten Tasernadeln diesseits des Magellannebels sein. »So viel zum Thema neue Informationen, wo sich Trudy rumtreibt«, sagte Pollock nüchtern.
    »Wer ist Trudy?«, fragte Pop.
    »Die Frau, die uns diese beiden Bastarde auf den Hals gehetzt hat«, antwortete Pollock.
    »Sorry.« Pop kramte ein Etui aus seinem Anzug und zündete sich eine neue Zigarre an. »Das war wirklich keine Absicht.« Er klemmte sich die Zigarre in den Mundwinkel und beugte sich etwas tiefer über die Leiche. »Vielleicht finden wir ja trotzdem raus, wo sie herkommt.« Das Mufflon stellte eindrucksvoll unter Beweis, wie viel Kraft seine unter dem Smoking versteckten Muskeln hatten: Weder der Ledermantel noch die Kampfpanzerung hatten Pop viel entgegenzusetzen, als er begann, die beiden Materialschichten beherzt aufzureißen, um den Arm der Marderin freizulegen.
    Pollock ahnte, wonach das Mufflon suchte. Die meisten menschlichen Justifiers trugen irgendwo eine Tätowierung, die sie als Mitglieder ihrer blutigen Zunft auswies, während Betas zu diesem Zweck in der Regel auf Brandzeichen zurückgriffen. Auch die Marderin hatte es nicht anders gehalten. Auf dem dunklen Pelz ihres Arms zeichnete sich das Mal aus helleren Narben gut ab: Das J und der Adlerkopf war ein Standardsymbol, aus dem sich keine Konzernzugehörigkeit ablesen ließ. Aus dem Rest des Brandings allerdings sehr wohl: UEHE lautete die im Halbrund eingebrannte Buchstabenfolge. Da hab ich’s knorpelig auf Pelz …
    »Ist das der Name einer Einheit?«, fragte Bruno. »Oder eine Abkürzung?«
    »Es ist eine Abkürzung«, sagte Pollock. »Aber nicht für eine Einheit. Sondern für ein Motto. UEHE . Unsere Ehre heißt Erfolg.«
    » Gaus s «, murmelte Pop.
    »Trudys alter Konzern, bevor Sie hier Sicherheitschefin wurde.« Pollock musste lächeln. »Zumindest da hat sie nicht

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