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Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Titel: Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Plischke
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verloren. Nur Dinge gehen verloren. Ich bin kein Ding. Verlorene Seelen. Verlorene Schlüssel. Der Schlüssel passt ins Schloss, aber nicht jeder Schlüssel passt in jedes Schloss.« Und als Lantis ihr von dem Gift zu erzählen begann, das Beauregards Helfer in ihre Adern geleitet hatten, quittierte sie das mit: »Ich will das jetzt nicht hören. Wir reden ein anderes Mal darüber. Ich möchte mich nicht mit dir streiten müssen. Streit ist Gift für unsere Beziehung.«
    Die zweite schlechte Nachricht war noch schlechter: Solange Themis nicht wieder vollkommen bei klarem Verstand war, gab es keine Möglichkeit, die Kontrolle über die Pumpen der Trinkwasseraufbereitungsanlage zurückzugewinnen. »Es ist wirklich so«, beteuerte Link schwach, während Pollock Lantis davon abhalten musste, erneut in den Eingeweiden des Affen herumzubohren. »Ich schwöre es. Mein Programm hat die Tür hinter mir zugemacht, als ich wieder aus dem System raus war. Da geht nichts. Das kann höchstens die KI reparieren.«
    Lantis legte die Stirn an die Säule, durch die nun wieder vereinzelt schwache Blitze zuckten. »Das ist das Ende von At Lantis. Das Ende meines Traums.«
    »Ihre Trooper sorgen doch dafür, den Schaden wenigstens einzudämmen«, versuchte Pollock, ihn zu beruhigen. »Es ist unmöglich die volle Dosis in die Versorgung gelangt.« Er stieß Link mit dem Fuß an. »Wie lange dauert es, bis das verseuchte Wasser von der Aufbereitungsanlage in den bewohnten Ebenen der Station ankommt? Es wird ja wohl nicht sofort auf wundersame Weise da raufteleportiert, oder?«
    »Nein, wird es nicht«, ächzte Link schwach. »Es wird einige Zeit dauern, bis es da ist.«
    »Wie lange, Mann?«
    »Maximal drei Stunden.«
    Während Pollock noch rechnete, sagte Bruno dumpf: »Bis dahin ist Miss Themis noch nicht wieder richtig wach, fürchte ich.«
    Pollock schenkte seinem Partner einen langen, mitfühlenden Blick. »Ich kann das nicht mit ansehen.«
    »Wir haben wenigstens Miss Themis gerettet«, sagte Bruno.
    »Das meine ich nicht«, entgegnete Pollock. »Ich meine die Stacheln in deiner Hand. Komm her!«
    »Es tut nicht weh«, beteuerte Bruno.
    »Vielleicht, aber es sieht beschissen aus.«
    Bruno steckte ihm die Hand hin. »Es tut mir wirklich leid.«
    Pollock zupfte den ersten Stachel aus. »Was?«
    »Dass ich dir nicht die Wahrheit gesagt habe. Darüber was du bist und wofür ich da bin.«
    »Was ich bin? Darüber, will ich nicht nachdenken.« Weil mir nämlich sonst die Birne platzt. »Wofür bist du denn da?«
    »Ich schütte Pheromone aus, die dich beruhigen.«
    Pollock ruckelte am nächsten Stachel. »Kein Scheiß?«
    Bruno schüttelte den Kopf. »Mein Genmaterial enthält Anteile eines Vorfahren von dir. Deshalb sprichst du besonders gut auf meine Pheromone an.«
    Pollock musste grinsen. »Du bist mein persönliches Baldriankissen?« Das Grinsen verging ihm. »Heißt das, wir sind miteinander verwandt?«
    »Nicht allzu eng.«
    »Ach du Kacke.«
    »Bist du nicht sauer auf mich?«
    Pollock verband das Entfernen des dritten Stachels mit einem Achselzucken. »Du hast mir zweimal das Leben gerettet. Warum sollte ich sauer auf dich sein? Wenn es dich nicht gäbe, hätte Madonna mich vielleicht nie hierhergeschickt, und dann wäre ich nie in den Genuss gekommen, bei der Wiedergeburt einer KI und dem Untergang eines Paradieses in einem Abwasch dabei zu sein.« Er richtete den Blick zur Säule. »Und das soll überhaupt nicht abwertend gemeint sein.«
    »Eine Abwertung ist nur dann eine Abwertung, wenn man sie als solche empfindet«, sagte Themis. »Ein Klon ist ein Klon ist ein Klon.«
    »Sprechen Sie mit mir, Themis?« Pollock ließ Brunos Hand los.
    »Das kommt darauf an, wer Sie sind.«
    »Ich bin Pollock Shermar.«
    »Ich weiß.«
    Lantis löste sich von der Säule und schaute interessiert zu Pollock.
    »Ich war dort, wo Sie gewesen sind, Pollock Shermar«, sagte Themis. »Am Anfang. Am Ende. Fort. Und wieder da. Ich kenne jetzt alle Geheimnisse, die keine sind. Ich gehe gern dorthin zurück. Der Weg führt nicht nur in eine Richtung. Zu viel ist zu wenig ist zu viel.«
    Pollock runzelte die Stirn. »Wollen Sie, dass wir Sie wieder herunterfahren?«
    »Das kommt nicht in Frage«, sagte Lantis. »Sie ist nicht bei sich.«
    »Ich bin bei dir. Für immer. Ich gehe nicht weg.« Themis machte eine lange Pause. »Schlaf ist der kleine Bruder des Todes. Ich kann tot sein, ohne zu schlafen. Ich kann schlafen, ohne tot zu sein. Küss mich wach.

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